Von Schlicktown ans andere Ende der Welt- 1 Jahr Downunder mit Tascha und Mark
Fraser Island - Ein Traum aus Sand
FRASER ISLAND
Da sind wir auch schon wieder...mit tollen Fotos und hoffentlich interessanten Neuigkeiten für die treuen Leser. Die letzte Woche haben wir auf der weltgrößten Sandinsel verbracht. Die Insel ist 123 km lang und 25 km breit, also nix für Fußgänger. Neben endlos langen Sandstränden und Dünen gibt es bunte Sandsteinformationen, welche sich je nach Tageszeit von gelb auf rot verändern. Desweiteren besteht die Insel aus zahlreichen Mangrovenwäldern, subtropischen Regenwäldern und man kann eine Menge Vogel- und Reptilienarten, sowie "importierte" Tiere wie Wildpferde und Dingos beobachten. Man hat die Auswahl zwischen 40 verschiedenen Süßwasserseen, in denen man schwimmen kann und teilweise auch Schildkröten bewundern kann. Zu den schönsten zählen der Lake Mc Kenzie, mit seinem wirklich kristallklaren und leuchtblauem Wasser am Ufer, der Lake Wabby, Lake Boomanjin mit seinem rotfarbenen Ufern und Lake Birrabeen. Weitere Sehenswürdigkeiten sind das Maheno-Wrack, die Klippe namens Indian Head, von der man des Öfteren Haie, Delfine, Mantarochen, Meeresschildkröten und wenn man extrem viel Glück hat sogar Wale sehen kann, die Champagner-Pools und der Eli-Creek.
Begonnen haben wir unseren Trip morgens um 4 Uhr, extrem vollgepackt und voller Motivation.. Nach vier Stunden Autofahrt sind wir dann in River Heads angekommen,um die Fähre zu chartern. Nach weiteren 30 Minuten erreichten wir die Insel und wir mussten erstmal ordentlich Luft aus den Reifen lassen und den 4WD-Gang einschalten, da wir ansonsten bestimmt gleich nach den ersten 100 Metern kläglich im Sand stecken geblieben wären. Für die dann folgenden 8 km zum Campground benötigten wir eine knappe halbe Stunde, da die "Straße" echt holprig und weich war und unser Vehikel richtig vollgeladen war, dass man Angst haben musste, aufzusetzen. Ganz vermeidbar war das auch bei vorsichtiger Fahrweise aber nicht, zum Glück jedoch nur mit der Anhängerkupplung. Im Camp angekommen waren wir dann etwas überrascht von der Umgebung, da wir mitten im Regenwald standen und es zudem noch relativ einsam und durch den Baumwuchs auch verdammt duster war. Naja, aber wir sind ja nicht aus Zucker und haben begonnen unser Camp zu errichten. Anschließend sind wir dann auch gleich noch zum Lake Mc Kenzie gefahren und waren schwimmen. Den Abend haben wir mit ner Runde Kniffel und einem Gläschen Wein ausklingen lassen.
Nach einer erstaunlich ruhigen Nacht mit wenigen Tierlauten sind wir am nächsten Morgen gleich losgezogen um in den Norden der Insel zu fahren. Begonnen haben wir diesen Trip vom kleinen Inseldorf Eurong, von wo aus wir dann auf den Strand gefahren (!) sind. Erst wollten wir an den Strand laufen, bis wir Blitzbirnen realisierten, dass wir den ja befahren dürfen. Und da standen wir nun, mitten auf der Inselautobahn, dem 75-Mile-Highway, der bei Ebbe fast einer Asphaltstraße glich und gleichzeitig auch Start- und Landeplatz für Flugzeuge ist.
Dann ging es mit 80 km/h strandaufwärts, durch ablaufendes Wasser und sogar einen Fluss, um dann unbeschadet mit Zwischenstop am Maheno-Wrack beim Indian Head zu landen. Von dort aus haben wir dann auch einen Tigerhai, eine Meeresschildkröte und eine Handvoll großer Mantarochen sichten können. Anschließend wollten wir uns eigentlich noch die sogenannten Champagner-Pools anschauen, aber nachdem wir dann eine verdammt schlechte "Straße" passiert hatten, auf der alle Nase lang die Fahrzeuge steckengeblieben sind, entschlossen wir uns der Sicherheit wegen doch lieber den Rückweg anzutreten. Allerdings versperrte uns ein versackter Geisterfahrer unsere Spur und das bedeutete, auf der eh schon schlechten Fahrbahn einen Spurwechsel durchzuziehen. Naja, und schon waren wir auch im Sand vergraben. Nur im Gegensatz zu den anderen sind wir durch vorsichtiges Vor- und Zurückfahren noch so gerade wieder rausgekommen. Die anderen mussten dann per Trecker wieder rausgezogen werden.
Den folgenden Tag unternahmen wir einen 15 km langen Walkingtrack zum Lake Birrabeen, durch tiefsten "Dschungel", in dem wir ein paar Iguanas und Spinnen gesichtet haben, jedoch nicht die erhofften Dingos. Der See war auch sehr schön, klares Wasser und angenehm temperiert.
Am Donnerstag haben wir uns den Lake Boomanji angeschaut, der durch seine rötliche Färbung heraussticht, und sind danach nochmal den langen Weg Richtung Indian Head gefahren, da wir uns die Pools nicht entgehen lassen wollten. Und die waren den Weg echt wert, zwar nicht groß, aber schön warm, mit vielen bunten Fischen und super um die Schnorchelausrüstung mal auszuprobieren.
Dadurch dass wir allerdings ziemlich spät aufgebrochen sind, kamen wir noch in den "Genuß" einer Nachtfahrt am Strand mit ankommendem Hochwasser. Dadurch dass am Strand nunmal nicht allzu viele Straßenschilder und Lampen zu finden sind, eigentlich gar keine, war es schon leicht beängstigend.
Aber wie ihr lest, sind wir ja noch gut angekommen!
Am Freitag haben wir noch einen kurzen Walk gemacht und anschließend schon mal unser Camp abgebaut, da am Samstagmorgen um 9 Uhr schon wieder unsere Fähre gehen sollte. Nachdem wir in unser Penthouse gestiegen waren und langsam einschlummerten , wurden wir noch mit echt cooler Live-Musik von unseren Campnachbarn beschallt. Die hatten zwar nur ne Gitarre, aber zwei von denen konnten auch noch richtig singen und haben etliche Songs die halbe Nacht zum Besten gegeben.
Am Abreisetag wurden nur noch die letzten Sachen in die letzten verbliebenen Lücken unserer fahrenden Wohnung gepackt, das Penthaus eingeklappt und ab ging es zurück zur Fähre. Kurz noch Luft auf die Reifen und ab zum nächsten Roadtrip. Soviel zu Fraser Island!
Fortsetzung folgt...
Aufbruch: | 01.03.2008 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | 01.03.2009 |