Lateinamerika - immer Richtung Sueden
bis zur vorlaeufigen Endstation: Córdoba: Kunst, Kultur ... und Verruecktheit ...
Im Moment gefaellt mir besonders das Zentrum Córdobas - vor allem abends, wenn alle Lichter an sind. Es gibt eine Menge Kultur und Kunst hier. Staendig finden irgendwelche Veranstaltungen draussen statt, aber auch in den Kulturzentren, wie z.B. dem Centro Cultura España - Córdoba. Einen Abend haben wir dort im Innenhof eine Tanzveranstaltung gesehen. Die hatten wirklich was drauf! Teilweise aber auch ganz schön abgehoben. Samstags abends tanzen sie auf dem Plaza San Martín, mitten im Zentrum, mitten in der Nacht Tango. Jeder, wer will, kann mittanzen. Und jedes Wochenende findet um den Paseo de las Artes herum die "Feria de las Artes" statt. Sehr schoen dort; vor allem abends! Und man bekommt eine Menge Inspiration dort, wenn man die ganze Kreativität sieht.
Einen anderen Tag gab es ebenfalls eine Veranstaltung mit Tanz und Musik im Rahmen einer Veranstaltungsreihe zu Menschenrechten und "geistiger / psychischer Gesundheit".
Was ich hier so interessant finde, sind all die Bewegungen, das Engagement und der Enthusiasmus. Vielleicht auch gerade deshalb, weil es nichts mit dem systematisierten sozialen Sektor zu tun hat, den ich von zu Hause kenne. Die Finanzierung von sozialen Projekten und Organisationen ist problematisch, aber andererseits werden alle moeglichen Wege, um Geld aufzutreiben, aufgetan.
Gestern waren wir bei einer Reihe von Diskussionsrunden dabei, die von einer Arbeitskooperative ("La Minga - cooperativa de trabajo") in Oncativo, auf dem Land geleitet wurde. Es ging so ziemlich die ganze Zeit um die Stellung der Arbeiterklasse und ihren Kampf um ihre Rechte. Auch dazu wurde ein Miniatur-Theaterstueck aufgefuehrt, das ihren Aufstand darstellte. Es war allerdings ziemlich anstrengend für mich, die "Charlas" zu verfolgen, denn erstens reden die Leute immer wirklich viel und lange (NIEMAND scheint sich kurz zu fassen) und zweitens hatten wir alle vier, die da waren, in der Nacht vorher wegen einem Asado bei uns kaum geschlafen.
Die Kooperative "La Minga" stellt Arbeitslose oder Schwarzarbeiter ein, die dann im Namen der Kooperative Haeuser bauen, alle einen niedrigen, aber gleich hohen Lohn bekommen und der Erloes der Bauprojekte geht in soziale Projekte auf dem Land, wie z.B. Alphabetisierung, etc.
Im Projekt gehen Veraenderungen vor sich. Wir haben jetzt mehr Unterstuetzung von den Frauen aus der Kueche und machen unsere Aktionen mit den Kindern in einem abgeschlossenen Raum, was auf jeden Fall gut klappt.
Zum Muttertag, letzte Woche Sonntag, waren Hannah und ich samstags zu einem grossen Essen im Comedor "Manos". Die Frauen haben riesige Familien. Gleichzeitig haben wir einen 15. Geburtstag gefeiert, was hier - und wohl in ganz Lateinamerika - eine grosse Sache ist. Das Schlimme: Sie sass dort, freute sich wie ein Kind ueber ihren Kuchen, mit einem dicken Babybauch, im 6. Monat schwanger.
Aufbruch: | 23.07.2008 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 23.12.2008 |
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