Lateinamerika - immer Richtung Sueden
Bocas del Toro
Leider haben wir uns ziemlich vera****en lassen an der Grenze nach Panama. Also fuhren wir fuer $40 US eine kurze Strecke zum Bootsanlegeplatz, wo unser "Retter" angeblich fuer uns angerufen haben sollte, um uns Plaetze zu sichern. Wir waren fast die einzigen in dem kleinen Boot. Also alles Quatsch. Die Bootstour war wirklich schoen! Wir fuhren ueber Meerwasserkanaele und liessen die Vegetation auf uns wirken.
Auf dem offenen Meer ging es dann in hoher Geschwindigkeit auf die Isla Colón zu, wo wir in Bocas umstiegen und weiter zur Isla Bastimentos fuhren. Das einzige Dorf hat zwei betonierte Fusswege und das war`s. Die meisten Haeuser haben ein "typisch karibisches" Aussehen: aus Holz, z.T. auf Stelzen und in allen moeglichen Farben. Ich mochte den Ort sofort.
Ein Zimmer bekamen wir im einzigen grossen Hostal, im Hostal Bastimentos. Der stille Junge, der dort arbeitet, kochte an dem Abend fuer uns ein typisches Essen, das aus Suppe, Reis & Bohnen, Kartoffeln und einem koestlichen Fisch bestand.
Die Nacht war klar und es war einfach nur angenehm, abends auf einem Steg zu sitzen. Leider war das am naechsten Abend wegen dem Regen nicht mehr moeglich.
Wir hatten den Tag genutzt, um zum Wizard Beach zu gehen. Paul und ich machten uns auf den Weg, hinter dem Dorf hinauf durch den Wald. Ich hatte nicht nachgedacht und war ohne Schuhe unterwegs, aber ausser, dass ich etwas langsamer war, war das kein Problem. Es war ein schoener Weg! - Und am Ende liegt der Strand; still und verlassen. Es hatte sich bereits zugezogen, aber eine Weile hatten wir noch ohne Regen. Dann verwandelte sich der Strand zunehmend in eine Umgebung, die kurz vor dem Untergang zu stehen schien; die wilden Wellen taten ihr bestes, um diese Atmosphaere noch zu verstaerken. Die paar Leute am Strand suchten Unterschlupf in ein paar undichten Huetten mit Palmwedeldaechern. Paul war die meiste Zeit im Wasser in den wilden Wellen, waehrend ich zusah, wie die Sicht immer schlechter wurde, bis man nicht mal mehr die Ufer der Bucht sehen konnte. Es war KALT!! Und am Ende war ALLES nass, denn das Palmwedeldach hatte uns nicht lange schuetzen koennen ...
Zurueck im Hostal beschlossen wir nach dem Duschen in einem der Restaurants auf dem Wasser zu essen, die man nur per Steg erreichen konnte. Dort blieben wir lange, beobachteten den Regen und spielten Karten.
Da es auf der Isla Bastimentos natuerlich keine Bank oder einen Bankautomat gibt, fuhren wir am naechsten Tag nach Bocas zurueck und verbrachten dort eine letzte Nacht. Am naechsten Tag mussten wir irgendwie nach Panama City kommen und das alles wollten wir in Bocas klaeren. Wie schoen, dass es einen direkten Nachtbus von Almirante (Festland) nach Panama City gibt. Wir beschlossen, diesen zu nehmen und hatten sogar noch ein wenig Zeit in Bocas. Das war ja mal einfach!
In Bocas uebernachteten wir in einem Hostel, dass offensichtlich hauptsaechlich von freiwilligen, surfbegeisterten US-Amerikanern betrieben wird. Eigentlich schien es, als tun sie die meiste Zeit nichts. Niemand spricht Spanisch. Zudem schien es, angekündigt durch große Werbewände, als wuerden in Panama grosse Plaene gemacht, Clubhotels und Resorts aufzubauen, die jegliche Natuerlichkeit und Kultur des Landes immer weiter zurueckdraengen.
Trotz alledem genossen wir nochmal die Karibik und ueberliessen uns mehr oder weniger der bedrueckenden Endstimmung.
Ein Abend in der Hostelbar, noch ein paar Geschichten von Reisenden und Aussteigern hoeren und austauschen. Irgendwann fing es nun an, mich zu nerven, wenn ich merkte, dass die Gespraeche immer gleich verlaufen: "Oh! In Kuba habt ihr angefangen! 2 Monate fuer so viele Laender! - Bla bla bla ..."
Es wurden noch letzte Erledigungen gemacht und schliesslich machten wir uns mit dem Wassertaxi auf den Weg zurueck zum Festland, wo wir in Almirante den Nachtbus nach Panama City nahmen.
Frueh am Morgen kamen wir in dieser riesigen, modernen Hauptstadt an, in dem unerwartet grossen, modernen Busterminal. Hostelsuche, oder besser gesagt, Taxifahrt zum reservierten Zimmer.
Der Tag verlief langsam und das war gut so, denn ich hatte festgestellt, dass ich so frueh am naechsten Morgen fliegen wuerde, dass ich um 3:00 Uhr zum Flughafen fahren musste. Es war schwierig fuer mich umzuschalten. Was wuerde mich in Argentinien erwarten? Und diese intensive Reise im Eiltempo sollte von jetzt auf nachher zu Ende sein? ...
Der Schlafmangel machte sich wohl bei uns allen bemerkbar. Abends sassen wir noch ein wenig mit den Leuten aus dem Hostel zusammen; nette Leute. Ich habe in Panama City nichts gesehen, ausser dem Hostel, einem Restaurant und ein, zwei Internetcafés ... hatte aber auch kein Bedürfnis mehr.
Genau wie eine Reise von jetzt auf nachher anfaengt, hoert sie auch von jetzt auf nachher wieder auf. Man wird einfach hineingeworfen in eine neue Situation. Ich war wieder unterwegs; noch zermatschter, als vorher, nachdem ich auch in dieser Nacht vor meiner Reise nach Argentinien nur 2 Stunden geschlafen hatte.
Aufbruch: | 23.07.2008 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 23.12.2008 |
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