Ins Land der Skipetaren
Berat - UNESCO: Berat - ethnographisches Museum
Das Ethnografische Museum in Berat ist in einem Haus aus der osmanischen Zeit untergebracht, das aus dem 18. Jahrhundert stammt. Solche Häuser gehörten oft bessergestellten Familien, die im Umfeld der Stadt über Land verfügten. Dieses Haus gehörte der Familie Llavda. Üblich war es, das Erdgeschoss, das keine Fenster besitzt, für die Tiere zu nutzen. Die Obergeschosse dienten als reine Wohnräume.
Die Ausstellung beeinhaltet Handwerksgeräte, Kleidungsstücke im 1. Geschoß und tolle Räume im zweiten OG. Ein toller Garten gehört dazu und die Dame erklärt alles so, dass Ivi portionsweise übersetzen kann.
Von der Veranda (çardak) lässt sich die Aussicht genießen. Die Ausstellung von 1979 zeigt die Nutzung des Wohnbereichs während der osmanischen Zeit. Es gibt viele Einbauschränke, Bretter und Nischen als weitere Stauräume, Öfen und auch einen eigenen Brunnen, einen Mühlstein und eine Olivenpresse.
Der Çardak. ein nach aussen offener Vorraum, nimmt den zentralen Platz im Haus ein. Während der warmen Jahreszeiten hat er auch Wohnfunktionen zu erfüllen. Schon weil der Çardak offen ist und eine große Fläche einnimmt, findet hier ein guter Teil des» Hauslebens statt. An den Ecken („Çoshku") ist der Boden erhöht, und nach aussen durch Fenster begrenzt, als ob es eigene Wohnzimmer wären. Die erhöhten Ecken sind ein wichtiges Element des Çardak«, Sie sind mit Matratzen, Schafswolldecken und Teppichen ausgestattet. Dia Hauptecke erstreckt sich über die gesamte Breitseite das Çardaks, ihm gegenüber liegt - ebenfalls erhöht - die zweite Ecke, die über die Fläche des Çardaks hinausreicht, und über den Treppenaufgang gebaut ist. Er war den besonderen Gästen vorbehalten. Die Frontseite des Çardak wird von einem breiten Vordach geschützt. Der Çardak ist aus Holz gebaut, im Gegensatz zu den anderen Gebäudeteilen, die aus Stein sind. Dass im Çardak unter dem Dach keine Decke eingezogen ist, hängt mit land- und viehwirtschaftlichen Arbeitsprozessen zusammen, die hier durchgeführt wurden. Im Qardak wurde auch oft mit Webstühlen gearbeitet. Der Çardak ist ein besonders charakteristisches Element der traditionellen Architektur. In vielen Häusern von Berat wurde der Çardak allerdings im Folge von Familienerweiterung zu Wohnraum umfunktioniert.
Dia drei nach Norden ausgerichteten Fenster sorgen an heissen Tagen für eine bessere Belüftung und spürbar kühlere Temperaturen. Über den offenen Çardak werden alle Innenräume erreicht. Die insgesamt vier Türeingänge fordern aufgrund ihrer niedrigen Höhe vor dem Eintreten zunächst ein respektvolles Verneigen ein. (hauseigene Beschreibung)
mich beeindrucken die Holzkonstruktionen, dei die Dachüberstände tragen - sie sind nicht nur bei den alten Gebäuden zu beobachten
Eine kleine Ausstellung im 1. OG präsentiert Kleidung aus der Zeit und er Region
Städtisches Gästezimmer
Dieser für das späte Mittelalter charakteristische Raum ist aufgrund der zahlreichen Fenster gut beleuchtet. Er ist ausgestattet mit einem typischen Kamin („oxhak"), mit Feuerstelle und Wandnischen an beiden Seiten, mit einer Empore und Wandschrank. In der Mitte des Zimmers befindet sich eine große runde Messingplatte mit eingearbeitetem Relief, darüber das Geschirr, das besonders schön und funktional ist Auf der Empore des Zimmers hielten sich die Frauen des Hauses auf, wenn der Besuch nicht zu den nahen Verwandten oder Freunden der Familie gehörte. Es war damals moralisch verwerflich, sich den Blicken von Unbekannten auszusetzen. Die Holzgitterfenster ermöglichten es, von der Empore aus die Zeremonie zu verfolgen, ohne vom Raum aus gesehen zu werden. Bei nahe stehenden Verwandten durften die Frauen aber an der Runde teilnehmen. Die Matratzen im Zimmer dienten zum Erholen und Schlafen. Alle Dienste für die Gäste, wie unter anderem das Servieren der Gerichte, das Waschen von Händen und Füssen, das Vorbereiten des Schlafplatzes, wurden von den männlichen Gastgebern durchgeführt.
Bemerkenswert ist die Doppelfunktion der Zimmertüre: öffnet sich die Türe zum Männerraum, verschliesst sie zur gleichen Zelt den Treppenzugang auf die Frauenempore, und entsprechend umgekehrt. Die Tradition verlangte es vom Gast, dass er seine Waffen ablegt, bevor er das Zimmer betritt. Damit respektierte er den Hausfrieden („besa") und stand unter dem besonderen Schutz des Hausherren. Beim Gehen bekam er seine Waffen wieder zurück, und wurde bis zum Ausgangstor begleitet.
Die Küche liegt zwischen dem ländlichen und dem städtischen Gästezimmer. Interessant ist an diesem Raum, dass er von oben durch ein Dachfenster beleuchtet wird. Da der Raum aufgrund seiner Lage kein indirektes Licht bekommt «insbesonders gelungene architektonische Lösung. In der Küche sind auf dem Wandregal und um den Kamin zahlreiche Alltagsgegenstände wie Geschirr zusammengestellt.
Ländliches Gästezimmer
Dieses Zimmer wurde angelegt, um die (ländlichen) Traditionen in der Gegend von Berat vor Augen zu führen. In diesem Zimmer sind zwei Ecken mit Matratzen ausgelegt. Die eine war dem Hausherren vorbehalten, die andere für den Gast, die anderen setzen sich in der Reihenfolge des Alters dazu. In der Mitte steht der runde Esstisch („sofra"), ergänzt um Essgeschirr und Besteck. An den vier Selten des Zimmers sind Wandregale angebracht, auf denen Gefäße für den täglichen Gebrauch zusammengestellt sind. Am Kamin („oxhak") hing eine Wasserblechkanne und oft war dort auch eine Backglocke („sag"). Dieses Zimmer hat ausserdem eine Empore für die Frauen, Kleider- und Wandschränke. An den Seiten des Kamins sind zwei Wandnischen. In diesem Zimmer haben die Freunde zusammen gegessen, diskutiert, und geschlafen. Das Zimmer hat ein eigenes Bad, um sich zu waschen.
Im Webraum wurden alle Arbeiten für den Eigenbedarf verrichtet. Hier stehen aktuell zwei funktionsfähige Webstühle, der eine davon ist rund zweihundert Jahre alt. Zu den Webstühlen gehören Kämme und weitere Instrumente, die zur Herstellung von Teppichen, Läufern, usw. benötigt wurden. Ein interessanter Aspekt ist die Präsentation der einzelnen Arbeitsschritte, bis alles für den Webstuhl vorbereitet tat. Hier haben wir: das Kämmen der Wolle; Spinnrocken (furken); Schiffchen (drugzän); Spindel (cikrikun), um den Faden aufzuwickeln. Die Arbeit am Webstuhl wurde von den Frauen verrichtet. Parallel dazu wurde gekocht und die Kinder in den Schlaf gewogen, die Frauen waren also viel beschäftigt
Aufbruch: | 08.05.2018 |
Dauer: | 8 Tage |
Heimkehr: | 15.05.2018 |
Nordmazedonien