Wohnmobilreise nach Peking über die Seidenstraße
China
ag - 27.06.2008 - Fahrt nach Tash Rabat
Heute geht es dann weiter und wir halten in Naryn noch einmal an, um zu versuchen, ins Internet zu kommen, keine Chance, seit drei Tagen versuchen wir es nun - doch ohne Erfolg.
Also geht es weiter und wir schrauben uns langsam hoch auf der Paßstraße. Die Straße ist jetzt nicht mehr so gut und wir müssen sehr aufpassen, damit wir nicht in irgendwelche Löcher fahren oder Wellen uns hoch fliegen lassen. Da es in der letzten Nacht geregnet hat, staubt es zum Glück nicht auf der Schotterstraße. Ab und zu begegnet uns ein LKW aus China, die Fahrer winken uns immer fröhlich zu. In der Ferne sind die schneebedeckten Berge zu sehen, dahinter liegt China, jetzt sind wir ganz nah dran.
Die Straße verändert sich noch mehr und wir fahren jetzt nur noch Schotter, so geht es langsam voran.
Dann biegen wir links ab Richtung Tash Rabat und jetzt beginnt das Abenteuer. Wir müssen eine Furt überqueren, aber da Dieter mit seinem niedrigen Chassis das schafft, ist für alle anderen kein Problem,
auch Achim lenkt unseren Wagen sicher durch die Furt.
Dann haben wir noch 14 km vor uns, die sich aber wie Gummi längen. Die Straße ist sehr schlecht und wir fahren Zickzackkurven um die Löcher herum. Die Landschaft Ist atemberaubend und wir fahren immer tiefer in das Tal hinein. Bis wir beim Tash Rabat, einem Gebäude aus dem 10. Jh. ankommen. Ein kleiner Hirtenjunge auf seinem Pferd reitet mit uns um die Wette, und er hat ziemlichen Spaß, denn er ist mit seinem Pferd schneller als wir mit unserem auf der schlechten Straße. Wir nehmen unseren Stellplatz direkt am Tash Rabat ein.
Da Jan heute 70 Jahre alt wird, feiern wir mit ihm seinen Geburtstag an diesem schönen Ort und Tag. Jan zeigt sich freigiebig und der Wodka fließt ins Strömen. Der kleine Hirtenjunge kommt auch auf Besuch und erhält einen Flasche Cola, über die er sich sehr freut.
Achim klettert auf den Berg, um das Geschehen vor dort im Bild festzuhalten.
77. Tag - 28.06.2008 - Tash Rabat
Heute Nacht war es - 2,5 º kalt, aber wir haben nichts davon gemerkt, unter unserer zusätzlichen Wolldecke war es schön kuschelig. Am Morgen schien dann wieder die Sonne und es kein Wölkchen am Himmel. Wir haben ein wenig gelesen und die Sonne genossen bevor wir dann gemeinsam das Tash Rabat besichtigt haben. Das Gebäude wurde im 10 Jh. errichtet. Es wird gesagt, dass sein eine Karawanserei. Wir sind eher der Meinung, dass es sich um die Khan-Burg handelt, denn es gibt ein Gefängnis darin, sowie einen 7km langen Tunnel, der von der Burg fortläuft. Im Innern gibt es 32 überkuppelte Räume, in denen Menschen schlafen konnten. Oben sind die Kuppeln geöffnet, damit Licht und Luft in die Räume kommen.
Von dem Gebäude herunter hat man einen guten Blick auf unseren Stellplatz mit den dahinter liegenden Bergen. In dem Jurtencamp, das direkt bei uns liegt, ist auch eine deutsche Gruppe von Wanderern untergebracht, die auch am 30.6. nach China einreisen wollen, um dort auf einem 7.5000 m Berg Ski zu fahren. Sie akklimatisieren sich hier. Wir übrigens auch für die Weiterfahrt über den Turugart Pass in Höhe von 3.752 m.
Das Mittagessen hat dann Perestroika gesponsert, und wir haben hier direkt am Platz gegessen. Das Essen war sehr lecker von den Kirgisen gekocht und wieder auf den niedrigen Tischen serviert, aber einige Clevere haben sich die kleinen Höckerchen mitgebracht. Da war das Sitzen dann nicht so anstrengend.
Es kamen auch viele Einheimische, die hier ein Picknick machten aber als dann die Sonne weg ging, fuhren sie alle wieder weg, und wir hatten unseren herrlichen Platz wieder für uns allein.
78. Tag - 29.06.2008 - Fahrt zur den Narsanquellen
Heute müssen wir dieses herrliche Fleckchen Erde wieder verlassen. Die zwei Tage hier waren richtig schön. Aber alles geht einmal zu Ende. Um 8 Uhr fahren wir wieder los und fahren die 15 km durch das Plateau zurück zu Furt und setzten alle über ohne Probleme. Dann geht es weiter ca. 30 km dann kommt der erste kirgisische Posten, den wir passieren müssen. Die Straße ist so schlecht, dass wir kaum vorankommen. Zum Glück ist heute Sonntag und es fahren keine Lkws zur chinesischen Grenze, denn die ist am Sonntag geschlossen.
Die Straße ist schnurgerade und wir fahren direkt auf die hohen schneebedeckten Berge zu.
Nach den Posten haben wir dann noch einmal 50 km bis zu unserem Stellplatz an den Narsanquellen. Die Straße verlangt uns alles ab, vor allen Dingen dem Auto, aber es gibt nur eine Reifenpanne bei Dieter. Das Rad ist schnell gewechselt und dann kann es weitergehen.
Wir fahren an einer kirgisischen Raststätte vorbei, an der ein paar Lkws parken, aber uns spricht sie dann doch nicht so an.
Das Niemandsland ist mit einem Zaun geschützt, und wir fahren km-lang daran vorbei bis wir dann schließlich unseren Platz finden.
Hier werden wir die letzte Nacht in Kirgistan verbringen. In einiger Entfernung steht eine Jurte mit vielen Tieren drumherum.
Aber sonst ist hier der Hund begraben. Es ist sehr windig und man muß sich schon warm anziehen, wenn draußen ist. Aber die Sonne scheint und die Wolken jagen am Himmel.
Da uns Emil nur noch bis zur Grenze begleitet, verabschieden wir uns hier von ihm und dem Fahrer Valentin
In der Nacht gibt Minusgrade, denn morgens sind die Pfützen gefroren. Aber im Wagen ist es immerhin noch 7 º.
79. Tag - 30.06.2008 - Fahrt nach Kashgar
Heute geht es um 8.30 Uhr los, denn es ist nicht weit bis zum nächsten Posten der kirgisischen Grenze.
So verlassen wir den Platz und fahren auf die Schotterpiste. Das machen auch schon die dicken Lastwagen, und wir fleißig von denen überholt und in Staubwolken eingehüllt.
Als wir dann am Grenzposten ankommen, ist die Grenze noch geschlossen. Wir schleichen uns an den LKWs vorbei, um direkt vorne zu stehen. Aber da gibt es noch ein paar Erdhubbel, die weggeschaufelt werden. Aber kurz bevor die Grenze geöffnet wurde, ist der störende LKW weggefahren und wir kamen dann ungehindert durch den Zaun durch. Dann hieß es warten, die Papiere waren schnell gestempelt, 15 € Ausreisegeld bezahlt und dann ging es wieder auf die Schotterpiste weiter bis zur letzten Grenze nach China. Die Piste hat uns wirklich das letzte abverlangt und irgendwie waren wir diese Fahrerei schon leid. Aber später kam es dann noch besser.
Am letzten Posten verabschiedeten sich Emil und Valentin dann endgültig, und ein Soldat, der vor seinem Häuschen -auf chinesischer Seite bzw. Niemandsland- saß warf einen Blick in unsere Pässe
An dieser Stelle hatten wir dann die Höhe des Turugart Passer erreicht. Es war gar nicht so schlimm, denn wir haben uns langsam an die Höhe herangearbeitet, die letzte nach haben wir auf 3.500 m Höhe verbracht - also alles kein Problem.
Von da an ging's bergab.
Wir quälten uns auf der Piste hinab ins Tal, LKWs kamen entgegen oder überholten, es war eine Freude. Dann aber waren wir unten im Tal und dort war dann die Grenze. Wir packten alle eine Reisetasche, denn die Grenzen konnten nicht verstehen, dass wir unsere Sachen alle im Wagen haben, also sind wir mit 2 T-Shirts und einer Hose an die Durchleuchtungsstelle gegangen, die Tasche wurde durchleuchtet, wir wurden abgetastet und dann konnten wir zurück zum Auto gehen. Alle waren durch diese Kontrolle und es ging weiter. Die Piste war noch immer unser Begleiter und wir haben jede Menge Staub geschluckt, wenn die LKWs kamen.
Nach ca. 90 km war dann die Piste vorbei - Gott sei Dank - und es gab Asphalt, leise rauschten wir weiter.
Aber dann gab es andere Probleme. Es hatte ein Unwetter gegeben, das wir schon die ganze Zeit von weitem gesehen haben. Es hat Unmengen Regen gegeben. Jetzt mussten wir uns durch den ersten Erdrutsch tasten, da hat der Vordermann ganz schön geschwankt. Aber alle Fahrzeug haben diesen Erdrutsch gemeistert. Es geht weiter - aber nur bis zum nächsten Erdrutsch - bei dem sogar ein Trecker von der Straße geschwemmt worden war.
Erst einmal haben wir angehalten, denn ein PKW steckte in den Erdmassen fest, dann aber haben wir uns einen Ruck und viel Gas gegeben und sind durch den Dreck und das Wasser gepflügt. Auch das haben alle geschafft.
Das war aber zum Glück das letzte Hindernis, und wir konnten dann weiterfahren. Kurz nach 7 Uhr waren wir dann an der Grenze, die jetzt noch das letzte Hindernis der Chinaeinreise darstellt.
Da aber um 19.30 Uhr die Grenze geschlossen wurde, sind wir in Rekordzeit von 1,5 Stunden abgefertigt worden. Es gab keine Probleme - gar nichts - keine Parabolantenne wurde beanstandet, Yoghurt und Milch wurden auch nicht gefunden. Es wurden nur Fotos von den Autos und den Fahrern gemacht und dann war's das auch - super. Nach der Grenze wurden wir nur noch von einem Polizisten aufgeklärt, wie gefährlich doch das Fahren in China ist, die Polizei begleitetete und dann noch 500 m und wurden wir losgelassen. China wir kommen, bzw. wir sind drin. Schilder kann man überhaupt nicht lesen, nur die Geschwindigkeitsschilder, aber das macht nichts, den Mr. Mi führt uns. Dann sind wir noch ca. 1,5 Stunden bis nach Kashgar gefahren und haben uns im Dunkeln das Hotel gesucht, an dem wir die nächsten beiden Nächte stehen werden. Alle waren ganz schön geschafft, denn der Tag war doch ganz schön anstrengend.
80. Tag - .01.07.2008 - Kashgar
Heute Morgen gab es dann eine kurze Besprechung, wir mussten die chinesischen Führerscheine, die uns an der Grenze ausgehändigt wurden, wieder abgeben? Dann wurden wir für den Tag verabschiedet, wir haben frei.
Jetzt sind wir in China, zwar mehr als 14 Tage später als es eigentlich geplant war, aber die Olympiade wirft ihre langen Schatten voraus. Wir müssen mit einigen Änderungen wohl rechnen, aber wir sind drin.
Endlich finden wir in Kashgar dann ein Internetcafé, das wir doch mindestens 5-6 Tage entbehren mussten. Auch hier klappt es damit und wir geben wieder unseren Bericht auf.
Danach gehen wir in den Supermarkt einkaufen, und wir decken uns wieder mit den verschiedensten Lebensmitteln ein.
Aufbruch: | 13.04.2008 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 20.09.2008 |
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