Ins Land der Skipetaren
Berat - UNESCO
Frühstück um 7.30 Uhr – Die Dame des Paares heute morgen fiel uns gestern schon wegen ihres Eulenkoffers auf, ihr Mann erzählt zwar auch viel – er ist Koch und Inhaber zweier Oldtimer – kann aber auch zuhören. Im Bus ergattert Ulrike eine Bankreihe direkt am Ausgang, wir fahren pünktlich um 9.00 Uhr los Richtung Süden zunächst durch flaches landwirtschaftlich genutzten Gebiet der Myzeqe-Ebene. Erst in der Ferne sieht man im Osten Gebirge, je näher wir uns jedoch Berat nähern, um so mehr Berge tauchen auf. Darunter auch das bis zu 2700 m hohe Tomorr-Gebirge, das alljährlich das Ziel für Wallfahrten der Bektaschi (einer der größten und einflussreichsten islamisch-alevitischen Derwischorden in Anatolien und auf dem Balkan) ist.
In den Kreisstädten wie Fier sind die Spuren des 20. Jahrunderts noch deutlich zu spüren.
Nach etwa 80 km Fahrt wird Berat erreicht. Berat ist eines der vier auf unserer Reise zu besuchenden UNESCO-Weltkulturerbestätten. Die Stadt der tausend Fenster - seit 2008 auf der Liste - war einer der Beweggründe nach der Lektüre des Weltartikels diese Reise anzutreten.
In Berät erhält die Gruppe zunächst 45 min 'Freizeit', um Geld zu tauschen, was wir schon gestern erledigt hatten. Dafür versuchen wir auf der anderen Flußseite die christliche Kirche zu besuchen, die aber leider geschlossen ist. Wegen des besseren Blick auf den Ortsteil Managem laufen wir bis zur nächsten Brücke und kehren auf der Hauptstraße zurück .
von der anderen Seite des/der Osum hat man den Überblick auf den Stadtteil Managem (nördliche Seite)
Bei genauerem Hinsehen lassen sich auf den westlich gelegenen Hängen jenseits des Flusses Osum die Buchstaben N-E-V-E-R entdecken. Bis zum Ende des Sozialismus waren die ersten beiden Buchstaben aus Stein andersherum: E V-E-R. Gehuldigt wurde dem ehemaligen sozialitischen Präsidenten Enver Hoha, hier und an vielen anderen Orten. Nach der Wende machten sich die Leute einen Scherz daraus und zeigen mit dem heutigen Schriftzug ihren Wunsch, dass Hoxha und der Sozialismus niemals wiederkehren mögen.
Nur ein Stück westlich der Altstadt steht auf dem steilen Felsen die kleine Kirche des heiligen Michael (Kisha Shën Mehillit). Dieser Bau mit seinen wunderschönen Proportionen stammt wahrscheinlich aus der ersten Hälfte des 14 Jahrhunderts. Die Kirche ist nur über einen schmalen Pfad entlang des Bergs zu erreichen, für den wir leider keine Zeit haben.
Berat gilt auch als Stadt der Schornsteine - wie in vielen Ländern haben sich die unterschiedlichsten Formen entwickelt.
Die südliche Seite ist deutlich weniger touristisch - auch die kleinen Lokale sind ausnahmslos von Einheimischen aufgesucht.
Gorica bekommt durch die Nordausrichtung und das bergige Terrain weniger Sonne ab als Mangalem, weshalb das Viertel weniger besucht wird.
Im Mittelpunkt von Gorica steht die Kirche des heiligen Spiridon (Kisha e Shën Spiridhonit), die 1864 erbaut wurde.
Die Moschee der Junggesellen diente ursprünglich den Ladenverkäufern als Gebetsraum. Die Verkäufer waren in der Regel unverheiratet und übernahmen Nachtwächterdienste.
Die Straße wurde 2016 neu gestaltet. In jeder albanischen Stadt wird derzeit der Hauptplatz als Markenzeichen der Regierungspartei neu gestaltet. Die Promenade, deren Bebauung einen starken Kontrast zur Altstadt bildet, wurde jedoch schon zu sozialistischen Zeiten angelegt.
Aufbruch: | 08.05.2018 |
Dauer: | 8 Tage |
Heimkehr: | 15.05.2018 |
Nordmazedonien