MuM auf Reisen
Australien: Von Adelaide an die Westküste
Zur Orientierung:
Nachdem Rolf unseren Camper fertig kontrolliert und alles auf den besten Stand gebracht hatte, fuhren wir am Nachmittag noch bis nach Port Augusta. So hatten wir bereits einige Kilometer des langen Weges, der vor uns lag, hinter uns lassen können.
Nun standen uns "nur" noch 1900km bevor . Das tönt nach sehr viel, doch da wir in Australien schon öfters sehr lange Strecken gefahren waren, machte uns dies nichts aus. In zwei Tagen sollte dies zu schaffen sein...
Auf den 1082km, welche wir am Sonntag zurücklegten, begegneten uns zahlreiche "Road Trains" und "Oversize"-Lastwägen, welchen wir zum Teil ausweichen mussten, weil sie so breit waren!
Aber es hatte auch viele andere Campervans und Fahrzeuge unterwegs, und die entgegenkommenden Fahrer winkten jeweils sehr freundlich. Dies war uns schon auf der Strecke von Port Augusta in die rote Mitte und zurück aufgefallen, und wir hatten unseren Spass daran auch immer freundlich zurück zu grüssen!
Viel anzusehen auf dieser Strecke gab es nicht. Wir machten nur einen kurzen Stopp beim "Head of Bight", einem Aussichtspunkt, von dem man von Juli bis Dezember Wale beobachten könnte. Ansonsten hiess es für uns:
fahren - tanken - fahren - tanken - fahren - tanken...
Als es dann gegen Abend zuging, suchten wir uns einen Rastplatz, wo wir unser Camper parkten, das Nachtessen kochten, assen und auch schliefen. Unsere erste Wildcampingnacht stand bevor.
Doch davon gibt es leider, oder vielleicht auch zum Glück, nichts Spannendes zu erzählen. Denn so müde wie wir waren, schliefen wir bald ein und erwachten am Morgen bei Tageslicht durch den Wecker, um den zweiten Teil der langen Strecke in Angriff zu nehmen.
Von ständigem Regen begleitet, welcher durch den Wind so richtig an unser Auto gepeitscht wurde, fuhren wir durch die karge Landschaft. Die meiste Zeit waren am Rand nur niedrige Büsche auszumachen und erst nachdem wir die längste gerade Strasse von Australien passiert hatten, welche 146.6km beträgt, änderte sich diese in eine Baumlandschaft.
Bald trafen wir auf ein ausgestorbenes Dörfchen, wo wir für diesen Tag das letzte Mal tankten und in einem "Roadhouse" zu Mittag assen. Nach weiteren 200km trafen wir nach 9 Stunden in Esparance ein, einem kleinen Dorf, welches direkt am Meer liegt. Hier wollten wir für ein paar Tage bleiben um uns auszuruhen und eventuell tauchen zu gehen.
In der Nacht kühlte es ungewöhnlich stark ab und auch den kommenden Tag verbrachten wir mehrheitlich in langen Hosen und Pullover. Auf Grund der Meeresbrise war es doch recht kühl. Am Vormittag erkundigten wir uns beim Tauchshop, ob sie zur Zeit Tauchgänge anbieten. Da leider keine Hochsaison mehr ist, konnten wir keinen Tauchgang machen. So genossen wir den Tag mit Nichtstun und erholten uns von den langen Autofahrten.
Auch für den nächsten Tag hatten wir uns nur sehr wenig vorgenommen. Wir wollten in den 55 Kilometer entfernten Nationalpark fahren. In Esperance kann man ganz tolle Postkarten mit einem wunderschönen Strand und einem Känguru darauf kaufen. Wir konnten kaum glauben, dass dies keine Fotomontage sein soll. Wir wollten auch Kängurus am Strand sehen!
Als wir beim Morgenessen sassen, kamen unsere Campnachbaren vorbei und luden uns ein, mit ihnen Segeln zu gehen. Sie hatten ein kleines Zweiersegelboot dabei. Wir wollten es uns überlegen und vielleicht später am Meer zu ihnen stossen. Zuerst fuhren wir aber einige Kilometer der Küste entlang. Nach dem "Great Ocean Road" wollten wir auch noch den "Great Ocean Drive" sehen. Und dieser muss sich vor seinem grossen Bruder gar nicht verstecken.
Zurück in die Stadt fuhren wir am "Pink Lake" vorbei, der zu diesem Zeitpunkt gar nicht wirklich Pink war (auch am folgenden Tag konnten wir das Rosa einfach nicht finden). Dann begaben wir uns zum Strand und hielten nach dem australischen Ehepaar Ausschau. Wir hatten Glück. Sie hatten gerade begonnen, das Segelschiff seetüchtig zu machen und freuten sich riesig, dass wir gekommen waren. Schnell zogen wir uns um und schon hiess es für Maria mit Dan zusammen: "Raus aufs Meer". Währenddessen blieb Madita mit seiner Frau Kay am Strand zurück und erfuhr einiges über Australien und Kalgoorlie, wo die beiden zu Hause sind (400 Kilometer nördlich von Esperance).
Nachdem Maria etwas nass aber überglücklich zurück war, wurde schnell die Schwimmweste getauscht und Madita's Segeltörn stand nichts mehr im Weg. Während der Fahrt auf dem Meer hatte sie sogar das Glück, zwei Delfine zu sehen, die für kurze Zeit vor dem Boot herschwammen.
Nach der Rückkehr von Dan und Madita stiessen wir alle auf unsere Bekanntschaft und ein Wiedersehen an.
Nach einem feinen Mittagessen im nahen "Tea House" fuhren wir in den "Cape Le Grand National Park". Schon auf dem Weg zur "Lucky Bay", unserem Endziel, sahen wir unglaublich schöne Strände und waren sehr gespannt, ob dies noch zu toppen war. Und wirklich die Farben waren einfach traumhaft!
Leider sahen wir an diesem Tag nur Kängurus, die auf dem Campground herum hüpften. Deshalb wollten wir am nächsten Morgen für den Sonnenaufgang aufstehen. Vielleicht hatten wir da etwas mehr Glück. Bevor wir allerdings zu Bett gingen, gesellten wir uns zu einem Schweizerehepaar, welches uns zu Tee und Guetzli eingeladen hatten. Gemeinsam tauschten wir unsere Campingerlebnisse in Australien und der Schweiz aus. Wir haben gelernt, man kann auch vor einem Polizeiposten campieren .
Als dann um halb 6 der Wecker läutete, verlängerten wir unsere Schlafenszeit um eine halbe Stunde. War es doch draussen noch stockdunkel. Um 6 Uhr zogen wir uns dann aber warm an, spazierten an den Strand, setzten uns hin und warteten. Bald schon zeigten sich die ersten Sonnenstrahlen und plötzlich kamen auch ein paar hüpfende Kängurus aus den Büschen heraus.
Leider hatten die Tiere kein Musikgehör und legten sich nicht wie auf der Postkarte in den Sand. Aber das folgende Sujet sucht sicher seinesgleichen!
Nach diesem tollen Sonnenaufgang, assen wir unser Frühstück, nahmen eine kalte Dusche (Solaraufwärmung funktioniert leider während der Nacht nicht) und fuhren dann zurück nach Esperance. Dort deckten wir uns im Woolworth mit einigen Lebensmitteln ein und fuhren dann weiter gegen Westen. Nach 200 Kilometer verliessen wir aber die Küste und nahmen die Strasse, welche ins Landesinnere führt. Dort wartete der "Wave Rock" auf uns. Ein natürlicher Felsen, der wie eine Welle geformt ist.
Nach einem kurzen Abstecher zum Nilpferdmund, fuhren wir wieder zurück an die Küste.
Nach weiteren 300 Kilometern und ein bisschen Fun zwischendurch, trafen wir müde in Albany ein. Wir wussten noch nicht genau, was es in dieser Stadt und seinen umliegenden Nationalpärken zu sehen gibt. Deshalb buchten wir nur eine Nacht. Doch diese verlängerten wir dann um eine weitere, als wir erfuhren, was für tolle Dinge man hier gleich um die Ecke ansehen kann.
Während einer Rundfahrt im "Torndirrup National Park" besuchten wir als erstes die grösste Windfarm Westaustraliens. Diese Windräder sind ca. 70m hoch und ein solches Propellerblatt ist 34m lang, einfach riesig!!
Als Zweites besuchten wir "the natural bridge and gap". Dort trafen wir auf eine riesige Steinbrücke und einen grossen Graben, was nicht mehr ganz so spannend für uns war, da wir dies schon einige Male während unserer Reise in ähnlichen Formen gesehen hatten. Doch die riesigen Felswände waren trotzdem sehr eindrücklich!
Weiter ging es noch zu verschiedenen Stränden und wir staunten nicht schlecht, als wir zufällig an den Goode Beach gelangten, da dieser doch gar nicht auf der Karte eingezeichnet war!
Zurück auf dem Campground machten wir uns einen gemütlichen Filmabend.
Am nächsten Morgen fuhren wir weiter zum "Valley of the Giants". Dort trafen wir auf einen "Tree Top Walk". Das heisst wir spazierten auf einem Weg bis hinauf in die Baumkronen und konnten so die Vogelperspektive einmal live erleben!
Danach schlenderten wir einen Weg entlang, wo wir noch mehr dieser Riesen von ganz nahe sehen konnten.
Weiter ging es zum "Gloucester Tree". Wir hatten diesen auf der Karte entdeckt und wollten einfach mal hingehen, wussten aber nicht was uns erwartete. Als wir dem Parkwächter den Eintritt bezahlt hatten, erklärte dieser, dass man über eine Treppe bis an die Baumspitze gelangen kann. Nun ja, das war ja was Tolles, doch als wir denn Baum mit seiner "Treppe" dann gesehen haben, staunten wir nicht schlecht. Denn dies war eher eine Leiter, eine sehr steile Leiter, doch wir wollten natürlich hinauf! Und los ging es. 61 Meter stiegen wir in die Höhe, bis wir die kleine Plattform in der Baumkrone erreichten und eine geniale Aussicht geniessen durften!
Nun ging es auf dem schnellsten Weg nach Augusta und dem "Cape Leeuwin", welches der südwestlichste Punkt Australiens ist. Wieder einmal konnten wir zwei aufeinandertreffende Ozeane beobachten und fanden ganz in der Nähe noch ein uraltes Wasserrad.
In den verbleibenden zwei Wochen hier in Australien nehmen wir einen Teil der Westküste unter die Räder. Mehr dazu in unserem nächsten Bericht...
Aufbruch: | 11.08.2008 |
Dauer: | 7 Monate |
Heimkehr: | 24.03.2009 |
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