Kleines on tour

Reisezeit: Februar - August 2009  |  von Esther Engelke

Japan - das Land der aufgehenden Sonne: Kawaguchiko

Auf meinem letzten Ausflug wollte ich dann doch noch "Fuji-San", den heiligen Berg, sehen oder sogar besteigen. Also ging es nach Kawaguchiko, von wo aus man den angeblich besten Blick auf den ruhenden Vulkan hat, da er sich hier mit seiner schönsten symmetrischen Kegelform zeigt. Vom Bahnhof Shinjuku dauert die Anfahrt mit dem Bus übrigens nur 2 Stunden.

Kawaguchiko selbst liegt an einem schönen See. Er ist einer von fünf Seen, der zu Fuße des Mount Fuji liegt. Hier in der Region kann man neben der Besteigung des heiligen Berges auch andere, schöne Wanderungen bzw. Aktivitäten machen.

Ich bin nach meiner Ankunft im Hostel erstmal auf die Aussichtsplattform des Mount Tenjo gelaufen, zu der auch eine Seilbahn hoch führt. Oben angekommen hatte ich auf der einen Seite einen wunderschönen Blick auf den Kawaguchiko See und auf der anderen Seite auf Mount Fuji. Ich hatte Glück, denn nach und nach hatte er sich aus seiner Wolkendecke befreit und seine wahre Schönheit gezeigt. Der Anblick ist wirklich toll...zu sehen, wie der Vulkan von beiden Seiten langsam aber stetig ansteigt und oben in einer schneebedeckten "Krone" endet.

Danach bin ich noch ein bisschen am See entlang geschlendert und habe Lavendel-Eis gegessen, da gerade "Lavender-Festival" gewesen ist.

Endlich habe ich meine ersten frei lebenden Makaken gesehen

Endlich habe ich meine ersten frei lebenden Makaken gesehen

Kawaguchiko-See

Kawaguchiko-See

Da lugt die schneebedeckte Spitze des Mount Fuji aus den Wolken hervor

Da lugt die schneebedeckte Spitze des Mount Fuji aus den Wolken hervor

Lavender-Festival...

Lavender-Festival...

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Abendstimmung am See mit riesigen Hortensien-Büschen, die gerade in Massen zu dieser Jahreszeit blühen

Abendstimmung am See mit riesigen Hortensien-Büschen, die gerade in Massen zu dieser Jahreszeit blühen

Mystische Stimmung

Mystische Stimmung

Am nächsten Tag habe ich eine Wanderung zum 1.785 Meter hohen Mount Mitsu-toge gemacht. Hier ging es von der Gondelstation durch den Wald zum Gipfel. Plötzlich saßen vor mir auf dem Weg einige Makaken, die wenig Anstalten machten, mir aus dem Weg zu gehen. Als ich dann noch mehrere in den Bäumen sitzen sah, die mich nicht gerade freundlich ansahen, nahm ich mir einen Stock, um mir meinen Weg frei zu kämpfen.
Ich muss zugeben, dass ich ein wenig Respekt vor ihnen hatte, denn genau einen Abend vorher hatte ich mich mit einigen Leuten im Hostel unterhalten, die mir erzählten, dass Freunde von ihnen von Affen gebissen wurden, aber zum Glück gegen Tollwut geimpft waren. Suuuuuper...ich war alleine mit den Affen OHNE Impfung...aber ich habe die Viehcher tapfer und erfolgreich verjagt
Der Weg war schmal und ging teilweise auf der einen Seite ganz schön steil nach unten. Niemand kam mir entgegen oder hatte denselben Weg wie ich und zum ersten Mal kam mir in den Sinn, dass niemand genau wüsste, wo ich bin, sollte mir etwas passieren. Komisches Gefühl! Aber es ist ja zum Glück nie etwas vorgefalllen

Nach einer Zeit wurde der Weg etwas langweilig, da die Vegetation immer dieselbe war. Oh, was ist das...ein menschliches Wesen, was mir entgegen kommt...juchu Ich habe ihn sicherheitshalber gefragt, ob ich noch auf dem richtigen Weg bin, denn ganz sicher war ich mir nicht, da es irgendwann eine Abzweigung gab. Ich war aber noch richtig und es sollte nicht mehr lange dauern, bis ich dem Gipfel näher kam und auf weitere Wanderer traf. Ich war fast oben und plötzlich kamen weitere Wegabzweigungen und ich wurde mir plötzlich sehr unsicher. Also fragte ich ein Pärchen nach dem Weg. Sie zeigten mir einen Pfad, der bereits wieder nach unten führte. Das kam mir ein bisschen komisch vor, da ich ja noch nicht mal oben war. Ich fragte also einen älteren Herren, der mir entgegenkam und mit mir dann zusammen zum Gipfel ging. Sehr nett (der andere Weg nach unten war natürlich falsch). Wir haben dann noch zusammen unser Lunch-Paket ausgepackt und ein wenig geplaudert. Er erzählte mir, dass zum Neujahrstag hier oben alles überlaufen ist, da die Japaner das neue Jahr gerne mit einem Sonnenaufgang auf den Bergen starten.

Danach ging es zum Abstieg. Ein anderer, älterer Herr zeigte mit netterweise noch das Schild, welchem ich nach unten folgen musste. Auch hier habe ich den Weg gefunden und er wurde mit einem tollen Blick auf Mount Fuji (der oben leider vollkommen im Nebel steckte) beendet und der Tag mit einem weiteren Besuch in einem sehr schönen Onsen.

"Das Wandern ist des Müllers Lust..."

"Das Wandern ist des Müllers Lust..."

Hier kam ich mir vor wie in den Alpen...

Hier kam ich mir vor wie in den Alpen...

...nur mit anderen Blumen

...nur mit anderen Blumen

Mal wieder geschafft

Mal wieder geschafft

Blick ins Tal...und mit viel Phantasie kann man den Fuji im Hintergrund sehen.

Blick ins Tal...und mit viel Phantasie kann man den Fuji im Hintergrund sehen.

Mein Retter und "Lunch-Partner"

Mein Retter und "Lunch-Partner"

Schöne Aussicht

Schöne Aussicht

Die Zeichen, die mich wieder runter zum See geführt haben.

Die Zeichen, die mich wieder runter zum See geführt haben.

Auch in den Wäldern findet man immer wieder kleine Schreine

Auch in den Wäldern findet man immer wieder kleine Schreine

Ein Japaner, der tausende von Fotos mit mir vor dem Wasserfall gemacht hat...

Ein Japaner, der tausende von Fotos mit mir vor dem Wasserfall gemacht hat...

...und letztendlich dann auch eines mit meiner Kamera

...und letztendlich dann auch eines mit meiner Kamera

Am nächsten Tag wollte ich eigentlich auf den heiligen Berg. Ich hatte aber abends mit Leuten gesprochen, die mir sagten, dass man aufgrund des vielen Schnees lediglich zur 8. Station gehen kann. Außerdem fuhren die Busse so komisch, dass man auf dem Weg richtig Gas geben musste.
Ich war mir nicht sicher, ob ich das wirklich wollte und entschied mich am nächsten Tag - nachdem ich eine nahezu schlaflose Nacht hatte, da ein Mädel in meinem Zimmer so unfassbar laut geschnarcht hat - dagegen. Ich wollte den Berg entweder ganz oder gar nicht! Also habe ich mir ein Radel geschnappt und bin um den See gefahren, um die Sicht auf den Fuji-San zu genießen. Da ich noch ein Busticket von 2 anderen Travelern hatte, bin ich zum nahe gelegenen Saiko-See gefahren, um mir dort zwei unspannende Höhlen (Fugaku- und Narusawa-Eishöhle) anzuschauen und eine kleine, aber sehr schöne Wanderung durch einen noch unberührten Wald zu machen. Danach ging es wieder zurück nach Tokyo.

Auf meiner Radtour

Auf meiner Radtour

Ein noch unberührter Wald

Ein noch unberührter Wald

Narusawa-Eishöhle - das faszinierendste an der Höhle ist eigentlich die Kälte gewesen, die am Eingang von einer Stufe zur anderen ganz plötzlich einsetzte.

Narusawa-Eishöhle - das faszinierendste an der Höhle ist eigentlich die Kälte gewesen, die am Eingang von einer Stufe zur anderen ganz plötzlich einsetzte.

Irgendwie surreal

Irgendwie surreal

Der Baumstamm fühlte sich fast unecht an und wirkte etwas skurril in der grünen Umgebung

Der Baumstamm fühlte sich fast unecht an und wirkte etwas skurril in der grünen Umgebung

Wirkt fast wie in einem Märchen

Wirkt fast wie in einem Märchen

Und nochmal zum Abschluss...weil er so schön ist

Und nochmal zum Abschluss...weil er so schön ist

© Esther Engelke, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Am 06. Februar geht es für die nächsten 6 Monate in die große weite Welt. Gestartet wird in Neuseeland, dann über Australien nach Japan und weiter über Singapur nach Malaysia.
Details:
Aufbruch: 06.02.2009
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 13.08.2009
Reiseziele: Neuseeland
Australien
Japan
Der Autor
 
Esther Engelke berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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