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Luang Prabang LAOS: 4. Reisetag Minivan nach VangVieng
08.12.2016 Luang Prabang - Vang Vieng 28°C sonnig
07:00 Uhr, der Wecker klingelt und wieder mal gibt´s das unfassbar gute Frühstück. Leider habe ich einen unglücklichen Platz ausgesucht, denn mir gegenüber sitzt ein kleines, pummeliges, asiatisches Kind (Junge ca. 5 Jahre). Von Mutti mit einem I-Pad zum Frühstück ruhig gestellt. Und der Prinz der Ein-Kind-Familie nutzt die volle Aufmerksamkeit – von ALLEN. Nun denn, nach dem Frühstück mit lustiger Cartoon-Musik werden wir von einem Tuktuk Fahrer abgeholt, der uns zum Busbahnhof bringen soll. Wie immer gibt es Missverständnisse, wer überhaupt abgeholt werden soll… es wird nicht das Einzige heute bleiben. Auf dem Weg werde ich wie selbstverständlich gefragt, wo denn unsere Bustickets sind? Ähhh erstmal – Pause, denn ich hatte nur nach dem Tuktuk gefragt, finde das alles halb so wild, obwohl alle sonstigen Mitreisenden im Tuktuk bereits ihre Tickets haben. Egal –wird schon klappen. Nach einer kleinen Rundfahrt durch die Stadt kommen wir am Busterminal an, schnell sprinte ich zur Kasse, muss ja schließlich die Tickets nach Vang Vieng besorgen. Gesagt getan und schon nach 5 min halte ich die Tickets in der Hand, Nur12 Dollar p.P. für ca. 5 Stunden Fahrzeit, wenn man die neue Straße über den Pass nimmt. Der Minivan ist blitzeblank geputzt und der Fahrer (ein ungefähr achtzehneinhalb Jahre altes, sehr dünnes Bürschchen, scheint sein Mobil zu lieben).
Wir sind optimistisch, denken noch: Gleich geht’s los aber Fehlanzeige, wir warten, warten und warten… es fehlen anscheinend noch zwei Mitfahrer. Als ich der Wartezeit mal eben ins Internet gehe, fällt mir auf: Die Fahrt mit dem Minibus nach VangVieng ist bereits bezahlt. Schöne Sch… wie konnte das passieren? Um es kurz zu machen: nach X-eEmails mit Andy, der das Ticket ja besorgt hatte, haben wir das Missverständnis geklärt und am Ende habe ich das Geld 5 Tage später am Busterminal zurückerstattet bekommen.
Jetzt aber erstmal zurück zu unserm unglaublichen Busfahrer. Schon eine Stunde und 20 Minuten nach der geplanten Abreise geht’s los. Die ganze Minibusbesatzung freut sich. Der Fahrer startet den Motor, legt den Gang ein und öttelt dann mit sagenhaften 20 km/h zur nächsten Tankstelle. Was auch sonst, vorher war ja auch keine Zeit den Tank ordentlich voll zu machen. O.k. nachdem auch das erledigt ist scheint es wirklich loszugehen. Die Straßen sind zunächst ohne nennenswerte Schlaglöcher, aber was soll ich sagen, die Geschwindigkeit mit der wir Reisen ändert sich nur unwesentlich. Wenn das so bleibt, brauchen wir mindestens sieben bis acht Stunden. Im Geiste nehme ich mir vor dem Knaben einige Fahrstunden zu spendieren oder noch besser; direkt selbst zu fahren. Ruckvolles Schalten, Stakato Bremsen sind nun unsere Begleiter… Wir kämpfen uns Bergpasse rauf, schlängeln uns durch enge Kurven und der ein oder andere Mopedfahrer überholt uns locker. Aber auch langsam geht’s vorwärts, die neue Passstraße tragt uns am höchsten Punkt auf über xy Meter und beschert uns bei der ersten Pinkelpause eine grandiose Aussicht. Weiter geht’s, jetzt aber ernsthaft mit riesigen Schlaglöchern. Die Regenzeit ist an der Straße nicht spurlos vorbeigegangen und fast wäre man dankbar für die umsichtige Fahrweise, wäre da nicht das grundlose Stakato Bremsen… Hilfe! Endlich erreichen wir die Ebene, ein weiterer Zwischenstopp bleibt uns nicht erspart. Im Restaurant gibt es vor allem eins: Lautstark singende Laoten, Boxen die einem das Trommelfell platzen lassen, aber egal. Wir bestellen die allseits gegenwärtige Nudelsuppe – stopfen uns Ohrstöpsel in die Ohren und warten auf die Weiterreise.
Endlich: nach nur sieben (statt vier bis fünf) Stunden komme wir am Busbahnhof von VangVieng an. Wie immer stürzen die Tuktuk Fahrer auf einen zu. Eigentlich wollte uns jemand von unserem Guesthouse abholen. Als jemand mit der entsprechenden Visitenkarte auf uns zukommt, glauben wir uns gut aufgehoben. Missverständnis, wie wir später merken. Wir tuckern also Richtung Zentrum, bemerken nicht zum ersten Mal an diesem Tag, dass wir den Altersdurchschnitt erheblich anheben. Diese Tatsache ignorieren wir konsequent was soll man denn auch antworten, wenn man von einer übergewichtigen Backpackerin gefragt wird, ob wir WIRKLICH vorhaben „Tubing“ zu machen. Aus der Patsche hilft ein tätowierter Engländer/oder Amerikaner der sagt: For good fun we are never too old.“ Aber vielleicht sind wir doch zu alt für diesen Ort? So zumindest der erste eher schlimme Eindruck. Überall Backpacker, bunte Bars, die mit billigen Cocktails & Co werben und schmuddelig-staubigen Straßen.
Als dann auch noch der Tuktuk Fahrer Geld haben will um eine Brücke zu überqueren ist das Maß voll. Wir zahlen einfach nicht und werden daraufhin in ein anderes umgeladen. Und Oh- Wunder, schon zehn Minuten kommen wir in unserem Guesthouse an und fühlen uns wie im Paradies.
Es gibt: schicke Bungalows, einen warmen Empfang und… Berliner Currywurst mit Pommes. Dass sich hinter unserem zu Hause eine sagenhafte Landschaft auftürmt erkennen wir, trotz der eher mittelguten Anreise. Doch schon wieder optimistischer sehen wir den nächsten Tagen im angeblichen Outdoor-Eldorado entgegen.
(written by ghostwriter: A.)
Aufbruch: | 24.11.2016 |
Dauer: | 10 Wochen |
Heimkehr: | 02.02.2017 |
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