Finistère - das Ende der Welt (in Frankreich)
Gite in der Bretagne: Quimper-Lokmaria
Heute wird das Auto nicht strapaziert, denn Quimper ist nur 10 km entfernt. Der Vorort Lokmaria liegt im Prinzip am Rand der Stadt und erlaubt das Laufen von dort in die Stadt. Bei Ankunft kurz vor 10.00 Uhr ist noch alles geschlossen. Die Kapelle macht erst um 11.00 Uhr auf. Aber das Fayencen-Museum öffnet und wir sind die ersten Besucher.
Das Museum befindet sich im Hause Porquier mitten im Herzen des Locmaria - Viertels. Der Bau aus dem Jahre 1773 bestand aus einem Langhaus, in dem die Brüder Francois und Guillaume Eloury ihre Steingut -Öfen aufstellten und aus einem Hauptgebäude aus dem Jahre 1797. Im Erdgeschoss befanden sich die Fabrikbüros, und hier wurden auch die Musterstücke aufbewahrt.
Acht Säle voller Informationen und Beispiele: Die Künstler scheinen aus verschiedenen Städten wie Nevers und Paris nach Quimper gekommen zu sein und einen eigenen Quimper-Stil entwickelt zu haben, der sehr viele ländliche Motive aufnimmt, aber auch Figuren in ihren Trachten darstellt.
In Saal 5 begegnen wir u.a. auch dem Künstler Alfred Beau, dessen Aquarelle und Cello wir schon gestern im Manoir gesehen haben.
Alfred Beau kommt 1873 nach Quimper, mit ihm beginnt eine besonders kreative Zeit. Diese Periode beginnt mit der Erfindung eines «Botanik» -Geschirrs.
Dann die bretonischen Szenen, wahrscheinliche Ehrung an seinen Schwiegervater Emile Souvestre.
2 Dinge zeigt der Künstler :
Erstens einen völlig neuen Stil, die Arbeiten nähern sich der Qualität eines Aquarelles. Und das ist der zweite Punkt. Alfred Beau charakterisiert sich durch eine technische Perfektion, die darauf schliessen lässt, dass er mit umfangreichen Kenntnissen in der Keramik nach Quimper kam.
In unserem 7€-Ticket ist auch eine Führung durch die heutige Produktion inbegriffen, die um 11 Uhr beginnt. Die junge Dame zeigt die Model, in denen die diversen Stücke gegossen werden, dann zeigt sie ein paar Pinselarten, mit denen auf z.T. per Kopierpapier auf die Teller aufgebrachte Vorlagen ausgemalt werden. Zwei mit dieser Tätigkeit betraute Damen können wir beobachten, eine teuflische Arbeit. (Arbeitszeit 7 h, 3 verschiedene Motive).
Im anschließenden Verkaufsraum entdecken wir einem traumhaft gedeckten Tisch – entworfen von einer Künstlerin, die neben den Tellern auch die Tischdecke in die fortlaufenden Motive einbezogen hat. (Hummermotiv)
Danach können wir dann in die Kirche Notre Dame von Lokmaria und auch das Cloître betreten.
Schließlich kann man den kleinen Garten de alten Benediktinerklosters aus dem 16. Jahrhundert betreten. Der Kreuzgang ist schlicht und nur (noch) an der Kirchenseite erhalten.
Aufbruch: | 15.06.2015 |
Dauer: | 16 Tage |
Heimkehr: | 30.06.2015 |