Kleines on tour
Japan - das Land der aufgehenden Sonne: Stadt des Friedens: Hiroshima
Auf meinem Weg von Osaka nach Hiroshima habe ich mir Himeji Castle angeschaut.
Sie ist eine spektakuläre Burganlage, die - wie viele andere Bauwerke hier in Japan- zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt.
Himeji ist im Gegensatz zu vielen anderen Schloß- oder Burganlagen noch im Original erhalten. Ein Grund dafür ist der weiße Anstrich, der nicht zur Verschönerung der Burg galt, sondern einen Feuerschutz darstellte. Daneben wurde die Burg aufgrund ihrer Schönheit aber auch von dem damaligen Shogun geschützt, der die Anordnung gab, die Burg nicht anzugreifen oder zu zerstören.
Am Eingang der Burg habe ich ein Pärchen gesehen, das einen Führer hatte, der ihnen etwas über die Hintergründe der Burg erzählte. Ich wusste, dass es einige ehrenamtliche Guides gab, die Führungen durch die Burg machten. Anstatt endlich zu fragen, ob ich mich dazu gesellen darf, bin ich immer wieder um die Drei herumgeschlichen, um ein wenig der Historie mitzubekommen. Irgendwann war es mir dann zu blöd, und es war sicherlich schon mehr als auffällig, dass ich gelauscht hatte, so dass ich einfach gefragt habe, ob ich dazu stoßen kann. Hat mich ganze 20 Minuten gekostet, bis ich endlich gefragt habe...wie albern! Naja, auf alle Fälle habe ich dann noch eine sehr interessante, beinahe 3stündige Führung durch die Burg bekommen .
Hier habe ich mich der Gruppe schon angeschlossen
Man kann sich hier nur vorstellen wie schön es aussehen muss, wenn im Frühling "Kirschblühte" ist
Danach ging es nach Hiroshima und von dort aus direkt auf die nahegelegene Insel Miyajima, die vorallem durch das riesige, im Wasser stehende Torii des Itsukushima-Schreins bekannt ist, dessen stimmungsvolle Beleuchtung ich unbedingt bei Nacht sehen wollte.
Zufälligerweise war im Hintergrund gerade ein Feuerwerk
Am nächsten Tag ging es zum Friedenspark und zum Friedensmuseum. Auf dem Weg dorthin habe ich Anabel aus Spanien kennen gelernt und wir haben gemeinsam das Museum besucht.
Das Museum war sehr detailreich, anschaulich und mit vielen Hintergrundinformationen aufgebaut und ist auf alle Fälle einen Besuch wert. Man kann sich am Eingang einen Audioguide ausleihen, der nochmal zusätzliche Informationen liefert.
Seit 1945 steht Hiroshima als Mahnmal für den Frieden und fordert wie keine andere Stadt die Abschaffung nuklearer Waffen als Voraussetzung für eine friedliche Zukunft.
Mahnmal des Friedens
Hier werden die Namen der Opfer "gesammelt", um ihrer zu gedenken. Noch heute werden (leider) Namen hinzugefügt
Am 6. August, 08:15 Uhr, fiel die Atombombe auf Hiroshima
Nach dem Museum waren wir ganz schön geschlaucht und hatten riesigen Hunger auf eine der Spezialitäten von Hiroshima: Okonomiyaki. Eine Art Pfannkuchenteig wird auf einer heißen Platte ausgerollt und mit Gemüse, Fleisch und Nudeln bestückt. Man kann natürlich anstelle von Fleisch auch Fisch bestellen. Hmmmm, mal wieder sehr lecker und lustig anzuschauen.
Erst der Teig...
...dann die Beilagen...
...und dann verzehren (o.a.: Anabel)
Anabel musste nach dem Mittagessen wieder zurück nach Kyoto. Ich bin ein wenig weiter durch die Stadt geschlendert und habe Ausschau nach einem schönen Café am Fluss gehalten. Während ich in einer der Cafés auf die Karte schaute, bat mich ein älterer Herr, der gemütlich mit seinem Rotweinglas dort saß, herein zu kommen. Ich war anfangs etwas skeptisch, nachdem er mich dann aber auf einen Kaffee einladen wollte, konnte ich ja nicht "nein" sagen
Ich habe mich eine Stunde lang mit ihm unterhalten. Er ist bereits 89 und hat sich immer wieder dafür entschuldigt, dass er leider nicht genügend Zeit hat, mir eine kleine Führung durch die Stadt zu geben. Er war so süß und für seine 89 Jahre noch extrem fit und sein Englisch war außerordentlich gut. Eine tolle Erfahrung!
Schon 89 Jahre alt...
Der war wirklich total süß!
Am nächsten Tag ging es dann bei Tageslicht auf die Insel Miyajima. Es ist eine sehr schöne Insel mit vielen Schrein- und Tempelanlagen. Wenn man möchte, kann man hier auch übernachten. Es gibt anscheinend viele schöne Ryokans (traditionelle Unterkunft in japanischem Stil), die aber meinen Geldbeutel etwas gesprengt hätten und alleine - vorallem auf dieser Insel - auch wenig romantisch sind.
Das Torii im Sonnenschein und natürlich mit einem Reh im Vordergrund
Nachdem ich mir die Daisho-in Tempelanlage angeschaut habe, ging es auf einem kleinen Weg direkt neben der Anlage auf den 530m hohen Mount Misen. Der Weg führt nahezu die gesamte Strecke über Stufen nach oben, was viel anstrengender ist als ein normaler Weg. Irgendwann habe ich angefangen die Stufen zu zählen. Nach der 1.000sten Stufe habe ich dann wieder aufgehört.
Die unglaubliche Hitze und der stetige Anstieg haben die "Besteigung" ganz schön anstrengend gemacht , aber es hat sich gelohnt, denn der Ausblick war traumhaft, auch wenn es ein wenig diesig war.
Miyajima ist eine schöne, kleine Insel, die sich wunderbar für einen Tagesausflug lohnt.
Danach ging es wieder zurück nach Hiroshima, um mein Gepäck zu holen und weiter in den Südwesten nach Beppu auf der Insel Kyushu zu fahren.
Hunderte von Buddha-Statuen im Daisho-in Tempel
Daisho-in Tempel
Sehr idyllisch
Blick aufs Festland während des Weges nach oben
Pagode auf Miyajima
Vor Miyajima werden Austern gezüchtet, die auf der Insel verkauft werden und auf die die Katzen natürlich auch ganz scharf sind
Aufbruch: | 06.02.2009 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 13.08.2009 |
Australien
Japan