Finistère - das Ende der Welt (in Frankreich)
Gite in der Bretagne: Ins Bigoudenland II
Es folgt das Musée préhistorique in St. Guénolé. (Der Ort ist nach Concarneau und Lorient einer der größten bretonischen Sardinenhäfen. Der Fang wird gleich vor Ort verarbeitet.) Es ist nach dem von Carnac das zweitbedeutendste seiner Art in der Bretagne. Megalithen vor dem Museum kündigen an, worum es bei der pädagogisch strukturierten Sammlung geht.
Da es sich um die letzten Tagevor den franz. Schulferien treffen wir auf ein ganze Herde 'kleiner Monster', die sich aber in guter Obhut von Museumspädagogin und Lehrerin befinden, so dass auch wir uns in Ruhe
die Exponate aus dem gesamten Finistère mit Schwerpunkt Halbinsel Penmarch ansehen könenn. Sie umspannen die Jahrtausende von der Steinzeit bis zur römischen Besetzung. Die Gräber und Menhire sind aus Platzgründen im Garten, die zahlreichen Funde aus der Frühgeschichte des Menschen werden in zwei Ausstellungsräumen gezeigt. Aufsehenerregend in Saal 1 die Totenstadt aus der Eisenzeit.
Im gleichen Ort befindet sich auch eine Ansammlung von 3 Leuchttürmen, der bekannteste ist der Phare d’Eckmühl. Dort kauft Ulrike ein Baguette und zusätzlich zwei Stücke Quiche, die wir am Strand zu uns nehmen.
Notre Dame de la Joie liegt unmittelbar an der Küste etwas nördlich in Richtung St. Guénole.
Zwischen Leuchtturm und Hafen von St-Guénolé ist diese Kapelle eine der wenigen, direkt am Meer erbauten (Ende 15. jh.) Kolvar aus dem 16. Jh. (1588) stellt "Notre Dame de la Pitié" (Erbarmung) dar.
Vom Meer überschwemmt im Jahre 1924 symbolisiert sie für die Fischer die Beschützung der Heiligen Mutter gegen die täglichen Gefahren.
"Pardon" am 15. August. (so das Schild vor der Kirche)
In der Kirche erinnern Votivschiffe an die Fischer, die in Seenot geraten und gerettet worden sind.
Besonders interessant sind hier die Innendetails. Die Balken sind an ihren Ende als Krokodilköpfe ausgearbeitet. Außerdem gibt es eine hölzerne nackte Frau in der Kirche! (Mit Spiegel und Kamm).
Die Kirche in Penmarch ist wieder mal geschlossen , der massive Turm wohl frisch restauriert, während sich der restliche Bau mit starkem Moosbewuchs abfinden muß.
Auf der Weiterfahrt nach Plomeure entdeckt Ulrike ein Hinweisschild zu einem im Wald versteckten Dolmen, eine riesige Steinplatte - schräg gestellt - deckt die Öffnung ab.
In Loctudy steht dann schließlich die einzige romanische Kirche in der Bretagne. Sie wurde Anfang des 12. Jahrhunderts errichtet.
Fassade und Glockenturm stammen allerdings aus dem 18. Jahrhundert - meinem Enpfinden nach passen sie nicht zu der Kirche
Die Säulen des halbrunden Chorabschlusses sind durch gestelzte Bögen miteinander verbunden. Steingewölbe gibt es nur über dem Chor, dem Chorumgang (Kreuzgewölbe) und den Kapellen, sonst tragen die Unterzüge Holzverschalungen in Form von Vierteltonnen wie in den Seitenschiffen oder erwecken wie im Hauptschiff den Eindruck eines Tonnengewölbes. Durch die Fenster oberhalb der Arkaden fällt Licht in das Kircheninnere. Besonders beachtenswert sind die schönen Kapitelle mit Blumendekor und geometrischen Mustern der vier zylindrischen Chorsäulen
Aufbruch: | 15.06.2015 |
Dauer: | 16 Tage |
Heimkehr: | 30.06.2015 |