Finistère - das Ende der Welt (in Frankreich)

Reisezeit: Juni 2015  |  von Herbert S.

Gite in der Bretagne: Manoir de Kerazan

Endlich gibt es mal etwas anderes als Kapellen und Kirchen.

Auf der Rückfahrt nach Pont-l'Abbe' liegt rechts der Straße das Schloß von Kerazan mit einer Ausstellung moderner und alter Malerei und Inneneinrichtung des bretonischen 19. Jahrhunderts. Die Möblierung stammt z.T. aus dem 16. und 18. Jahrhundet. (Küche, Ankleidezimmer, Eßzimmer, Billiardraum, Rauchzimmer, und Bibliothek.) Man darf nicht fotografieren, aber wir sind ja allein. Hier kann ich daher nur jeweils die Verweise anfügen. In klein sind einzelne Innenräume und auch das berühmte Beau-Cello auf dem Aushang vor dem Manoir zu erkennen.

'einladender' Aushang an der Außenmauer

'einladender' Aushang an der Außenmauer

das Manoir vom weitläufigen Park aus gesehen

das Manoir vom weitläufigen Park aus gesehen

In der ehemaligen Kapelle sind eine Reihe von Fayencen ausgestellt, die wir noch nie gesehen haben: u.a. Bilder auf einer Art Email (Alf Beau) und ein Ganzes Cello als Fayancemalerei (ebenfalls von Alf Beau). - Von diesem Künstler werden wir im Quimper-Lokmaria noch mehr bewundern können, und vor allem darf ich dort auch fotografieren.

Azusschnit aus dem Aushang zum Beau-Cello

Azusschnit aus dem Aushang zum Beau-Cello

In der Scheune des Manoir ist eine Sonderausstellung über die Mode der Umgebung von 1900-1960. Die speziellen Kopfbedeckungen der Frauen wurden von 1900 bis zum Schluß immer höher. Ein [verweis=Video]Video[/verweis] über Festivitäten zeigt sowohl den in der Bretagne verbreiteten Dudelsack in Aktion und auch die Kopfbedeckungen.

Nach einem Tee/ Kaffee in der im Park liegenden Creperie geht es dann endlich nach Pont l’Abbé. Wir finden den Ort auch ohne Luise, denn diese legt ihn über 400 km weit weg. Die dortige Kirche wirkt sehr eigenartig, denn erstens ist sie nur zweischiffig (rechts fehlt irgendwie ein Teil)) und zweitens gehört wohl ein ganz eigenartiger Rundturm dazu. Gefallen tut sie uns nicht.

Pont l’Abbé - Kirche

Pont l’Abbé - Kirche

Dafür sind einige Antiquitätenäden interessant und meine Frau Ulrike wird auch fündig. Das musée bigouden ist im Turm des ehemaligen Schlosses untergebracht.

Dort wird zunächst eine geschlossene Schlafkammer vom Anfang des 19.Jh. gezeigt und wie wir schon im Manoir erfahren haben, sagt die Anzahl der Nägel in bretonischen Schränken etwas über Reichtum der Besitzer aus.

geschlossene Schlafkammer

geschlossene Schlafkammer

Die Trachten aus Pont l’Abbé kann ich hier aufnehmen, einschl. der hohen Kopfbedeckungen. Neben den Puppen mit den Trachten gibt es auch noch Keramikfiguren mit den Trachten.

Die Fayenceherstellung müßten wir dann morgen in Quimper sehen können. Pont l’Abbé ist übrigens seit 30 Jahren Partnerstadt von Schleiden. Dies ist am Rathaus angeschlagen, das den anderen Teil des ehemaligen Schlosses belegt.

Wir schauen uns noch ein Lokal in Sainte Marine an, das aber für heute Abend nicht das richtige ist, jedoch eine tolle Karte hat. Beim SuperU kaufen wir noch einige Kleinigkeiten ein, nehmen aber kein Baguette mit, da ich erst zu Hause meine, das das kurze von heute Mittag wohl nicht fürs Abendessen und Frühstück reicht . Wir versuchen den Mangel noch zu beheben, stehen aber im nahen SuperU vor verschlossenen Türen. So wird heute Abend rationiert!

© Herbert S., 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ein Fernsehbericht über einen landschaftlich fantastisch gelegenen Golfplatz an der Steilküste der Normandie brachte uns auf die Zielidee. Aber dann wollten wir auch weiter nach Westen und nahmen uns den westlichsten Zipfel der Bretagne vor.
Details:
Aufbruch: 15.06.2015
Dauer: 16 Tage
Heimkehr: 30.06.2015
Reiseziele: Frankreich
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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