Lateinamerika - immer Richtung Sueden
bis zur vorlaeufigen Endstation: Córdoba: und so geht es zu Ende ...
Da habe ich gerade noch gedacht, dass ich in der letzten Woche doch auf einmal viel weniger Zeit als gehofft hatte und sich alles regelrecht ueberschlagen hatte, um noch erledigt zu werden, und schon sitze ich hier mit 3 Stunden Wartezeit in der Naehe vom grossen Busbahnhof in einem Internetcafe und habe doch Zeit zu erzaehlen. Leider bin ich etwas uebermuedet, weil ich keine Zeit hatte, letzte Nacht ins Bett zu gehen.
Fangen wir aber mit unserem halben Wochenendtrip letzte Woche an: Ja, das Wetter sah sicher nicht so gut aus, aber wir dachten uns, dass es in La Cumbrecita doch sicherlich anders aussah. Fehlgeschlagen. Erstmal fanden wir durch Zufall raus, dass wir umsteigen mussten und als es dann weiterging, die unbefestigte Strasse hinunter, durch die Sierras, die von einzelnen kleinen Waeldern unterbrochen sind, begann es zu regnen und es hoerte erstmal nicht mehr auf. Wir kamen an und rannten mit unseren alles andere als regenfesten Klamotten ueber Stock und Stein sowie ueber groesser werdende Baeche auf den Wegen - auf der Suche nach einem Unterschlupf. Diesen fanden wir schliesslich im Restaurant "Die Freuden", wo es sogar Gulasch gab und eine Heizung, auf der ich meine Socken und Schuhe trocknen konnte. Leider gingen meine Socken bei dem relativ offenen Feuer fast in Flammen auf und es stank ziemlich zum Essen.
Da hat sich das wandernde deutsche Volk 1934 aber was feines ausgedacht, als sie La Cumbrecita gruendeten und einen Wald um sich herum pflanzten!
Wir hatten Angst, bei dem Regen am naechsten Tag nicht mehr die Strasse hochzukommen, um zurueck nach Cordoba zu kommen, aber sicherlich machte uns unsere nette Wirtin auch ein bisschen nervoes. Zumindest beschlossen wir, statt zu Zelten, noch am gleichen Tag wieder zurueck zu fahren.
Der Regen liess aber nichts desto trotz nach und wir machten eine Runde durch das gemuetliche 600-Einwohner-Nest mit seinem Holzfaellerflair. Es war letztendlich ein schoener Tag, - vor allem so in der Natur und im Gruenen.
Zurueck trampten wir auf einem Pickup bis wir auf befestigte Strassen kamen. Es klappte ohne Probleme.
in La Cumbrecita
Tja, alles nass und jetzt kann man hier so langlaufen, hm, machen wir das mal ...
sicher: deutsche Mentalität?! *hahaha*
Helen und Vikki auf dem Pick-up auf dem Rückweg
Eigentlich war es gar nicht so schlecht, dass wir nur einen Tag weg waren, denn so konnte ich am Sonntag nochmal auf den Kustmarkt beim Paseo de las artes.
Sonntag haben wir auch mal wieder Zuwachs bekommen von einer Australierin und am Montag von einem Hawaiianer. Die Gruppe im Haus ist jetzt am Ende doch nochmal richtig gemischt gewesen.
Und dann hatte ich meine letzte Woche mit AFOS, fuer die ich mir einen Plan gemacht hatte, denn ich hatte noch eine Menge vor, dass ich mir logischerweise alles bis zum Schluss gelassen hatte und so noch einiges erledigt werden musste. Ich habe in der Woche wohl so viele Collagen gemacht, wie sonst noch nie und wir waren doch recht kreativ. Mit Riccardo habe ich einen RIESEN Stadtplan fuer Freiwillige gemacht, der fast so gross ist, wie die Wand. Er hat alle die Orte drauf, die uns wichtig erschienen, dass Freiwillige das von Anfang an wissen.
Riccardo, der Plan und ich
Ausserdem gibt es jetzt von beiden Comedoren eine Fotocollage im Gemeinschaftsraum und dann musste ja auch fuer den letzten Tag im Comedor nochwas kleines organisiert werden. Leider ist jetzt im nahenden Sommer nicht mehr viel los im Comedor und es werden immer weniger Kinder, die taeglich da sind. So wurde es eher ein Abschied von den Frauen. Die kommende Woche wird aber eine Art Sommerschule gestartet, an der viele mitwirken und die Freiwilligen eher unterstuetzend zur Seite stehen.
Maria hat die Collage in der Küche aufgehangen.
die Frauen aus Manos Solidarias
Manu, Guillermo und ich haben am Mittwoch ein letztes Asado organisiert, zu dem wir auch Marta und Ursula eingeladen haben. Es war wirklich ein bisschen traurig, sich vor allem von Marta zu verabschieden und ueberhaupt fing die bedrueckte Atmosphaere an dem Asado-Abend an. Es hat mir wirklich viel gebracht, in der Fundacion mitzuarbeiten und mit den Beteiligten Ideen darueber auszutauschen, wie die Organisation der Freiwilligenarbeit verbessert werden kann. Dabei waren Marta und Ursula wirklich engagierte und antreibende Kraefte und sie haben meinen Enthusiasmus oft verstaerkt!
Zudem ist die ganze Gewohntheit, die ja jetzt auch hier ein bisschen eingekehrt war, jetzt wieder zu Ende und ich habe gemerkt, dass ich vor allem in letzter Zeit mit dem Kopf voll darin war und den muss ich jetzt erstmal wieder rausholen. Ich denke, die Reise ist gut dafuer.
mit Marta
mit Manu
mit Ursula
Eigentlich sollte die Reise naemlich auch heute Morgen ganz frueh losgehen und deshalb wollte ich nicht schlafen gehen, dass das Aufstehen nicht so anstrengend wuerde. Nun, wie alles immer laenger dauert, als man denkt, wurde es auch gestern Abend immer spaeter und spaeter und schliesslich kamen wir erst um 6 Uhr zurueck und ich musste noch packen, aufraeumen & Co. Genaugenommen sind nicht vor halb zehn losgekommen und bis Catamarca, wo wir unsere Reise anfangen wollen, sind es 5 Stunden. Am bloedsten war, dass wir das Zelt nicht finden konnten, das wir immer ausgeliehen hatten. So haben Tord und ich jetzt ein sehr kleines mit und das muss irgendwie gehen.
... Und so bin ich dann jetzt wieder unterwegs und es ist toll, was die Atmosphaere auch an Busbahnhoefen ausmacht. Man macht sich wieder auf den Weg - moeglichst weg von aller moeglichen menschlichen Kompliziertheit, mit der man ja immer zu tun hat, wenn man sich irgendwo laenger aufhaelt.
Aber ich freue mich auch darauf zurueck nach Deutschland zu kommen!
Aufbruch: | 23.07.2008 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 23.12.2008 |
Mexiko
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Guatemala
Honduras
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Costa Rica
Panama
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