Mit dem Wohmobil durch Marokko

Reisezeit: Januar / Februar 2016  |  von Doris Sutter

Tagmoute bis Foum Zguid

Die Nächte in Marokko sind so dunkel und genauso still wie der Morgen. Selbst bei Sonnenaufgang hört man nicht mal einen Piep von einem Vögelchen. Eine Ruhe, dass man sein eigenes Blut in den Ohren rauschen hört. Wir verlassen unseren Nachtplatz ohne ein neuerliches Absink-Manöver. Schlängeln uns an einer Felsformation vorbei, die aussieht als hätte ein Riese im Sandkasten gespielt und dann Linien in den Sand gemalt. Wieder mal geht es bergauf, neben uns das Flusstal des Qued Tata. Riesig, ausgetrocknet. Die Berge scheinen mit Urgewalt aus der Tiefe emporgewachsen sein. Gewaltig, bezwingend. An einem Oscherbaum machen wir einen Fotostopp. Er ist extrem giftig, bereits ein Tropfen von seinem Milchsaft kann zum Erblinden führen. Aber in den richtigen Händen ist er ein anerkanntes Heilmittel. Schnell ist Tata erreicht. Die Stadt ist Grenzstadt zu Algerien und wird von ca. 300 Grenzsoldaten bewacht. Auch hier leben Berber und viele dunkelhäutige Abkömmlinge von ehemaligen Sklaven. Wir gehen auf den Souk. Die Vielfalt und Farbenbracht ist kolossal. Der Dreck und das Chaos auch. Keiner belästigt uns oder wird aufdringlich. Weiter zieht die Karawane über eine Wüstenautobahn durch ein unbewohntes weites Tal, ähnlich der Serengeti. An einer kleinen Wasserkaskade machen wir wieder eine Rast. Ein kleiner, trüber See, sehr salzig.
Rechts von uns Ödland, dahinter Algerien. So hoppeln wir weiter über die „Autobahn“ bis zum Campingplatz. Ach so, irgendwo dazwischen müssen wir noch Uwes „Eisdiele“ bewundert. Auf jeder Tour setzt er ein paar neue Steine auf die Mauer. In 50 Jahren wird dann das Häuschen stehen. Schwarzwaldbecher war leider aus…. Grins

hier kaufen wir die Tücher, die wir noch dringend brauchen werden

hier kaufen wir die Tücher, die wir noch dringend brauchen werden

die Eisdiele ist am Wachsen

die Eisdiele ist am Wachsen

© Doris Sutter, 2016
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wohnmobil-Reisen durch Europa sind eine spannende Sache. Doch wie ist das mit einer Erlebnis-Reise durch Nordafrika? Was finden wir vor? Wie sind die Menschen, wie die Straßen, wo kann man tanken und einkaufen? Und dann arabisch. Nix kann man lesen. Alles Unwägbarkeiten. Deshalb haben wir uns für eine geführte Tour mit einer kleinen Gruppe Gleichgesinnter entschieden. Wir nehmen euch mit auf diese sensationelle Reise.
Details:
Aufbruch: 05.01.2016
Dauer: 8 Wochen
Heimkehr: 28.02.2016
Reiseziele: Marokko
Der Autor
 
Doris Sutter berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Doris sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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