Ins Land der Skipetaren
Butrint - UNESCO
Etwa 200 m sind es danach zum Eingang des Weltkulturerbes Butrint.
Auf der anderen Seite des Kanals befindet sich eine dreieckige Festung, die von Venedig bis zum Ende des 15. Jahrhunderts fertiggestellt wurde. Die Albaner nennen sie Burg des Ali Pasha, da er die Festung erneuern ließ.
Mit etwa 2 Stunden sind wir für den Rundgang eingeplant, und schleichen uns hinter einer anderen Gruppe ( 3 Busse vom MSC-Kreuzfahrtschiff sind auch auf Tour, da in Sarandë dieses Monster vor Anker liegt). Aber insgesamt verläuft sich die Menschenmenge in dem großen Areal.
Beim Betreten des Geländes fällt der Turm auf, der eigentlich nicht zu den Ausgrabungen passt, da erst die Venezianer ihn im frühen 18. Jahrhundert erbauten, um den Kanal besser bewachen zu können.
Der als Rundgang angelegte Pfad durch den archäologischen Park von Butrint, der als erster in Albanien 1992 dem UNESCO_Welterbe zugerechnet wurde, führt zunächst durch einen Eykalyptuswald zum Asklepios-Heiligtum.
Asklepios-Heiligtum im Süden der Stadt wurde im 4. oder 3. Jahrhundert vor Christus angelegt. Die dieses Gebiet umgebende Mauer zeigt in ihren ältesten Teilen polygonale Steinverbände. Zu dem ehemaligen Heiligtum, das sich auf zehn Hektar ausbreitete, gehörten die Stoa und ein Schatzhaus, in dem Asklepios die Opfer gebracht werden konnten, und mindestens eine Quelle.
Später wurden auf dem Gelände des Heiligtums ein kleines Theater und ein Peristyl errichtet, der wahrscheinlich Gästen als Unterkunft diente. Das kleine griechische Theater wurde im 2. Jahrhundert von den Römern vergrößert. In der ersten Reihe sind griechische Inschriften erhalten, die sie als VIP-Bereich ausweisen, damals waren diese Reihen für Priester reserviert. Noch heute können die Besucher auf den Stufen Platz nehmen. Konzipiert ist der Halbkreis für 2500 Zuschauer.
Es folgt ein Areal aus dem 1. Jh. vor Christus, in dem die Römer einen Teil der griechsichen Mauer abrissen, um dort ein römischs Formum mit Bädern zui errichten.
Die wirkliche Funktion dieses Gebäudes - als Gymnasium geführt - aus dem 1. oder 2. Jahrhundert ist noch unbekannt. Man vermutet eine Bibliothek oder ein Haus für religiöse Zwecke. Sicher ist, dass die Wände mit Marmor verkleidet waren und Wasser über Bleirohre in einem Wasserbecken gesammelt wurde. Im Mittelalter wurde das Gymnasium zu einer Kirche umgenutzt.
Während der byzantinischen Epoche wurde im 6. Jahrhundert das Baptisterium errichtet, die ehemalige große Basilika ist nicht weit entfernt. Bilder zeigen die wunderbar erhaltenen Mosaikfußböden mit Schlingmotiven, Tieren und Herzen. Viele Darstellungen haben die Taufe als Tiema. Direkt neben dem Taufbecken sind unter einem Kreuz zwei Hirsche zu sehen, die die Reinigung der Seele symbolisieren. Insgesamt sind 69 Tiere dargestellt Die Pfauen stehen für das Paradies, das von den Hähnen verteidigt wird, die
großen Laufvögel verdeutlichen die Rettung der Menschen durch die Taufe. Die verschiedenen Darstellungen bilden insgesamt acht Kreise um das Taufbecken; die Zahl Acht steht für die Auferstehung und die Ewigkeit. Frühchristliche Taufkapellen wurden oft achteckig gebaut; in Butrint ist es rund. Die Mosaike zählen zu den am besten erhaltenen aus der Spätantike. Eine Besonderheit sind auch das Taufbecken und der Brunnen. Die unterirdischen Heizanlagen erwärmten das Wasser der Quelle, die heute neben dem Baptisterium zu sehen ist. Auf einem der Säulenreste, die einmal die Kuppel trugen, ist ein byzantinisches Kapitell erhalten geblieben.
(Reiseführer Treuschner-Verlag)
Das Nymphaeum (2. Jahrhundert) war die Wasserabteilung des römischen Stadtsystems. In dem Brunnenhaus versorgte sich die Bevölkerung mit Wasser, das aus drei Nischen plätscherte. Für das Nymphaeum wurde ein Aquädukt errichtet, das über den Kanal führte. In die gleiche Bauphase fällt die Errichtung des neuen Stadtteils auf der anderen Seite des Kanals. Von den Anlagen sind heute nur noch Reste des Aquädukts zu finden. (Reiseführer Treuschner-Verlag)
Die dreischlffige byzantinische Basilika aus dem 6. Jahrhundert in dem arhäologischen Park ist noch eines der am besten erhalten gebliebenen Gebäude.
Das Zentrum des antiken Butrint lag an einer erhobenen Stelle, der Akropolis, von der jedoch nichts erhalten blieb.
In einem einer venezianischen Burg nachempfundenen Bauwerk sind heute archäologische Funde aus Butrint ausgestellt.
Jedoch ist der Aufstieg auch wegen eines tollen Blicks in die Umgebung lohnend. In der Ferne liegt Korfu, auf der anderen Seite der See, die Reste des Aquädukts sind zu erkennen, und am Ende des Kanals sind die Ruinen einer weiteren Festung sichtbar.
Aufbruch: | 08.05.2018 |
Dauer: | 8 Tage |
Heimkehr: | 15.05.2018 |
Nordmazedonien