Finistère - das Ende der Welt (in Frankreich)
Gite in der Bretagne: Douarnenez
Da wir heute eine etwas längere Strecke vor uns haben, treibe ich ein wenig zur Eile. In Douarnenez wollen wir den Sardinenweg machen, doch Ulrike hat Orientierungsschwierigkeiten und den Text nicht so richtig gelesen, denn zu sehen gibt es nicht viel und wo wir sind, weiß sie nicht. Ich habe nach Karte einen Parkplatz am Hafen ausgewählt, was völlig überflüssig war, denn am frühen Morgen (9.30 Uhr) gibt es reichlich Parkplätze.
Douarnenez, ehemals vor Quimper die Hauptstadt der Cornouaille, ist heute ein wichtiges Zentrum der Fisch- und Konservenindustrie. Vor der Stadt liegt die Insel Tristan, die an die bekannte mittelalterliche Liebestragödie erinnert. Als historischer Kern der Sage gelten die Fundamente eines Schlosses von König Marke, der im 5. und 6. Jahrhundert hier als König Marc'h der Cornouaille regiert haben soll. Der junge Tristan wird ausgeschickt, um für seinen Onkel Marke um die schöne Isolde zu freien. Ein Liebestrank soll sie an den alternden König binden. Doch aus Versehen trinken die beiden jungen Leute davon und entbrennen in Liebe füreinander. Als König Marke den Betrug entdeckt, verurteilt er die Liebenden zum Tod auf dem Scheiterhaufen. Tristan kann sich in eine nahe Kapelle flüchten und stürzt von dort aus in das Meer. Der Wind verfängt sich dabei in seinem Gewand und trägt ihn sanft zu jenem Uferfelsen, der heute als »Tristansprung« auf der Insel gezeigt wird.
Tatsächlich landen wir nach kurzem Rundgang am neuen Hafen in der Konservenfabrik für Sardinen. Sie verkaufen auch kleine Dosen Soupe de Poisson, so schlagen wir später mal wieder zu.
Der Stadtrundgang ist mit auf dem Straßenboden eingelassenen Sardinen markiert.
Die gotische Kirche aus dem 15. und 16. Jahrhundert besitzt schöne Wasserspeier und im Inneren vier farbige Glasfenster.
Obwohl auf dem Weg immer mal wieder Sardinen als Wegweiser in den Boden eingelassen sind, verlaufen wir uns mehrfach. Am Hafen-Museum mit Booten laufen wir vorbei. Die Kapelle St. Michael in der Rue du Port Rhu dagegen ist sehr schön, mit tollen Deckengemälden (64 Stück), die ich mit Zeitvorschaltung vom Fußboden aufnehme.
Die Hallen müssen wir dann wieder in der Innenstadt suchen.
Auf dem Rückweg fällt dann noch eine weitere Kapelle (Ste Helène) auf, die leider mo und mi geschlossen hat. Ulrike findet auf Anhieb die hoch in der Fassade eingelassenen Figuren/Fisch/Schiffe?
Aus der kurzen Parklücke rausrangiert, fahren wir bis zur Konservenfabrik um einzukaufen. (s.o.)
Aufbruch: | 15.06.2015 |
Dauer: | 16 Tage |
Heimkehr: | 30.06.2015 |