Wohnmobilreise nach Peking über die Seidenstraße
China VII
Xian haben wir jetzt verlassen und sind auf dem Weg nach Peking - es geht weiter :
98. Tag - 19.07.2008 - Xian
Heute ist endlich der Tag, an dem wir die Terrakotta-Armee sehen werden. Dies ist für uns der Höhepunkt der Reise. Wir sind so gespannt.
Aber zuerst gehen wir in einen Fabrik, in der Kopien der Soldaten hergestellt werden. Hier wird uns der Fertigungsprozess vorgeführt, wie er wohl auch vor über 2000 Jahren stattfand.
Wir mussten noch durch die Verkaufsräume und dann ging es weiter zum Ausgrabungs-gelände der Armee.
1974 fanden Bauern beim Graben eines Brunnens die Terrakotta-Armee. Diese Bauern leben heute noch. Die Gruben, in denen die Figuren gefunden wurden, sind heute mit großen Hallen überbaut, so dass sie total geschützt sind. Ringsherum gibt es einen Laufweg, so dass man um die gesamte Ausgrabungsstätte herumlaufen kann. Unter uns ist dann die Armee aufgebaut. Die Figuren waren einst mit Dächern geschützt, die aber im Laufe der Zeit eingestürzt sind und die tönernen Figuren begraben und damit auch stark zerstört hat. Es ist noch nicht das gesamte Gelände ausgegraben und man kann sehr gut erkennen, wo die Dächer eingestürzt sind, weil sich dort tiefere Wellen gebildet haben.
Hier gibt es noch sehr viel auszugraben.
Die Soldaten der Armee sind als Grabwachen des Grabes des Ersten Kaisers hier aufgebaut, sie bewachten das Grab, demonstrierten aber gleichzeitig die militärische Macht des Kaisers.
Es sind schon sehr viele Soldaten wieder restauriert und in der Schlachtordnung aufgestellt worden. Die Körper mit den Uniformen sind Massenanfertigungen, die Köpfe wurden Individuell gestaltet. Es gibt verschiedene Ränge der Soldaten, vom General bis hin zum einfachen Bogenschützen.
Im hinteren Teil der Halle waren die zu restaurierten Soldaten zu sehen. Hier konnte man erkennen, wie stark zerstört die Figuren sind, wie viele Löcher beim Zusammensetzen bleiben.
In einer weiteren Halle gab es dann die Schlachtordnung mit den Pferden zu sehen. Der Lenker der Pferde hielt sie am Zügel. Bei den Pferden sieht man sehr gut, dass es nur eine Form gab, wie sie gestaltet wurden.
Auch in dieser Halle gab es noch sehr viel, dass unter der Erdschicht verborgen ist. Man sieht, dass gearbeitet wird. Es sind immer wieder kleinere Gruben im Ursprungszustand der Ausgrabung belassen, damit man erkennen kann, wie die Armee unter der Erde liegt.
Es war ein tolles Gefühl hier, besonders in der ersten großen Halle zu stehen, und auf diese Terrakotta-Armee hinab zusehen. Obwohl so viele Touristen, überwiegend chinesische, da waren hatte man doch immer wieder die Möglichkeit direkt an den Rand des Geländers zu kommen und den direkten Blick zu haben. Also wir waren begeistert.
ann ging es noch in eine Marmorhalle, in der die beiden Modell-Bronzewagen,- im Original ist wohl einst der Kaiser gefahren und gestorben war, - ausgestellt sind. Sie waren unter Glaskästen in ziemlicher Dunkelheit ausgestellt und die Chinesen drückten sich die Nasen an den Scheiben platt.
Auch diese Wagen lagen platt gedrückt unter der Erde, wurden dann aber hervorragend restauriert.
Weiter kamen wir ein die dritte Halle. Hier sind die verschiedenen Arten der Soldaten in Glasvitrinen ausgestellt.
Einst waren die Krieger auch noch bunt bemalt, aber leider haben sich die Farben nicht so erhalten, so dass die Figuren heute nur noch in der Terrakottafarbe zu sehen sind. Aber Fotos, direkt nach der Ausgrabung gemacht, zeigen die Farbigkeit.
Dann ging es leider weiter. Aber wir hatten doch genug Zeit die Schönheit und die Einzigartigkeit dieser Armee des Ersten Kaisers von vor über 2000 Jahren auf uns wirken zu lassen.
Auch der Grabhügel des Kaisers ist identifiziert, das Grab wurde aber bisher nicht geöffnet, weil es wohl technisch sehr schwierig ist, weil Untersuchungen einen sehr hohen Quecksilberanteil ergeben haben.
Außerdem wird es auch sehr teuer werden, diese Ausgrabungen zu tätigen. Also bleibt es hier noch weiter spannend, was man dort mal finden wird.
Es ging dann in eine Seidenspinnerei, aber das kannten wir ja schon aus Usbekistan.
Dann gab es eine Pause am Wohnmobil und um 18 Uhr ging es dann weiter. Wir fuhren mit dem Bus in die Stadt und zum alten Viertel mit seinen kleinen Geschäften und Garküchen. Die Einheimischen essen alle hier, wir haben uns das verkniffen, denn Montezumas Rache ist dann nicht weit.
Von diesen Viertel aus sind wir dann am Drumtower und Belltower vorbeigefahren. Inzwischen ist es auch dunkel geworden und alles ist bunt beleuchtet, was wir ja schon gestern Abend gesehen haben. Wir sind zur Wasserorgel gefahren. Hier auf einem großen Platz findet abends immer ein Konzert mit Wasserspielen statt. Auch die Einheimischen kommen sehr zahlreich her und es war ziemlich voll. Die kleinen Kinder und auch junge Leute liefen unter die Wasserfontänen und hatten dabei viel Spaß, warm genug war es ja. Die Vorstellung hat 20 Minuten gedauert und danach ging es dann zurück zum Wohnmobil. In der Nacht gab es dann ein dickes Gewitter mit sehr starkem Regen, so dass wir unsere Wäsche retten und alle Fenster schließen mussten, und das bei der Hitze.
99. Tag - 20.07.2008 - Xian
Heute hat Jan Geburtstag und wir singen, bevor es losgeht das Geburtstagsständchen. Herr Yang macht das dann auch noch in Chinesisch und erntet großes Gelächter.
Dann beginnt die Stadtrundfahrt, wir fahren zuerst zur Stadtmauer auf das Südtor. Hier steigen wir hinauf und haben einen Blick über die Stadt. Man kann hier Fahrräder mieten und auf der Mauer herumfahren. Leider ist heute das Wetter sehr diesig, so man nicht so weit sehen kann.
Von der Mauer aus ging es dann weiter zur Wildganspagode.
Die Wildganspagode wurde 652 errichtet auf dem Gelände eines Tempels. Sie diente als Bibliothek. Die Pagode hat 7 Stockwerke und ist 73 m hoch. In den Räumlichkeiten der Tempel ist die Geschichte des Buddha Shakyamuni dargestellt, von seiner Geburt bis hin zu seinem Tode.
Unser Guide hat uns das gesamte Leben erzählt. Wir konnten uns dann noch in Höfen der Tempel umsehen und dann ging es auch schon weiter zu einer Jadeschleiferei. Hier konnten wir sehen, wie Jade geschliffen wird und vor allen Dingen konnten wir hier richtig guten Capuccino trinken, was wir natürlich auch ausgiebig getan haben. Dann ging's weiter zur kleinen Wildganspagode.
Hier gab es kaum Touristen und wir hatten den herrlichen Park für uns allein mit der kleinen Pagode. Die beiden obersten Etagen der Pagode sind bei einem großen Erdbeben eingestürzt, und die Pagode hat nur noch 13 Etagen.
Der nächste Punkt der Besichtigung war dann die rote Moschee. Um zur Moschee zu gelangen mussten wir durch den Basar mit den Souvenirhändlern gehen, der so genannten "Hallo-Straße", weil jeder Händler einen mit "Hallo" anspricht.
Die Moschee ist heute noch in Funktion für die knapp 100 000 chinesischen Moslems. Sie beten hier, was wir dann auch erlebt haben. Nichtmuslime haben keinen Zutritt zur Gebetshalle, die man durch drei Höfe erreicht.
Wegen des Gebets haben wir dann auch die Moschee wieder verlassen und es ging zurück zum Platz.Am späteren Nachmittag haben wir dann noch Hausarbeiten verrichtet.
100. Tag - 21.07.2008 - Fahrt nach Yuncheng
Heute müssen wir nur 260 km Autobahn fahren, da es aber in der Nacht schon zu regnen begonnen hat, wird die Fahrt nicht so schnell, wie wir eigentlich gedacht hatten. Es regnete die ganze Zeit und als wir über die Brücke des Gelben Flusses fuhren, war alles ganz vom Regen vernebelt.
Gegen 14 Uhr erreichten wir dann Yuncheng und das Hotel Tongbao International wo unser Stellplatz für die Nacht ist. Als die Einweiser ausstiegen, eilten sofort Hotelangestellte mit Schirmen herbei und beschirmten jeden.
Jetzt auf einmal bei dem Regen kommt Wasser durch unser Fenster über der Sitzgruppe, so ein Mist. Wir müssen jetzt versuchen, das dicht zu bekommen, da wir jetzt mit mehr Regen rechnen müssen, wegen des Monsuns, der sich nach Peking schiebt. Hoffentlich kriegen wir das hin. Aber jetzt gehen wir erst einmal ins Hotel und trinken dort Kaffee.
nebelverhandener Blick auf den Gelben Fluss - es hat den ganzen Tag geregnet auf der Fahrt nach Yuncheng
Aufbruch: | 13.04.2008 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 20.09.2008 |
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