Wie die Zugvögel- überwintern in Spanien und Portugal
Parque Natural del Cabo de Gata
Prima Gebiet für Radfahren- optimal E-bikes und Mountainbikes- teils ordentliche Steigungen und Schotterwege
Besuch der Halbwüste Cabo de Gata
Weiterfahrt- das fühlt sich gut an. Wir haben eine Woche den Komfort des luxuriösen 5-Sterne-Campingplatz La Marina genossen, so ging es abends immer in den herrlichen Spa- Bereich mit Massagedüsen, Zitronenbad und Sauna. Auch im Fitnessstudio habe ich fleißig bei der Gymnastik mitgemacht. Der Komfort verleitet dazu, bequem zu werden und nun fühlt es sich gut an, den Luxus wieder gegen die Freiheit zu tauschen. Nicht zu wissen, wo man abends ist und schläft, was einen erwartet, ist manchmal anstrengend, aber die Vielfalt an neuen Eindrücken entschädigt dafür. Es geht nun 280 km weiter Richtung Almeria zum Cabo de Gata- einem Naturpark an der Küste. Wir fahren auf der Küstenautobahn AP7 weiter. Es gibt einige Mautstellen (2x2,45€ und noch einmal Maut 10.90 € für den Bully). Leider funktionierte die Bezahlung mit Kreditkarte und größeren Scheinen nicht. Wir suchten nervös nach Kleingeld... das zurückgelegte Waschmaschinengeld in Eurostücken rettete uns, die Suche danach dauerte. Erstaunlich die Geduld der Autofahrer hinter uns- alle trotz Warten völlig entspannt, kein Gehupe, Gemeckere, Gedrängle...wie man es oft in solchen Situationen zu Hause erfährt. Autofahren in Spanien ist wirklich angenehm. Grössere Staus haben wir bis jetzt auch noch nicht erlebt. Es begleiten uns nun links und rechts von der Autobahn AP7 wieder Berge. Davor sind - trotz der Trockenheit- sehr viele Felder für den Gemüseanbau eingesetzt- überwiegend abgedeckt mit Plastik. Dort, wo nicht bewässert wird, sind die spärlichen, kargen Böden steinig mit fast gar keinem Bewuchs, ab und an mal eine Pinie oder Palme, wo vlt. ein kleiner Rest Grundwasser vorhanden ist. Die Trockenheit ist überall greifbar, überall Staub, schon lange kein Regen mehr. Dürre- wir sind hier in einer der trockensten Gegenden von Europa. In den Nachrichten für Spanien wird mittlerweile berichtet, dass die Stauseen in den Bergen nur noch zu 20 % mit Wasser gefüllt sind. Die Flüsse, denen wir begegneten, sind überwiegend trockengelegt oder ausgetrocknet. Für Barcelona überlegt man sogar bereits die Wasserversorgung über Tanker sicherzustellen. Mittlerweile gibt es auch viele Meerwasserentsalzungsanlagen hier in Spanien (insg. 900, sind leider sehr energieinvasiv). Für unsere eigene Wasserversorgung trinken wir weiterhin das Wasser nur aus den grossen Plastikbehältern aus dem Supermarkt ( ca. 6-8l Wasser pro Tag). Selbst für das Kochen von Nudel... nehmen wir kein Leitungswasser, es riecht zu stark nach Chlor.
Auf den wenigen Feldern ohne Plastiküberbau sieht man dünne Bewässerungsschläuche, aus denen das Wasser tropft. Jetzt im November sind die Anpflanzungen getätigt und im zarten Grün stehen die Pflänzlein in Reih und Glied. Es fahren auch Traktoren, sie spritzen- wahrscheinlich Glykosat- der Einsatz dieses krebserregende Mittel ist gerade in der EU um 10 Jahre verlängert worden. Ab und an erheischt man einen Blick unter die Plastikplanen, dort stehen oft Tomatenpflanzen. Aus dem deutschen Supermarkt bekannte Firmenschilder wie z.B. Eurosol tauchen auf. Ein besonders glanzvoll gestaltetes Geschäftsgebäude vermarktet Bio- Gemüse, hier scheint die Gewinnspanne offensichtlich größer zu sein. Das Gebiet drumherum sieht jedoch genauso aus, wie der Rest der Gegend- la mar de plastique (insgesam 45000 Fussballfelder in Plastik in der Region Almeria). Ab und an werden die Plastikfelder von einem Wellblechareal abgelöst, hier sind Müllhalden mit riesigen Plastikplanenbergen (ca. ein Drittel der Planen zersetzen sich jährlich durch die Sonne und müssen erneuert werden). Auf den Feldern liegt aber trotz dieser Sammelstellen noch überall Müll herum. Hier möchte man nicht Campen, noch 18 km bis zum rausgesuchten Platz (Camping Los Escullos, 23,- €). Wir fahren über einen Bergkamm und sehen die Vulkanhügel an der Küste- ein toller Blick (Parque Natural del Cabo de Gata, Nijar). Zum Glück hören die Plastikplantagen nun auf- nur noch offene, karge Vulkan-Landschaft. Wir haben den Naturpark erreicht. Hier gibt's noch etwas Buschwerk und ein paar Steingartengewächse, der Rest ist ein bisschen wie eine Mondlandschaft. Erstaunlich wie die Natur sich an diese karge, trockene Gegend anpasst (nur 200- 250 mm Niederschlag pro Jahr). Das hier in dieser Halbwüste, überhaupt noch etwas wächst ist fazinierend. Auf dem Campingplatz Los Escullos gibt es sogar Gummibäume mit Bewässerung. Ein neues Sanitärgebäude, die angenehme Ruhe und Nachts der tolle Sternenhimmel sind weitere Pluspunkte. Der Platz eignet sich außerdem hervorragend als Ausgangspunkt für Wanderungen und auch Radtouren.
Playa del Embarcadero- von hier aus kann man an der Küste entlang bis San José wandern ca. 7 km eine Tour
Mitten in der Landschaft an der Küste ein Bergwerk zum Zeolith- Abbau, Zeilithe werden als Katalysatoren z. B. bei der Waschmittelherstellung und beim Bau von Wärmespeicherheizungen eingesetzt
La Isleta: hübsches ehemaliges Fischerdörfchen mit einigen Restaurants mit tollem Blick aufs Meer, lohnenswert auch der Besuch der mit EU- Fördergeldern gestalteten Aussichtsplattform (Mirador)
Zur Playa de los Genoveses: Start in San José am südlichen Ortsende, schöne Wanderung mit Aussichtspunkten entlang der Klippen möglich, vom ersten Strand kann man dann noch weiter zur Playa Monsul laufen (blau- weisser Markierung folgen)- wilde, karge wunderschöne Vulkan- und Küstenlandschaft
Bullytreffen mit Rainer&Jutta (haben wir über den Reiseblog hier bei Umdiewelt.de kennengelernt (Rainers Blog: Zu den Inseln des ewigen Frühlings...) Gemeinsam verbrachten wir einen sehr schönen Abend auf den Campingplatz Los Escullos.
Für 4 Milliarden: Obst- und Gemüseexport aus der Region Almeria, 35000 ha Plastikfelder - mar de plastique
Aufbruch: | 02.10.2023 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 13.02.2024 |
Frankreich
Portugal
Schweiz
Liebe Grüsse aus Ostfriesland!
In Portugal waren wir 3x, 1982 noch mit VW-Bully, das letzte Mal 2016 mit Mietwagen. Genau das mit den Häusern ist uns auch aufgefallen. Beim ersten Besuch war das Land noch sehr arm und ziemlich dreckig, fanden wir, auch Lisboa. Es hat sich schon viel positives getan. Auf unseren Fotos von Porto fehlen leider die hübschen Boote im Vordergrund. Es macht Spass, Eure Berichte zu lesen.
Gute Fahrt weiterhin und liebe Grüsse - Esther
der Fischerpfad hat uns auch super gefallen. Wir sind einige Etappen gewandert. Die Schönheit kann die Kamera wirklich nicht einfangen.