Wie die Zugvögel- überwintern in Spanien und Portugal

Ausflug in die Berge- Valencia und Umgebung

Der Bully fährt wieder, die Motorleuchte ist erloschen. Pablo von der VW-Werkstatt verabschiedet sich mit Handschlag und wünscht uns eine gute Weiterreise. In der modernen, spanischen VW-Zentrale funktionierte alles digital: für eine Reperaturannahme muss man sich online für ein Zeitfenster anmelden. Wir wussten das natürlich nicht, so kamen alle anderen Kunden vor uns dran, aber Pablo kümmerte sich dann schließlich doch um uns und hielt uns die ganzen 2 Tage mit spanischen E-mails auf dem Laufenden. Die Translater- App hatte viel zu tun und ich wusste nicht, wofür ich letzendluch überall meine Zustimmung und Unterschrift setzte. Wird schon gutgehen der Gedanke und letztendlich bleibt einem nichts anderes übrig, schließlich sollte der Bully ja wieder laufen und das tat er dann auch mit insgesamt 2200,- Euro Reparaturkosten.
Wir fuhren wie geplant dann weiter in die Berge über Onda- eine Industriestadt mit Keramikherstellung. Weiter ging es ca. 50 km sehr langsam in Serpentinen über eine frisch geteerte Strasse (C20) an hübschen Bergdörfern vorbei. Überwiegend Wald und Felslandschaft begleiteten die Tour- wunderschön. Die Flusswanderung ab Montanejos belohnte mit immer neuen hübschen Aussichten und dann das Bad in den 25 Grad warmen Thermalquellen war herrlich. Wir folgten weiter der Bergstrecke, wurden Zeugen eines wilden Maserati-Autorennens, schauten Kletterern zu und besuchten als Highlight El Chorro- eine Felswand, wo das Wasser herausschießt. Wo Wasser ist, ist Leben, selbst die gegenüberliegende Felswand war mit grünem Moos überzogen. Saftiges Gras wucherte überall in dem Flusstal und davon angezogen, sahen wir 3 junge iberische Steinböcke mit ihrer Mutter. Begeistert filmten wir- zu schön. In gut eineinhalb Stunden fuhren wir dann über einen Bergpass und über die Autobahn A23 nach Valencia, wo wir einen sehr schönen Campingplatz (Devisa Garden für 19 Euro die Nacht) fanden. Der Platz befindet sich im Parc Naturale de l'Albufera. Hier konnten wir tolle Radtouren durch einen Pinienwald machen. Dabei beobachteten wir Vögelschwärme und freuten uns über die fast menschenleeren Sandstrände mit Dünen. Auch Schildkröten sollen hier brüten. Im Hinterland ist ein grösserer See mit vielen Flussarmen. Hier wird in grossem Umfang Landwirtschaft betrieben, unter anderem gibt's sogar Reisfelder- genug Wasser ist ja durch die Lagunenlandschaft vorhanden. Der See hatte allerdings leider eine sehr braune Färbung und stank zum Teil- vlt. eutrophiert wegen der vielen landwirtschaftlichen Einleitungen. Wir sahen leider auch zahlreiche tote Fische. Es stimmt mich immer wieder traurig, diese an sich so wunderschöne Landschaft so verschmutzt zu sehen. Die Felder sind oft mit Gerüsten und Plastikplanen überzogen. Werden die Plantagen aufgegeben, bleibt alles einfach so stehen, zerreißt, verlottert mit riesigen Mengen an unverottbarem Plastikmüll.

Ausflug nach Valencia
Am nächsten Morgen ging es nach Valencia., der Bus Nr.25 ( für 1,50€) fährt direkt vorm Campingplatz alle 30 min ab. Wir steigen bei den für 13 Milliarden gebauten mit moderner Architektur überzeugend gestalteten Stadtteil-Ciudad des las Artes y la ciencias, Stadt der Künste und der Wissenschaft- aus. Dieser Gebäude- und Parkkomplex befindet sich in einem ehemaligem ausgetrockneten Flusslauf. Der Zugang ist kostenlos, zum Teil auch zum Inneren der Gebäude. In einem Teil findet gerade eine Automesse statt. Es ist sehr beeindruckend durch diese modern gestaltete, sehr interessante Architektur zu wandeln. Es gibt lange Bassin, Indoor- und Outdoor-Parkanlagen, die das Gesamtbild harmonisch abrunden. Beeindruckend auch das Ozeaneum mit Haitunnel (sehr voll, online 33,- €), die Becken für Seelöwen, Delfine, Belugas, Pinguine könnten gerne größer sein, es bleibt ein zwiespältiges Gefühl. Einerseits wird hier etwas Positives zur Sensibilisierung für den Naturschutz und Artenschutz gemacht, anderseits werden hier die Tiere für Profite ausgenutzt und verkümmern zum Teil verhaltensgestört in zu kleinen Käfigen. Der Besuch regt zum Nachdenken an, hier in Spanien leben aber nicht nur Tiere hinter Gittern. Fast alle Häuser, Gebäude, selbst Hochhäuser sind vergittert aus Sicherheitsgründen, überall wohin man schaut Eisenstangen vor den Fenstern und Balkonen, riesige Zäune oder 2- Meter hohe Mauern um die Grundstücke. Diese sind dann nur zugänglich über Tore mit Sicherheitscode.

Nach dem Besuch des Ozeaneums stiegen wir wieder in den Bus Linie 25 und fahren bis zum Porte de la Mar. Von dort kann man fussläufig die wunderschöne Altstadt von Valencia mit tollen Plätzen und gut erhaltenen Jugendstilvillen besuchen. An jeder Ecke begegnet einem ein neues Highlight: die Kathedrale- hier kann der Turm für 2,50€ bestiegen werden, die Markthalle, der Seidenpalast, die 2 Türme (Torres des Serranes). Viele Brunnen und ein toller Fussboden- oft bestehend aus Mamorsteinen, vervollständigen das tolle Ambiente. In zahlreichen Strassencafés und Restaurants lassen es sich die Leute gutgehen, wir auch. Wirklich eine lebendige Stadt mit viel Charme ist Valencia und auf jeden Fall einen Besuch wert. Die Sandstrände in der Umgebung von Valencia runden das positive Gesamtbild ab, wenn man sich von den in den grossen Hafen einfahrenden Tankern nicht stören lässt.