Finistère - das Ende der Welt (in Frankreich)

Wir haben uns für heute ein umfangreiches Programm vorgenommen: den Nordteil der route du vent solaire. Überwiegend sind es Kirchen und Kapellen der Schule von Pont Croix, die auf einem Rundweg vorgestellt werden. Zu jeder Kirche und Kapelle gibt es über qr-codes nähere Informationen (als Text und tw. auch als Video) Letztere lohnen allein wegen der alten Fotos.
Unser erster Stop ist in Penhors an der Küste der Baie d’Audierne. Die dortige Kapelle ist leider geschlossen. Es gibt ein Video auf youtube!

Da Ulrike aber zwischenzeitlich gelesen hat, dass in Pouldreuzit eine bekannte Konservenfabrik Henaff ihren Sitz hat und dort auch der gestern gekaufte Cidre hergestellt wird, fahren wir wieder etwas zurück (kleiner Umweg statt an der Küste lang nach Plozevet). Im Fabrikverkauf erstehen wir zunächst mal wieder mal 2 Kochhefte der ‚bekannten’ bretonischen Serie und einige Probekonserven.

Die Kirche Saint-Démet von Plozevet bietet einiges an Details (Video)

Neben der Kirche steht ein Denkmal für die sonneurs bigoudien, wie sie in der Bretagne verbeitet sind/waren. Sie spielen einen Dudelsack und eine Bombarde - ein Doppelrohrblattinstrument, das von der Schalmei abstammt.

Nur wenig weiter nördlich findet man die Kapelle der Trinität (4) – leider auch geschlossen. Video

Nach Pors-Poulhan ist es nicht weit, direkt hinter der Bucht steigt die Straße an und man erkennt ein Areal – offensichtlich recht neu gestaltet – mit prähistorischem (rekonstruiertem) Langgrab. Dort ist das Centre d'interprétation de Menez Dregan untergebracht, das (natürlich) erst am 1.7. wieder öffnet.

Direkt am Meer liegt die Grotte - 1985 von Bernard HALLEGOUET entdeckt - in der der Homo Heidelbergensis als Jäger gelebt und als erster das Feuer beherrscht haben soll. Sie ist ebenfalls zur Zeit nicht zu besichtigen.
Der Küstenabschnitt war aber auch um 1750 wohl so exponiert, so dass Vauban ihn mit Verteidigungsanlagen versah. Video

Die Kirche Notre Dame de Roscudon in Pont Croix ist berühmt wegen seiner Portalvorhalle im Rayonnantstil des 14. Jahrhunderts.

Ihr 67m hoher noch in die Romanik zurückreichender Vierungsturm mit filigranhaften Galerien und an den Ecken weit herausragenden Wasserspeiern diente als Vorbild für die Kathedrale im Quimper.

Ursprünglich ein romanischer Bau wude die Gotik nur als Dekor vorgeblendet. So sind das romanische Kirchenschiff und der Chor noch erhalten. Die Schäfte der Säulen sind abwechselnd mit vier bzw. acht kleinen Säulen umschlossen.

Point-Croix bietet weiterhin einen netten Rundgang durch enge, steile Gassen. Am Ufer der Goyen manchen wir dann ein Minipicknick.