Lateinamerika - immer Richtung Sueden
Reise durch Belize: vertraute Gefilde ;)
Fangen wir da an, wo das letzte Kapitel aufgehoert hat: in Bacalar. Wir waren schliesslich am naechsten Morgen nach unserer kurzen Krankheitspause wieder reisebereit; schnappten uns ein Taxi, dass uns zurueck zur Strasse Richtung Chetumal brachte und warteten auf einen Bus. Waehrend wir warteten, wurde uns eine Fahrt nach Chetumal angeboten von einem Privatwagen. Der Preis war voellig absurd, aber wir wurden kurz stutzig, weil ihre Art diesen witzlosen Preis von 50 USD zu verkuenden, wie ein tolles Angebot rueber kam. Waehrend wir also mit ihnen beschaeftigt waren, fuhr der Bus an uns vorbei, ohne uns mitzunehmen. Schliesslich waren die beiden von unserem Angebot 7 USD fuer die Fahrt zu bezahlen genauso begeistert und die Fahrt ging los. Direkt zu einer Bank in Chetumal. Dort wollten wir die Ausreisegebuehr fuer Mexiko bezahlen, wie ich es von Mexiko eigentlich kannte. Keiner wusste, wovon wir redeten. Also beschlossen wir, einfach zur Grenze zu fahren. Aber da war ja noch Sylvias Paket mit ihren Winterklamotten, die sie aus Argentinien mit hoch gebracht hat. Das wollten wir unbedingt noch in Mexiko loswerden, da es unser Gepaeckausmass im Gesamten sprengte und sicher nach Deutschland gehen sollte. Paul wartete in der Bank mit dem Gepaeck waehrend wir uns mit dem Paket auf die Suche nach der Post machten. Wie hilfsbereit die Menschen waren, die wir fragten! Schliesslich trafen wir Genardo, der uns darauf hinwies, dass das Paket ohne einen Zollcheck am Busterminal nicht abgeschickt werden konnte. Er fuhr uns von A nach B und half uns mit allem. Was eigentlich simpel erscheint (ein Paket wegschicken), brauchte letztendlich 2 Stunden, die der arme Paul in der Bank absass ...
Ueber die Grenze nach Belize - und ab auf die Insel
Am Busterminal in Chetumal trafen wir auf Arden, einen jungen Australier, der alleine durch Zentralamerika reist, ohne ein Wort Spanisch zu sprechen. Er sass mit uns und einem aelteren Paerchen aus Marseille im Shuttle nach Belize City. Mit allem, was auch an der Grenze zu regeln war, kam er mir etwas verloren vor und ich lud ihn ein, mit uns nach Caye Caulker zum Schnorcheln zu kommen, was er schliesslich auch tat. Ueberhaupt wollte die ganze Touristenwelt nach Caye Caulker ...
Sofort wurden wir vom "Kulturschock Belize City" ueberrollt, als am Hafen die Tuer unseres Shuttles aufgerissen wurde: "Welcome to Belize! - Follow me ......" Und so weiter und sofort ... Unser Gepaeck war noch nicht ausgeladen, als ein naechster Fahrer schon seine Fahrgaeste einlud und unseren Fahrer und die, die sich fuer unser Gepaeck einsetzten, beschimpfte. Alles ging also holterdiepolter, bis wir schliesslich irgendwann im Wassertaxi Richtung Caye Caulker sassen und die Reisenden Tipps ueber die verschiedenen Laender Zentralamerikas austauschten.
Wir verbrachten 2 Naechte auf der Insel. Aufgrund des hohen Touristenaufkommens hatten wir eine unpersoenliche, aber trotzdem guenstige Unterkunft. Arden hatte eindeutig beschlossen, erstmal mit uns weiterzureisen. Man merkte auch immer mehr, wie jung er noch ist (19). Ziemlich bald wurde er aber auch relativ anstrengend für uns.
Einen halben Tag gingen wir über Carlos schnorcheln, mit dem ich auch bei meinem letzten Besuch auf der Insel schon schnorcheln gewesen bin. Diesmal war es sein Bruder Salvador, der mit uns rausfuhr. Wir schnorchelten an drei verschiedenen Stellen und einmal mit unzaehligen, grossen Rochen zusammen, die regelrecht durchs Wasser segelten und uns staendig um die Beine waren. Salvador und ein weiterer Begleiter spielten mit den Tieren, fuetterten sie und brachten sie zu uns. Leider war meine Hand einmal kurz im Mund eines Rochens, der meine Finger wohl fuer Futter hielt. Es ist aber noch alles dran.
... und rueber nach Cayo
Endlich mal wieder Busfahren in Belize! Ja, die Fahrt vor allem von Belmopan nach San Ignacio kam mir schon wieder sehr vertraut vor. Und die Natur dieses Landes ist einfach so wunderschoen!
Waehrend der kurzen Pause in Belmopan, Belizes Hauptstadt kauften wir Essen im Bus, von den Haendlern, die alles moegliche verkaufen: Bananenchips, Tamales, Pizza, und und und. Eine Haendlerin unterhielt eine ganze Weile den kompletten Bus. Sie begann mit: "Tourists, enjoy my country! ......" und dann ging es immer weiter und sie heiterte selbst die Miesepetrigsten auf.
Angekommen in San Ignacio; Arden war immernoch bei uns, aber wir hatten vor, laenger als er in der Stadt zu bleiben.
Paul und ich suchten eine Unterkunft; auch hier war sie guestig.
Die Bar "Cocopele", in der wir damals fast jeden Abend verbracht hatten, gibt es nicht mehr. William, der Hollaender, dem sie gehoerte, hat sie verkauft. Der Place to be ist jetzt das "Faya Wata", in dem man sich trifft, oder eben nicht trifft. Aber genau so, wie ich es von Belize kenne, war es auch: Man trifft sich - auf der Strasse, in den Bars und Restaurants - einfach ueberall. Und es war so ein tolles Gefuehl, viele der Menschen wieder zu treffen, die ich vor knapp 2 Jahren dort gekannt hatte. Den Gesichtern konnte ich die Ueberraschung und Freude ansehen, als wir uns wiedertrafen. Und innerhalb von kuerzester Zeit hat man auch schon wieder neue Leute kennengelernt. Denn DAFUER sind die Menschen in San Ignacio: Ein Ort der Aussteiger aus allen möglichen Laendern, der Lebenskuenstler und Kreativen und der Durchreisenden. Alle drei Abende waren wir also im "Faya Wata".
Tagsueber verbrachten wir mit Schwimmen im Pool (es war / ist so heiss, dass man sich kaum grossartig bewegen kann!) und mit Essen (da es soviele Orte gab, die ich den beiden zeigen wollte!). Einen kompletten Tag lang bauten wir jeder seine eigene Graifuna Trommel mit Mark, dem Trommelbauer, mit dem ich auch das letzte Mal schon eine Trommel gebaut hatte. Es war ein sehr schoener Tag!!
Als der dritte Tag angebrochen war, wurde es Zeit weiterzureisen. Wir besuchten Said, einen ausgewanderten Argentinier, der - wie die meisten anderen Aussteiger - in Belize billig Land gekauft hat und dort lebt. Ja, er lebt dort oben auf dem Land in seinem Haus voller Bambusmoebel, die er selbst gebaut hat, voellig im Einklang mit der Natur. Um sich herum hat er alles, was er braucht und er weiss, wie er die Pflanzen nutzen kann. Von seinem Grundstueck aus kann man die hoechste Mayaruine Xunantunichs (grosse Mayastaette in Belize) sehen - ganz weit in der Ferne. Auch sein Haus ist umgeben von ueberwucherten kleinen Tempeln der Maya und ihren Hoehlen. Said laeuft barfuss und bewegt sich ganz bewusst, sodass er nichts zerstoert. Er glaubt an die Energie, die er in dieser Gegend spuert. Ein paar hundert Meter weiter ist er dabei, mit seinen Leuten ein sechseckiges Haus zu bauen.
Said sagte gleich zu Anfang, dass er wolle, dass wir uns wie zu Hause fuehlen. Er machte Essen fuer uns und zeigte uns alles. Wir redeten viel mit ihm. Seine Tiere laufen alle frei draussen herum: Pferde, Katzen, ein Hund ... Man dreht sich um und das Pferd steht fast im Wohnzimmer!
Am Ende fuhr uns Said zur Grenze und wir verabschiedeten uns. Es war ein sehr schoener Abschluss in Belize, diesem besonderen Land mit seinen besonderen Menschen!
Aufbruch: | 23.07.2008 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 23.12.2008 |
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