Wohnmobilreise nach Peking über die Seidenstraße
Russland V
Hallo, wir sind jetzt in Moskau und weiter gehts:
144. Tag - 3.9.2008 - Fahrt nach Nishnij Novgorod
Da der Tag in Kazan zur freien Verfügung stand, nutzen wir ihn, um schon vorzufahren. Wir verabschiedeten uns von der Gruppe, um noch mehr vom Goldenen Ring zu sehen. Morgens ging es los, Heide schluchzte noch, dass sie uns jetzt drei lange Tage nicht mehr sähe, und wir schlichen uns um 7.15 Uhr vom Hof, um die anderen nicht zu wecken. Wir fuhren immer Richtung Moskau auf der M 7. Wir fuhren über die Wolga nach Nishnij Novgorod. Unterwegs hielten wir an, um Äpfel zu kaufen. Jetzt wird es erstmal Apfelpfannkuchen geben. In Nishnij Novgorod angekommen, suchten wir uns einen Platz zum Übernachten. Wir machten eine Kaffeepause direkt an der Wolga, hinter uns oben lag der Kreml, und überlegten, wo wir stehen wollten. Wir fuhren das Hotel Alexandrovsky Garden an und konnten den Manager überzeugen, dass wir am Hotel übernachten konnten. Am Abend haben wir dann sehr gepflegt im Restaurant zu Abend gegessen.
145. Tag - 4.09.2008 - Nishnij Novgorod
Heute haben wir uns ein Taxi bestellt, um zum Höhlenkloster zu fahren. Wir kamen dort an und stellten fest, dass es ein funktionierendes Kloster mit einer Christi-Himmelfahrtskirche war.
Es fand ein Gottesdienst statt in der kleinen Kirche und im Bereich des Klosters sahen wir mehrere Mönche, bzw. Priester oder den Abt, denn einer trug ein großes goldenes Kreuz. Wir verließen das Kloster durch das Eingangstor und fuhren mit dem Taxi zur Maria-Geburtskirche aus dem 17. Jh. Hier bezahlten wir das Taxi, um den Rest der Stadtbesichtigung zu Fuß zu machen. Die Familie Stroganoff finanzierte beide Kirchen. Im Innern der Kirche konnten wir nicht fotografieren: Es gab, wie in allen Orthodoxen Kirchen eine Ikonostase mit Bildern aus dem Marienleben, sowie der Grablegung Christi und Marientod.
Nach der Besichtigung sind wir dann nach oben gestiegen. Es gab jede Menge Treppen, die uns in die Altstadt führten, in der der Kreml von N.-Novgorod liegt.
Von hier oben hat man einen weiten Blick über den Zusammenfluss von Oka und Wolga, über Kirchen und die Stadt N.-Novgorod. Hier leben 1,5 Mio. Menschen. N.-Novgorod ist die größte Stadt an der Wolga. Heute ist das Wetter auch wieder schön und wir frieren nicht so wie in Kazan.
Auf unserem Weg zum Kreml kommen wir an einer weiteren Kirche aus dem 17. Jh. vorbei. Da wir nun leider nicht so genau die kyrillischen Buchstaben lesen können, wissen wir nun nicht, wie diese Kirche heißt.
Jetzt kommen wir auf die Hauptgeschäftsstraße und finden hier alle Geschäfte, wie auch bei uns. In der Bank of Russin soll es Malereien geben, wir werden aber nicht hineingelassen, da hilft auch unser Charme wenig.
Dann gehen wir in den Kreml hinein. Er ist von einer Mauer umgeben und Kreml bedeutet "Burg". Wir sehen uns hier die Erzengel-Kathedrale an. Auf dem Gouverneurspalast war die russische Fahne gehisst.
Vom Kreml aus sind wir dann zu Fuß zum Hotel zurückgegangen und sind dann losgefahren, denn wir wollten heute noch nach Vladimir, auch einer Stadt am Goldenen Ring. In Vladimir fanden wir nicht auf Anhieb einen Stellplatz, das Hotel Vladimir wollte uns nicht auf dem Parkplatz stehen lassen. Wir fragten einen Taxifahrer und der brachte uns zum Hotel Mamak. Hier können wir die Nacht stehen und morgen frisch ausgeruht Vladimir besichtigen.
146. Tag - 4. 09.2008 - Vladimir
Heute Morgen fahren wir mit einem Wagen nach Vladimir rein und parken. Wir stehen direkt am Goldenen Tor, der Einlass von Westen in die Stadt. Wir gehen die Hauptstraße entlang bis zur Mariä-Entschlafens-Kathedrale. Die Kathedrale liegt hoch über Vladimir und reckt sich dem Himmel entgegen. Heute haben wir herrliches Wetter, der Himmel ist blau, und so hebt sich die weiße Kirche mit den goldenen Kuppeln vom blauen Himmel weit sichtbar ab. Wir gehen in die Kirche hinein und dort findet wohl eine kleine Feier statt, bei der ein älteres Ehepaar gesegnet wird. Der Priester ist in einen blauen Umhang gehüllt und liest aus einem Buch. Leise schleichen wir wieder aus der Kirche.
Dann gehen wir weiter zur Demetrius-
Kathedrale, die um 1197 gebaut wurde. Auch sie ist ganz weiß und gehört zu den Weissteinkirchen. Sie ist eine kleine dreischiffige Kirche, deren Außenfassade ist mit vielen Reliefs geschmückt, die den König David darstellen. Außerdem sind Löwen, Greife, Vögel, Sirenen und Reiter dargestellt.
Jetzt im Sonnenlicht kann man auch die Konsolfiguren sehr gut erkennen.
Jetzt kann ich sagen, dass die Demetrius-Katherale die Kirche war, die am schönsten geschmückt war. Sie ist jetzt ein Museum und im Innern waren noch die Fragmente des originalen Freskenschmuck zu erkennen. Die Apostel sind in sehr schönen Farben gemalt und die Gesichter sind gut zu erkennen.
Von dort aus gingen wir zum Wagen zurück, dabei gingen wir an einer kleinen Kirche vorbei, in deren Innern schöne Malereien zu sehen waren. Wir waren ganz überrascht, denn von außen war es der Kirche nicht anzusehen.
Während Fritz und Gundula mit dem Taxi ihr Auto vom Hotel holten fuhren wir nach Bogoljubowo, wo einst eine Fürstenresidenz war. Heute steht hier ein Kloster, das von Nonnen bewirtschaftet wird. Im 18. Jh. wurde die jetzige Kirche gebaut. Nicht weit davon entfernt steht die kleine Mariä-Schutz-Kirche direkt am Nerl.
Wir sind eine halbe Stunde durch Wiesen hin zur Kirche gelaufen. Es ist eine kleine dreischiffige Kirche aus Weisstein. Sie ist mit Reliefs geschmückt, allerdings nicht so viel wie die Demetrius Kathedrale von Vladimir. Auch hier sind die Konsolen der Säulen mit Köpfen verziert. Im Innern gab es nur an den viereckigen Pfeilern oben Löwenreliefs, ansonsten war die Kirche schmucklos.
Von Bogoljubowo fuhren wir dann nach Jurjew Polskij. Hier mussten wir uns dann zum Kloster und zur Georgs-Kathedrale durchfragen.
Im Erzengel-Michael-Kloster war eine Hochzeit, denn wir haben wieder Wochenende. Leider war der Eintritt so unverschämt teuer, dass wir auf eine Besichtigung verzichtet haben.
Bei der Georgs-Kathedrale hatten wir dann Glück, als wir mit unserem Kunstführer um die kleine Kirche liefen und die Reliefs bestaunten, kam ein Mann, der die Kirche für uns aufschloss und auch das Licht anmachte. Der Eintritt war dann auch ok und wir hatten alle Zeit der Welt, diese schöne Kirche betrachten. Sie wurde um 1230 gebaut und noch viele Skulpturen, die in der Kirche aufbewahrt wurden waren original. Ebenfalls gab es eine wunderschöne Kreuzigung von 1234, die hinter Glas aufbewahrt wurde. Die Malereien waren überwiegend aus dem 19. Jh. Der Mann gab uns jede Möglichkeit alles zu fotografieren und er war sehr stolz auf seine Kirche und freute sich sichtlich über unser Interesse, obwohl wir ihn nicht verstanden, und er uns auch nicht, aber mit Händen und Füßen klappte es.
Wir gingen noch mal um die Kirche herum, die mit Reliefs geschmückt waren, von denen es sogar den Namen eines Meisters der Werkstatt gibt, die die Vierpfeilerkirche mit der Kuppel gebaut hat. Diese Besichtigung hat uns richtig Spaß gemacht, so völlig frei alles zu sehen und sogar auch mal heimlich zu berühren.
Nach diesem Erlebnis haben wir dann auch Schluß gemacht für heute und sind nach Suzdal gefahren. Hier hatten wir den Stellplatz, auf dem morgen auch di Gruppe stehen wird.
Abends stellte Fritz dann fest, dass ein Reifen Luft verliert und die Männer sind noch zu einem Reifendienst gefahren. Im Dunklen kamen sie dann zurück und die Schraube, die ein Loch in den Reifen gemacht hat, wird von Fritz nun gut in seiner Geldbörse aufgehoben.
147. Tag - 6.09.2008 - Suzdal
Heute Morgen sind wir dann nach Suzdal gefahren und als erstes stoppten wir am Erlöser-Euthymios-Kloster. Es war noch nicht geöffnet, aber wir haben uns durch eine Toreinfahrt reingeschlichen und sind in der Anlage herumgelaufen. Die Kirchen waren ja nicht geöffnet und so gingen wir wieder heraus und fuhren zur ersten Steinkirche Suzdals, der Kathedrale zur Gewandniederlegung Mariä. In dieser Klosteranlage gibt es noch viel zu renovieren und zu restaurieren.
Der Turm, der das Wahrzeichen der Stadt ist, ist schon eingerüstet, aber er wartet darauf, wieder in seinem einstigen Glanz zu erstrahlen
Wir haben noch andere kleinere Kirche gesehen, die alle noch renovierungsbedürftig sind.
Es ging weiter zum Pokrowskij Kloster. Hier war schon mehr los, es standen Busse davor und Gruppen besichtigten. Die Mariä-Schutzkirche war durch einen überdachten Gang mit dem Glockenturm verbunden. Auch hier ist ein Nonnenkloster, das bewirtschaftet wurde, wie wir sehen konnten, denn überall wuselten Nonnen herum.
Dann sind wir noch zu einer weiteren Weisssteinkirche in dem kleinen Ort Kidekscha gefahren. Die Kirche Boris-und Gleb stammt aus der Mitte des 12. Jh.
Hier gab es auch noch Arkosolmalereien aus dem12. Jh.
N ach dieser Besichtigung haben wir dann eine Mittagspause gemacht. Die Gruppe war auch in Suzdal angekommen und auf einem Parkplatz warteten unsere Mitfahrer. Freundlich wurden wir begrüßt und umarmt und dann ging es zur weiteren Besichtigung ins Freilichtmuseum. Hier sind Häuser, Windmühlen und Kirchen aus Suzdal und Umgebung aufgebaut, die man besichtigen kann.
Vom Museum aus ging es dann zum Suzdaler Kreml mit der Mariä-Geburtskirche. Auch sie wurde aus weißem Kalkstein Mitte des 13. Jh. gebaut. Heute ist nur der untere Baukörper aus dieser Zeit erhalten.
Im Altarraum waren auch noch die Fresken aus dem 13. Jh. erhalten.
Aber besonders schön war die Goldene Tür des Portals. Sie besteht aus Goldguss und die Darstellungen sind feuervergoldet. Sie ist sehr gut erhalten und kaum restauriert. Die einzelnen Tafeln erzählen die Leidensgeschichte Christi. Große Löwenköpfe, als Türgriffe, übernehmen im Bildprogramm die Rolle der Wächter.
Nach dieser Besichtigung ging es zum Platz zurück und wir konnten uns erst einmal ausruhen von diesem ereignisreichen Tag, der voll gestopft war mit Besichtigungen von schönen Dingen.
Am Abend gab es dann ein Essen im Restaurant.
148. Tag - Fahrt nach Moskau
Wir sind früh losgefahren und wollen die Fahrt nach Moskau allein zu zwei Wagen wagen. Es sind rund 260 km zu fahren. Anhand der Beschreibung finden wir dann auch den äußeren Ring um Moskau und dann den Stellplatz am Kloster Danilovskij.
Aufbruch: | 13.04.2008 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 20.09.2008 |
Griechenland
Türkei
Iran
Turkmenistan
Usbekistan
Kirgisistan
China
Mongolei
Russland / Russische Föderation
Polen