Kleines on tour

Reisezeit: Februar - August 2009  |  von Esther Engelke

Australien IV - die Ostküste: Cairns/Cape Tribulation

Kaum in Cairns angekommen, fing es am nächsten Tag auch schon wieder an zu regnen. Der Vormittag war allerdings noch sonnig und ich habe ein paar schöne Spaziergänge durch den Botanischen Garten und die anliegenden Anlagen gemacht.

Wenn man in Cairns etwas anderes sehen möchte als Restaurants, Reisebüros und Internetcafés, ist der Botanische Garten wirklich eine willkommene Abwechslung. Direkt nebendran führen zwei schöne Wanderungen (Red Error und Blue Circuit) durch den Mt. Whitfield Conservation Park.

Im Botanischen Garten...

Im Botanischen Garten...

Ein kleiner Bewohner des Waldes

Ein kleiner Bewohner des Waldes

Irre Farbe

Irre Farbe

Die nächsten 2 Tag ging es zum Cape Tripulation. Hier treffen zwei Weltkulturerbe-Highlights direkt aufeinander: Einer der ältestens und unberührtesten Regenwälder (über 250 Mio. Jahre alt) und das berühmte Great Barrier Reef.

Ich habe mich mal wieder einer geführten Tour angeschlossen. Im Nachhinein muss ich allerdings sagen, dass man die Tour auch im Alleingang machen kann, da es keine "versteckten" Highlights gibt. Am besten sucht man sich ein paar Leute zusammen und mietet sich ein Auto.

Die Fahrt führe entlang des Captain Cook Highways nach Port Douglas - einer kleinen, aber feinen Stadt, die gerne von Celebrities bewohnt wird.
Der Captain Cook Highway wird auch die "Great Ocean Road des Nordens" genannt (meiner Meinung nach kann man die beiden "Roads" aber nicht vergleichen). Entlang der Küste liegt ein Strand nach dem anderen, in denen man leider aufgrund der Quallen nicht baden kann. Von Port Douglas ab ist die Szenerie primär von riesigen Zuckerrohrfeldern geprägt.

Zuckerrohrfelder so weit das Auge reicht

Zuckerrohrfelder so weit das Auge reicht

Unser erster Stop war Moosman Gorge...ein Fluß, in dem man super schön schwimmen kann. Man muss allerdings wegen der Strömung aufpassen und sollte nicht hineingehen, wenn der Fluß Hochwasser hat. Wir konnten aber problemlos unser Bad nehmen.
Nach einem kurzen Stop im Daintree Wildlife Sanctuary, in dem man Krokodile, Wallabies, Schlangen und andere Tiere beobachten kann, ging es mit der Fähre über den Daintree River zum Alexandra Range Lookout, von wo aus man einen wunderschönen Blick auf die Küste hat.
Danach ging es zum Mardja Boardwalk, wo wir eine geführte Tour durch jahrmillionen alte Regen- und Mangrovenwälder gemacht haben. Man hat das Gefühl, das hier die Zeit stehen geblieben ist.
Die Mangroven dienen als Filter zwischen Regenwald und Meer und halten sämtliche Verschmutzungen vom Wasser fern. Die Mangroven stehen im Matsch, der nur wenig bis gar keinen Sauerstoff enthält. Damit die Bäume atmen können, finden die Enden der Wurzeln ihren Weg aus dem Matsch an die Oberfläche und sehen aus wie tausende von kleinen Schnorcheln, die aus dem Wasser ragen.

Bei starken Regenfällen bilden sich in den Mangroven Wasserlöcher (Billabongs), die früher von den Aboroginies dazu genutzt wurden, Fische zu fangen. Sie haben Blätter und Äste in die Billabongs geworfen, die dem Wasser den Sauerstoff entzogen haben. Aufgrund des Wasserstoffmangels, sind die älteren und größeren Fische an die Oberfläche gekommen und konnten so einfacher gefangen werden. Wurden danach die Billabongs schnellstmöglich wieder von Blättern und Ästen gereinigt, haben die jungen Fische überlebt und konnten beim nächsten Hochwasser gefangen werden.

Baden in der Moosman Gorge

Baden in der Moosman Gorge

Alexandra Range Lookout

Alexandra Range Lookout

Der kam mir einfach zugeflogen

Der kam mir einfach zugeflogen

Die "Schnorchel" der Mangrovenbäume

Die "Schnorchel" der Mangrovenbäume

Leider zu schnell und zu scheu...habe nur noch den Schwanz erwischt

Leider zu schnell und zu scheu...habe nur noch den Schwanz erwischt

Am frühen Nachmittag wurden wir dann bei unseren Unterkünften abgesetzt und hatten den Rest des Tages zur freien Verfügung. Meine Unterkunft war im Cape Trip Beach House, einem schönen Plätzchen mitten im Regenwald und doch direkt am Strand. Das Beach House ist eigentlich eine Art Resort, die aber auch Dorms für die Backpacker haben. Wir haben sogar einen Gutschein für ein Frühstück am nächsten Morgen bekommen...es war riesig

"Where the rainforest meets the reef" - ein oft gelesener Satz bei sämtlichen Touranbietern

"Where the rainforest meets the reef" - ein oft gelesener Satz bei sämtlichen Touranbietern

Kleine Krebse verurschen diese wunderschönen "Gemälde"

Kleine Krebse verurschen diese wunderschönen "Gemälde"

Ein häufig gesehener Besucher des Hostels

Ein häufig gesehener Besucher des Hostels

Die Spinnen waren ständige Bewohner im Hostel...riesig, aber ungefährlich

Die Spinnen waren ständige Bewohner im Hostel...riesig, aber ungefährlich

Alles Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde: Ich wollte schon immer mal am Strand reite gehen und habe mir diesen Traum hier erfüllt. Ich saß zwar schon seit Ewigkeiten nicht mehr auf einem Pferd, aber es ist erstaunlich, wie schnell man sich wieder daran gewöhnen kann.
Es war ein super schöner Ausritt, der sowohl am Strand entlang als auch durch den Regenwald führte. Was kann es schöneres geben, als die Gegend zu Pferde zu erkunden. Nach der Hälfte des Rittes haben wir Halt gemacht und es gab eine Kleinigkeit zu Essen und zu Trinken. Danach ging es zur Abkühlung in den Fluss, der an diese Stelle eine Art "Pool" gebildet hat...total genial.

Reiten am Strand...wie schön

Reiten am Strand...wie schön

Szenenwechsel in den Regenwald

Szenenwechsel in den Regenwald

Ja, es ging auch durch tiefere Gewässer

Ja, es ging auch durch tiefere Gewässer

Hier haben wir eine kleine Abkühlung bekommen

Hier haben wir eine kleine Abkühlung bekommen

Mittags ging es dann wieder zurück Richtung Cairns. Auf dem Weg dorthin haben wir noch eine einstündige Boots-Tour auf dem Daintree River gemacht und nach Krokodilen Ausschau gehalten...wir hatten Glück und haben sogar zwei gesehen. Es werden einem immer wieder Horror-Stories erzählt, bei denen Menschen von den Krokodilen angefallen und gefressen werden. Man muss allerdings dazu sagen, dass bei sämtlichen Unfällen die Menschen selber daran Schuld waren, da sie die Gefahr der Tiere einfach nicht ernst nehmen. Ein Krokodil kann einen auf über 200m Weite sehen und spüren. Es kann seine potentielle Beute über mehrere Tage beobachten ohne sich zu bewegen...und irgendwann greift es an.

Strand direkt am Hostel

Strand direkt am Hostel

Daintree River

Daintree River

Hier liegt das Krokodil ganz friedlich und schläft

Hier liegt das Krokodil ganz friedlich und schläft

Am nächsten Morgen ging es direkt mit dem Catamaran "Pacific Passion" zum Great Barrier Reef zum Schnorcheln. Wir haben zwei verschiedene Stellen angefahren...beides Reefs, die zum Glück noch nicht so überlaufen sind, da sie nur von ein paar wenigen Booten angefahren werden dürfen. Beim ersten Spot habe ich gleich einen kleinen Hai gesehen
Auch wenn jetzt viele anderer Meinung sind, finde ich, dass dass Great Barrier Reef ein wenig zu überbewertet ist. Es ist schön, aber wenn ich es beispielsweise mit Ägypten und dem Roten Meer vergleiche, würde ich jederzeit das Rote Meer vorziehen. Vielleicht bin ich dadurch auch etwas verwöhnt, aber ich finde, dass die Riffe in Ägypten viel farben- und fischreicher sind.
Dennoch war es ein schöner Trip und es gab ein super leckeres Mittagessen mit riesegen Gambas

An diesem Tag bin ich mit gutem Essen verwöhnt worden, denn am Abend gab es im Hostel (so wie jeden Montag) "Aussi BBQ". Es gab Krokodil, Känguruh und Emu zu essen. Krokodil hat einen sehr eigenen Geschmack und ist recht zäh (ein bisschen wie Kaugummi), Emu ist etwas strenger im Geschmack, kommt aber Rind sehr nahe und Känguruh schmeckt -wie ich finde - ebenfalls ein wenig nach Rind. Alles aber sehr lecker.
Danach gab es noch eine Didgeridoo-Competition: 4 Leute wurden ausgewählt und von einem "Didgeridoo-Meister" in die Kunst des Didgi-Blasens eingewiesen. Innerhalb weniger Minuten mussten sie ihr Können unter Beweis stellen. Der Beste von den Vieren hat dann einen Preis gewonnen. Es war ein wirklich lustiger Abend, was vorallem auch an dem Besitzer liegt, der es versteht, auf eine sehr charmante und lustige Art und Weise, die Leute zusammen zu bringen und einen tollen Abend zu gestalten. Dass er Freude daran hat merkt man auch an seinen Hostels, die einfach sehr viel Charme haben. Der Name des Hostels ist übrigens Tropic Days. Es ist wirklich sehr empfehlenswert. Neben dem Charm und der Sauberkeit ist das Personal extrem hilfsbereit und freundlich.

Mit Amandine (Französin aus meinem Hostel) auf der "Pacific Passion"

Mit Amandine (Französin aus meinem Hostel) auf der "Pacific Passion"

Habe versucht, ein paar Fotos unter Wasser zu schießen...waren leider nicht so brillant

Habe versucht, ein paar Fotos unter Wasser zu schießen...waren leider nicht so brillant

Für den kleinen Hai war ich leider zu langsam

Für den kleinen Hai war ich leider zu langsam

Haaaaalloooooooo

Haaaaalloooooooo

Komisches Gefühl, wenn man unter einem nur Wasser sieht

Komisches Gefühl, wenn man unter einem nur Wasser sieht

Da ich immer sehr kurzfrsitig entscheide, wie meine Pläne für den nächsten Tag aussehen, war mir am Abend immer noch nicht so klar, wie mein nächster Tag aussehen sollte. Ich wusste nur, dass ich zwei Tage später in Airlie Beach sein musste, um meinen Tauchkurs zu starten, den ich bereits vor einigen Wochen gebucht habe.
Ich hatte mehere Optionen: 1. Einen weiteren Tag in Cairns verbringen und eine Hiking-Tour machen, die ich am ersten Tag leider nicht mehr geschafft habe, einen weiteren Tagestrip in die Tablelands machen und dann den Nachtbus nach Airlie Beach nehmen (da wäre ich dann 12 Stunden unterwegs) oder morgens losfahren und einen Zwischenstop auf dem Weg nach Airlie einnehmen und nach Magnetic Island fahren.
Ich habe mich für die letztere Variante entschlossen und bin für einen Tag nach Magnetic Island gefahren.

© Esther Engelke, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Am 06. Februar geht es für die nächsten 6 Monate in die große weite Welt. Gestartet wird in Neuseeland, dann über Australien nach Japan und weiter über Singapur nach Malaysia.
Details:
Aufbruch: 06.02.2009
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 13.08.2009
Reiseziele: Neuseeland
Australien
Japan
Der Autor
 
Esther Engelke berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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