Lateinamerika - immer Richtung Sueden
¡Pura Vida!
Am naechsten Morgen standen wir mehr oder weniger frueh auf, um den ersten Bus zurueck zum See zu verpassen und mit dem zweiten zu fahren. Er schmiss uns an einer Kreuzung raus, wo wir an der Strasse auf einen weiteren Bus warteten, der von Rivas aus kam und zur Grenze nach Costa Rica hinunter fuhr, nach Peñas Blancas.
Wir verliessen Nicaragua mit einem $1 USD und dahinter fingen die "Bonzenhaeuser" an. Ein riesiger Unterschied. Nachdem wir unseren Nicaragua-Stempel hatten, mussten wir eine ganz schoen weite, staubige Strecke zwischen grossen, stinkenden LKW bis zur Migración von Costa Rica laufen. Es war noch vor 8 Uhr und wir fruehstueckten, bis die Bank aufmachte und wir Tickets fuer einen Direktbus nach San José bezahlen konnten.
Zu erwaehnen ist an dieser Stelle, dass wir einen Bruchteil von Costa Rica kennengelernt haben. Wir fuhren mit dem Bus durch die Gegend Guanacaste, die sehr gruen und durchzogen von vielen Fluessen und anderen Gewaessern ist. Alles sah sehr anders aus, als in Nicaragua - irgendwie reicher.
Irgendwann kamen wir in San José an und liessen uns zu einem Hostel fahren. Die Sicherheitsvorkehrungen sind in den Staedten in Zentralamerika immer besonders hoch: verschlossene Gitter, Zaeune, mit Stacheldraht am oberen Ende, etc. Das Hostel, in dem wir uebernachteten war aber sehr schoen; es gab alles und man musste kaum noch vor die Tuer gehen. U.a. war es in San José auch ein wenig kuehler und es regnete viel. Unser einziger Weg fuehrte uns in einen dieser riesigen Supermaerkte, in dem wir uns "austobten". Wir waren lange nicht mehr in einer solchen Umgebung gewesen - eigentlich seit Cancún nicht mehr..
Den Abend verbrachten wir mit den Leuten, die auch im Hostel uebernachteten und wir sahen einen Film, da das Hostel ein nettes, gemuetliches Wohnzimmer mit Fernseher hatte. Ausserdem gab es eine warme Dusche (!!).
Wir wollten alle drei keine Zeit in der Stadt verbringen / "verschwenden" und fuhren am naechsten Tag gegen Mittag weiter zur Karibikkueste. Morgens hatten wir Edam (urspruenglich Guido aus Hannover) kennengelernt. Er ist Architekt und ist irgendwann waehrend seines Studiums an die spirituelle Kommune Pacha Mama geraten. Es war sehr interessant mit ihm zu reden, da er eine solche Zufriedenheit ueber das Leben, das er seit 7 Jahren in mit dieser Kommune in Costa Rica verbringt, ausstrahlt. Im Grunde schein er einer der Aussteiger aus der materialistischen Gesellschaft zu sein.
Suedlich von Puerto Limón gelegen befindet sich das stille Nest Cahuita mit einem schoenen, angrenzenden Nationalpark. Wir trafen noch an der Busstation den Physiotherapeuten Alex, der gerade in San José ein Praktikum macht. Er schloss sich uns an bei der Hostelsuche. Wir gingen also durch die dunklen, stillen Strassen - auf der Hauptstrasse finden sich einzelne Bars - und fanden das kleine Hostel, das wir suchten. Der Besitzer bewegte sich nicht nur in Zeitlupe, sondern redete auch so. Wir bekamen zwei Zimmer und blieben dort zwei Naechte.
Der Nationalpark von Cahuita lohnt sich wirklich! Eintritt bezahlen muss man nicht. Man kann direkt auf den langen, sauberen Strand gehen und dahinter fuehrt ein Weg parallel zum Strand, auf dem man spazieren gehen und viel sehen und beobachten kann! In einer Schwimmpause machte ich mich mit meiner Kamera auf den Weg. Die Vegetation und Blattschneideameisen sind schon beeindruckend, aber natuerlich auch die Affen, die oben in den Baeumen und ueber einem turnen. Schliesslich sah ich etwas in einem Loch verschwinden und nahm im ersten Moment an, dass es auch eine Tarantel sein koennte. Also verbrachte ich eine Weile damit, das Tier mit einem Stock wieder herauszulocken. Es wollte nicht. Schliesslich drehte ich mich um, um weiterzugehen und Dutzende von Krebsen mit Stielaugen in den verruecktesten leuchtenden Farben saßen vor eben so vielen Loechern und starren mich an. Kurz kam ich mir vor, wie in einem Horrorfilm, in dem sich die Krebse nun gegen mich verschworen hatten und langsam auf mich zu kamen, weil ich ihren Artgenossen geaergert hatte. Sobald man sich bewegte, schnellten sie aber zurueck, ihren Loechern entgegen.
Spaeter trieb uns der Hunger aus dem Park und nachdem wir geduscht hatten, machten wir uns wie bereits am Abend zuvor, auf in die einzige Bar, in der in Cahuita was los war.
Gegen Mittag des naechsten Tages fuhren wir weiter nach Puerto Viejo. (Eigentlich hat der Ort einen laengeren Namen.) Fuer uns war er eigentlich nur eine Alternative gewesen zu Manzanilla, wo wir eigentlich hinwollten, wo man aber nicht guenstig uebernachten konnte. So wollten wir dorthin am naechsten Tag eine Fahrradtour machen.
Der Abend in Puerto Viejo allerdings war super. Im Restaurant unseres Hostels spielte Lucho Calavera, ein super sympathischer Saenger mit Gitarre und Mundharmonika aus Costa Rica, der es einfach verstand, wie er auf fuenf verschiedenen Sprachen und in allen moeglichen Tonlagen die Leute unterhalten konnte. Es machte so viel Spass, ihm zu zuhoeren, dass wir am naechsten Abend in eine andere Bar gingen, um ihn nochmal zu hoeren.
An diesem ersten Abend gingen wir noch mit unseren Trommeln runter zum Strand und spielten ein wenig. Dort trafen wir spaeter zwei Jungs aus San José, die selber gerade Urlaub machten. Die zwei hatten die besten Geschichten ueber US-amerikanische Touristen auf Lager und wir hatten unseren Spass in einer Bar umringt von Amis. Selbst die Bedienung hatte Mauricio nichts anderes zu entgegnen als: "Honey, I don´t speak Spanish!", als dieser auf Spanisch bestellte.
Der naechste Tag war super! Wir liehen uns Raeder und fuhren die schoene Strecke an der Kueste entlang bis Manzanilla. Unterwegs hielten wir an den schoensten Straenden an.
Insgesamt war Puerto Viejo zwar sehr touristisch, aber wir hatten eine gute Zeit dort!
Unsere Tage waren gezaehlt und wir mussten weiter, weil wir in Panama wenigstens noch Bocas del Toro besuchen wollten. Wir nahmen also am naechsten Morgen einen Bus zur Grenze, nach Sixaola runter, wo wir ueber eine lange, rostige Bruecke nach Panama hinueber liefen. Auf der Bruecke hiess es Aufpassen, dass man nicht zwischen den Holzplanken im Boden durchrutschte und nicht am Rand von den vorbeifahrenden Bussen und LKW zerquetscht wurde.
Aufbruch: | 23.07.2008 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 23.12.2008 |
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