Finistère - das Ende der Welt (in Frankreich)

Reisezeit: Juni 2015  |  von Herbert S.

zurück in die Normandie: Montivilliers

Bei der Rückfahrt gestern hatte ich ein Schild zu einem Kloster in Montivilliers gesehen, das ganz in der Nähe liegt. Dorthin fahren wir nach dem Frühstück, das bei den Chambres d’ hôtes immer recht kommunikativ verläuft und daher etwas länger dauert. .

Montivilliers mit Blick auf die ehem. Abtei-Kirche

Montivilliers mit Blick auf die ehem. Abtei-Kirche

Die Kirche des Klosters wurde ursprünglich im 11. Jahrhundert im romanischen Stil errichtet und gehört zu den großen Kirchen nach benediktinischer Art in der Normandie.

die Kirche wurde zwischen 1065 und 1120 erbaut

die Kirche wurde zwischen 1065 und 1120 erbaut

im 14. Jahrhundert wurde oberhalb des Hauptportals ein gotisches Fenster eingebaut -

im 14. Jahrhundert wurde oberhalb des Hauptportals ein gotisches Fenster eingebaut -

Im 15. Jahrhundert wurden die ersten sieben Querbalken des Kirchenschiffes durch ein breiteres gotisches Schiff ersetzt. Überhaupt wurde viel verändert an der Kirche, so dass man mit Interesse im Inneren die verschiedenen Stile suchen kann. Die Teile aus dem 11.-12. Jh. sind romanisch (alle Säulen auf der rechten Seite) und die späteren gotisch. Auch im Chor kann man die Unterscheide erkennen.

rechts romansich - links gotisch

rechts romansich - links gotisch

Im Chor sind die unteren Bögen romanisch die oberen gotisch.

Im Chor sind die unteren Bögen romanisch die oberen gotisch.

Das gotische Refektorium aus dem 13. Jahrhundert wird heute für wechselnde Kunstausstellungen genutzt wird.

neben der lohnenden Architektur können wir eine Ausstellung zu Grammophonen bewundern.

neben der lohnenden Architektur können wir eine Ausstellung zu Grammophonen bewundern.

Der Kreuzgang wurde im 21. Jahrhundert im mutmaßlich historischen Stil neu errichtet, da dessen ursprüngliches Aussehen nicht überliefert ist. Man kann ihn jedoch von außen anschauen und muß nicht mit audioguide den ganzen Schnickschnack mitmachen.

Es muß gemäß ausliegendem Prospekt noch einen interessanten Friedhof geben, den Friedhof Brisgaret, der im 15. Jahrhundert angelegt wurde und inzwischen das Prädikat 'Monument historique' hat. Am Rathaus fragen wir nach dem Weg dorthin, doch einige Bewohner kennen ihn offenbar nicht .

hübsches Rathaus - wie in fast jeder französischen Stadt

hübsches Rathaus - wie in fast jeder französischen Stadt

Da der gesuchte Friedhof wegen der damals herrschenden Pest etwas ausserhalb der Stadt liegt, fahren wir dorthin.

Auf den Friedhof von Brisgaret gelangt man durch einen nach Süden ausgerichteten Rundbogen, der mit Gesimsen der Renaissance verziert ist. Dem Portal schließt sich ein Wandelgang von 36 Meter Länge an; Querbogen verlängern diesen.

Fünfzehn der insgesamt siebzehn hölzernen Pfeiler und die innere Wand des Wandelgangs sind heute noch mit mystischen oder christlichen Symbolen und Motiven dekoriert, die „Leben, Tod und christliche Religion“ visualisieren sollen.
Teils sind sie durch die Verwitterung kaum noch zu erkennen, manche sind jedoch gut eralten.

Saint Christophe

Saint Christophe

Sensenmann

Sensenmann

Die zugehörige Kapelle St. Lazare ist leider geschlossen - nur das in der Nähe stehende 6m hohe spätgotische Kreuz aus dem 16. Jh. kann bewundert werden.

unter dem Wandelgang befindet sich das Beinhaus

unter dem Wandelgang befindet sich das Beinhaus

© Herbert S., 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ein Fernsehbericht über einen landschaftlich fantastisch gelegenen Golfplatz an der Steilküste der Normandie brachte uns auf die Zielidee. Aber dann wollten wir auch weiter nach Westen und nahmen uns den westlichsten Zipfel der Bretagne vor.
Details:
Aufbruch: 15.06.2015
Dauer: 16 Tage
Heimkehr: 30.06.2015
Reiseziele: Frankreich
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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