Mit dem Wohmobil durch Marokko
Tafraoute Rundfahrt
Heute gibt es keine Strecke von –bis. Heute machen wir eine Rundfahrt durch das Tal der Ammeln. Doch erst mal geht es zum Einkaufen und Geld wechseln. Das Letztere ist nicht einfach. Wir warten bestimmt eine halbe Stunde, bis der Kassierer überhaupt erscheint. Ein netter Junge und sehr freundlich. Auch Geld ziehen mit der Visa Karte erweist sich als äußerst schwierig. Letztendlich klappt es nach vielen Versuchen und der Unterstützung des Bankmenschen. Tafraoute ist die Schuhstadt. Hier gibt es eine ganze Straße nur mit Schuhläden. Natürlich gönnt sich Manfred die Babouschs und ich mir ein paar Schlappen. Für die Enkel ist auch was abgefallen. Selbstverständlich gibt es auch all den anderen Krimskrams, den man auf jedem Souk findet. Sehr exotisch der Fleischmarkt. Lebende Hühner neben geschlachteten und daneben werden ist gerade Abgemurksten entfiedert. Von einem Hinterteil einer Kuh bekommt man ein Stück runtergesäbelt, basta. Und natürlich findet man auch Hammel, Ziege, Pute, etc.
Tafraoute ist eine Berberstadt und nicht arm. Die Leute betteln nicht, auch nicht die Kinder und sind nicht aufdringlich. Sehr angenehm. Besonders reizvoll ist die karge Gebirgswelt der Umgebung. Schnell sind wir im Ammelntal, das Dank der Berge, die es durchzieht viel Wasser hat. Die Straße führt durch viele Furten in zurzeit trocknenen Flüssen. Bis an die Bergspitzen reicht die Vegetation. Großartig die von der Winderosion erschaffenen Felsformationen. Kilometerlang ziehen wir an Terrassen vorbei, die Ähnlichkeit haben mit den Hängenden Gärten der Semiramis. Malerisch die in Rosatönen gehaltenen Gebäude in den Dörfern. Unterwegs machen wir eine Rast und klettern auf steile Felsbrocken um ein bisschen anzugeben, als hätten wir die Felsen gestützt. Abenteuer. Warum der Téte du Lion so heißt, sieht man sofort, doch warum ein Felsen Chapeau Napoleon heißt, hat sich uns nicht erschlossen. Dann biegen wir ab auf eine Sandpiste, die uns zu den Paintet Rocks bringt, den Bunten Felsen. Der Belgier Jean Vérame hat Felsblöcke blau, rot, pink, violett angemalt, warum weiß wohl niemand. Immerhin wurden sie zur Attraktion der ganzen Gegend.
Hier bauen wir eine Wagenburg, machen ein Lagerfeuer und lassen beim Grillen den Tag ausklingen.
Unter einem tief schwarzen Himmel, schwärzer wie es je in unserer Zivilisation sein kann. Nur wenige Sterne funkeln heute durch die Wolken.
Aufbruch: | 05.01.2016 |
Dauer: | 8 Wochen |
Heimkehr: | 28.02.2016 |