Lateinamerika - immer Richtung Sueden
bis zur vorlaeufigen Endstation: Córdoba: die erste Zeit
AFOS und die Projekte:
Gleich am ersten Tag sollte ich einfach mal mit ins Projekt fahren. Es waren drei der Maedels aus dem Haus, die bereits im "Comedor" "Manos Solidarias" in La Calera arbeiteten. Dort bereiten, ebenfalls ehrenamtlich, ein paar Frauen jeden Tag Essen fuer die Kinder der Nachbarschaft zu, die abends um halb acht kommen und zu Abend essen. Tagsueber fand nicht viel statt. Die paar Kinder, die herumliefen, waren die Kinder der Frauen und unvorbereitet gab es wenig, was man machen konnte.
Erst am naechsten Tag hatte ich ein Gespraech mit Marta, die fuer die Vermittlung zwischen Projekten und Freiwilligen zustaendig ist. Fuer "Manos Solidarias" sollte es neue Zuschüsse geben, indem das Projekt in der Umgebung bekannt gemacht wurde. Wir arbeiten also derzeit daran, monatlich ein Magazin herauszugeben, das sich wechselnden Themen widmet und gleichzeitig ueber das Projekt des Comedors informiert. Dafuer sind wir in La Calera bereits zu den einzelnen Geschaeften gegangen, haben das Magazin vorgestellt und versucht Werbeanzeigen zu verkaufen. Die Geschaefte konnten auch mit Materialspenden fuer die Kinder bezahlen und die Motivation stieg, als wir auf positive Resonanz stiessen. Diesen Samstag soll die erste Ausgabe des Magazins erscheinen und wir wollen sie bei einem Musikfestival in La Calera verteilen.
Ebenfalls habe ich begonnen, alle Schubladen in meinem Kopf nach Ideen fuer Aktivitaeten fuer die Kinder zu durchwuehlen. Letzten Freitag begannen wir mit einem Malwettbewerb zum Thema "Was ist Manos Solidarias fuer dich?" Die Gewinnerin wird im Magazin erscheinen.
Eine weitere Idee, die in den Comedor-Projekten durchgefuehrt werden soll, ist einen Gemuesegarten anzulegen, der fuer die Essenszubereitung genutzt werden kann. Dafuer nahmen wir letzten Samstag alle an der woechentlichen Aktion der Organisation "Surcos Argentinos" teil, die bei Familien in aermeren Stadtteilen Gemuesegaerten anlegen. Wir lernten also, wie man das bei der Trockenheit und dem knochenharten Boden hier in Córdoba macht und ueberlegen nun, ob man auch Gaerten fuer die Comedore anlegen koennte.
die Leute im Haus:
Zur Zeit sind wir 10 Leute im Haus und dann gibt es noch Diego, der AFOS angehoert und hier mit uns wohnt. Bis letzten Montag wohnten ausser mir nur US-Amis hier als Freiwillige im Haus. Einerseits "ein Menschenschlag", andererseits wohnen aber auch die verschiedensten Charaktere hier zusammen. Seit Montag wohnt nun noch ein franzoesisches Paar hier. Ich bin sehr froh, dass sie hier sind. Alle sprechen unterschiedlich viel Spanisch und einzelne sogar ueberraschenderweise so gut wie keins, was die Kommunikation manchmal schwierig macht - zumindest mit den Leuten von AFOS, denn ausser Julio spricht niemand Englisch.
Ich kann noch keine Routine beschreiben, in der ich lebe. Bisher habe ich mich einfach nur der neuen Situation ueberlassen und gewoehne mich ein. An die verschiedenen Leute im Haus gewoehn ich mich mehr oder weniger schnell, das Spanisch ist auf jeden Fall noch eine Herausforderung, aber ich komme zurecht. Das Wetter erlaubt es mir die meiste Zeit mit meinen Sommerklamotten herumzulaufen, aber ueber die drei Pullis, die ich habe und die Joggighose, die Sylvia mir dagelassen hat, bin ich sehr froh. Es regnet hier irgendwie sehr selten. Kurz bevor ich kam, hatte es das erste Mal nach 6 Monaten geregnet. Das kann ich mir kaum vorstellen! Aber wenn man nach La Calera rausfaehrt: es ist wirklich staubtrocken!
Da wir immer erst nachmittags in die Projekte fahren, ist es morgens eine Disziplinfrage, wann man aufsteht. Andererseits geht man auch immer sehr spaet ins Bett, da wir erst gegen zehn oder spaeter von der Arbeit nach Hause kommen. Es ist also auf jeden Fall ein nach hinten "verrueckter" Tagesverlauf.
Es ist sehr angenehm im Moment, seine Zeit absolut selbst einzuteilen. Man muss kaum Ruecksicht nehmen. Nach der langen Reise geniesse ich auch die Zeit des "Wenig-Tuns".
Aufbruch: | 23.07.2008 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 23.12.2008 |
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