Wie die Zugvögel- überwintern in Spanien und Portugal
Teneriffa
Überfahrt mit der norwegischen Schnellfähre der Reederei Fred Ølsen: in 1 Std. gelangt man von Teneriffa nach La Gomera- wir hatten dabei 3 x Delfinsichtungen!
Ausflug mit Tui- Experiences nach La Gomera (99 € pro Person) Abholzeit: 6:40- wir warteten leider bis 7:30 auf den Bus ohne Benachrichtigung! Eigentlich wollten wir längs gehen, erreichbare Telefonnr. gab es nicht..., und nach 50 min Wartezeit rechneten wir nicht mehr mit dem Kommen des Busses! Ich war gerade dabei über paypal mein Geld zurückzuholen, da kam der Bus doch noch. Irgendwer war krank geworden...
Trotz des holprigen Startes war der Rest des Ausfluges sehr gelungen mit Fahrt in den Naturpark, Besuch von San Sebastian und Demonstration der Pfeifsprache Sibo, die Weltkulturerbe ist.
Täglich gibt's 2-3x Ausflugsfahrten zu den Delfinen und Walen von Los Gigantos aus (36,- € auf obigem Holzschiff). Wir machten die Tour mit 8 Personen auf einem Segelschiff (50,-€ für 3 Std. mit Badestop).
Atlantischen Zügeldelfin- meist kleiner als die normalen Delfine, wir begleiten eine größere Gruppe mit dem Segelboot- wunderschön!
Küstenwanderung von Puerto Santiago nach Playa San Juan und zurück- ca. 16 km immer mit Blick aufs Meer- sehr schön!
Teneriffa
5000 km sind wir bereits gefahren und außer ganz zum Anfang bei Hamburg hatten wir die ganze Zeit keinen Stau. Nun ausgerechnet auf der Insel Teneriffa ist das anders- zu den Stoßzeiten reiht sich ein Mietwagen an den anderen-Stau! Wir sitzen im Bus der Linie Titsa- auf der Insel sind alle Orte mit Bus gut erreichbar- und kommen aufgrund der Masse an Autos auch nur langsam voran. Teneriffa besuchen über 5 Millionen Touristen jedes Jahr - sie ist damit die meist besuchte kanarische Insel. Wir waren bereits einmal schon hier im Norden: in Puerto Santa Cruz, dort leben noch viele Einheimische. Diesmal sind wir im Süden untergebracht in Puerto Santiago. Von Los Christianos, über Costa Adeje bis La Caleta ist die gesamte Küstenlinie
im Süden verbaut mit Hotelanlagen. Die teils schön gestaltete Strandpromenade dort wird überwiegend von Bars, Restaurants und Shops flankiert. Überall sieht man volle Mülleimer, der Boden klebt, teilweise stinkts aus den Gullydeckeln... Zur Zeit gibt's hier 90 % Auslastung über den
Jahreswechsel. Es ist sehr voll. Bereits morgens sind bereit saufende und lärmende Gestalten unterwegs. Viele Touristen kommen aus England, Deutschland, Holland oder aber auch aus den skandinavischen und osteuropäischen Ländern. Was fehlt sind Toiletten, dafür muss man quasi ein Restaurant aufsuchen. Wohlfühlatmosphäre geht anders... Das Meer ist natürlich toll, bei den mit teils hellen Sand aufgeschütteten Stränden geht's flach hinein und es herrscht eine angenehme Badetemperatur von gut 20 Grad. Draußen sind es bis zu 26/27 Grad, da sucht man mittags sogar freiwillig den Schatten auf. Zu Hause gibt's nach der Hochwasserkatastrophe, viele Landstriche wurden durch den dauerhaften Regen überflutet, nun Minusgrade mit Schneefall. Heute sind es 30 Grad Unterschied von hier nach daheim- kaum vorstellbar.
Mit unserem Hotel haben wir leider nicht soviel Glück wie mit dem Wetter- das Essen ist wie in einer Kantine- überschaubare Auswahl und Plastiktischsets, die kurz abgewischt werden, bevor der nächste Gast speist. Sie sind total klebrig. Das Essen ist dann auch noch zum Teil kalt. Thomas reicht es, er holt sich lieber Essen aus dem Supermarkt. Die Getränke sind billiger Fusel, nach dem ersten Abend habe ich Kopfschmerzen und trinke seitdem nur noch agua con gaz. Wenigstens das Zimmer ist geräumig und hat einen schönen Balkon mit Meeresblick Richtung La Gomera. Eigentlich wollten wir mit dem Bully auf die Kanaren von Huelva übersetzen, aber Fliegen war wesentlich günstiger und es gibt keine Campingplätze hier auf den Kanaren. Ohne Dusche und WC kam für uns Campen nicht in Frage. Vereinzelt sieht man hier auch auf Teneriffa Camper. Wie machen die das bloss mit Frischwasserversorgung und Abwasserentsorgung? Hier bleibt ein unangenehmer Beigeschmack...
Heute beim Küstenspaziergang zeigte sich ein brauner Schaumstreifen auf dem sonst so schönen, blauen Wasser. Sofort denkt man über Kläranlagen und Einleitungen nach. Ich recherchiere und bin schockiert: 98% der Abwässer gelangen auf Teneriffa ungeklärt ins Meer. Ein Riesenproblem für die Meeresfauna sind wohl dann auch noch zusätzlich die Meerwasserentsalzungsanlagen. Dort wird das, was überbleibt nach der Entsalzung, einfach ins Meer geleitet. Dann fordern die Anlagen auch noch sehr viel Energie, haben also einen sehr großen CO2- Fußabdruck. Das Wasser hier aus dem Wasserhahn ist qualitativ schlecht, es riecht nach Chlor- einfach ungeniesbar. Manchmal stehe ich unter der Dusche und träume von sauberem Wasser. Was für ein wahrer Luxus sauberes Wasser doch ist. Es ist etwas, was ich mitnehmen werde von dieser Reise, die Wertschätzung des Trinkwassers zu Hause. Genauso wird mich zukünftig zu Hause auch der Versuch Plastikmüll zu vermeiden, weiter beschäftigen. Durch unsere Trinkwasserversorgung mit Plastikflaschen produzieren wir hier soviel Müll, wie noch nie zuvor. Zu Hause benutze ich Glasmehrwegflaschen. Gestern im Restaurant gab's ausnahmsweise einmal Wasser aus einer Glasflasche, endlich mal nicht diesen Plastikbeigeschmack beim Trinken, ich war richtig begeistert!
Wir machten bis jetzt viele Ausflüge: nach La Gomera und in die Berge. Sowohl bei der Nachbarinsel wie auch in den Bergen begeisterte uns die noch herrliche Natur. Es roch nach Piniennadel. Kein Abfall weit und breit war zu sehen und nur wenige Touristen- sehr erholsam.
Es regnet auf den Inseln sehr selten, die Pflanzen sind Überlebenskünstler und bekommen Wasser aus dem "horizontalen Regen". Aus Wolken und Nebel bleibt das Wasser an den perfekt angepassten Pinien hängen und tropft zu Boden. Es gibt erste Versuche die Natur mit gespannten Netzen zu kopieren, an denen das Wasser runterläuft (s.Bild unten).
Fazinierend ist hier bei der Meeresenge zwischen Teneriffa und La Gomera auch die Natur des atlantischen Ozean, hier gibt's Grindwale und viele verschiedene Delfinarten. Wir haben das Glück, mehrmals Delfine beobachten zu können. Wir machen eine Segelboottour (50,- €pro Person) von Los Gigantos. Nach so einer Tour mit Delfinkontakt kommt man mit einem ganz lachendem Smiley-Gesicht wieder im Hafen an. Sehr interessant auch unser Ausflug ins Teno- Gebirge, wo man wunderbar wandern kann. Wir starteten in Santiago de Teide (sehr gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar).
Über die Firma Volcano kann man als weiteren Ausflug im Internet Teide- Seilbahntickets buchen (22,-€) oder eine ganze Vulkantour mit umweltfreundlichem Bustransfer (74,-€). Hierfür entschieden wir uns und waren auch von diesem Ausflug sehr angetan. Sicherlich lag es auch an unserem halb-kanarischem Reisefüherer Benjamin von Volcano, der recht gut deutsch sprach. Deutsche Umgangssprache wie " Ende Gelände", "mein lieber Scholli" kamen so lustig eingestreut über seine Lippen... Es wurde herzlich gelacht. Auch mit seinen spontanen Gesangseinlagen erheiterte er uns. Herrlich!
Nun geht es in 2 Tagen zurück zum Camper nach Malaga, wir freuen uns sehr darauf- 14 Tage im Hotel an einem Ort, das reicht uns.
Die Pinien versorgen sich durch "horizontalen Regen" von Wolken und Nebel mit Wasser.
-Im Bild oben links wird versucht das Wasser aus dem "horizontalen" Regen mit Netzen künstlich aufzufangen! "Echte" Regentage für Teneriffa: nur durchschnittlich 2,9 pro Monat!
Wanderung von Santiago de Teide (925 m) über Valle de Arriba zum Gipfel Cruz de Gala 1354 m) weiter zum Mirador de Masca und zurück, insgesamt ca. 16 km und über 600 Höhenmeter hoch und runter
Besuch des Teide- höchster Berg Spaniens mit 3750 m- Es riecht hier oben nach Schwefel und die Luft ist dünn. Der kurze Wanderweg von ca. 700 m zum Aussichtspunkt wird für mich mit Asthma bereits sehr anstrengend, ich muss Pausen einlegen und setzte bewusst Fuß vor Fuß! Man darf wegen der Gefahr der Höhenkrankheit auch nur 1 Stunde oben bleiben, (Ausnahme Kraterbesichtigung 2 Std. -diese Kraterwanderung geht jedoch nur mit Genehmigung der Nationalparkleitung!)
Wir haben heute großes Glück, die Aussicht ist heute gigantisch gut, außer La Gomera (s Bild oben) kann man auch El Hiero, Gran Canaria und La Palmas sehen.
Über Volcano kann man die Seilbahn auf den Tiede buchen mit Transfer vom Hotel und weiterem Stopp im Nationalpark für 74€ pro Person- der Ausflug in die Welt der Vulkane ist sehr interessant- Tiede ist das drittgrößte Vulkanareal der Welt- letzter Ausbruch des Nachbarvulkan Pico beim Tiede 1798, letzter Ausbruch eines der zahlreichen anderen Vulkane auf Teneriffa 1909.
Blick vom Küstenwanderweg aufs Meer im Süden zwischen Puerto Santiago und Alcalà und bei Los Gigantos
Die bebaute Südküste Teneriffas: Los Christianos (li. Unten), Los Gigantos (re.unten)- die Immobilienpreise sind laut Teneriffa News im letzten Jahr über 20% geklettert, das wird den Bauboom weiter anheizen. Gefühlt ist die Küste bereits jetzt schon krass voll und zugebaut. Trotzdem gibt's viele Baukräne zu sehen für weiteres "Betongold".
Los Gigantos- heute zeigt sich bräunlicher Schaum auf dem Meer, das sehr aufgewühlt ist. Ich recherchiere und bin entsetzt: 98% der Abwässer werden auf Teneriffa ungeklärt ins Meer eingeleitet!
Blick vom Balkon unseres geräumigen Hotelzimmers im Blue Sea Lagos de Cesar- 4-"spanische" Sterne! Das Hotel hat ausser dem schönem Balkon nicht viel zu bieten!
Wir hatten zwar noch länger gebucht, verkürzen nun aber! Mittlerweile wissen wir das spanische 4-Sterne nichts mit deutschem Standard zu tun haben, die haben Ihr eigenes System Sterne zu verteilen, kaum nachvollziehbar für uns. Gerne denken wir an das nur 1- Sterne-Hotel in Grenada zurück, das wesentlich schöner war, als unser jetziges Hotel. Hier in diesem Hotel hat man das Gefühl, dass man als Gast nur stört. Mit Wehmut denken wir auch im Vergleich an die super geführten 4-Sterne-Hotels in Chiclana mit Ihrem exzellenten Service zurück, Insbesondere das Hipotel Barrosa Park war ein Traum.
Aufbruch: | 02.10.2023 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 13.02.2024 |
Frankreich
Portugal
Schweiz
Liebe Grüsse aus Ostfriesland!
In Portugal waren wir 3x, 1982 noch mit VW-Bully, das letzte Mal 2016 mit Mietwagen. Genau das mit den Häusern ist uns auch aufgefallen. Beim ersten Besuch war das Land noch sehr arm und ziemlich dreckig, fanden wir, auch Lisboa. Es hat sich schon viel positives getan. Auf unseren Fotos von Porto fehlen leider die hübschen Boote im Vordergrund. Es macht Spass, Eure Berichte zu lesen.
Gute Fahrt weiterhin und liebe Grüsse - Esther
der Fischerpfad hat uns auch super gefallen. Wir sind einige Etappen gewandert. Die Schönheit kann die Kamera wirklich nicht einfangen.