Kleines on tour
Japan - das Land der aufgehenden Sonne: Tokyo
Ich muss zugeben, dass mir schon ein wenig mulmig zumute war, als ich am Flughafen in Tokyo Narita ankam. Ich hatte die Befürchtung, dass ich gar nichts verstehen würde, die japanischen Zeichen nur Hiroglyphen für mich sind und ich nie meinen Weg in die Stadt finde. Ich konnte glücklicherweise bei Freunden eines Freundes übernachten, die mir vorher genau erklärt haben, wie ich zu ihnen komme.
Es gibt mehrere Wege vom Flughafen in die Stadt: Die teuerste und sicherlich bequemste (wenn auch nicht schnellste) Variante ist der Bus. Dann jeweils 2 unterschiedlich schnelle Varianten von 2 verschiedenen Bahngesellschaften. Der Bus bringt einen zu den wichtigsten Hotels oder Hauptstationen in der Stadt, von wo aus man sich meist ein Taxi nehmen muss, wenn man nicht in einem der Hotels übernachtet. Es gibt - außer für die Hauptstraßen - keine Straßennamen. Die Straßen werden in Blocks und Nummern angegeben. Am besten hat man ein bekanntes Gebäude in der Nähe parat, damit der Taxifahrer das Ziel auch findet. Die Taxifahrer haben mittlerweile zwar alle Navisysteme, die sie aber oft nicht bedienen können.
Ich habe mich für die Variante Bus/Taxi entschieden und bin gut im Viertel Roppongi angekommen.
...und der passende Bus dazu (sind aber nicht alle so - ich glaube nur im Viertel Shibuya)
Am nächsten Tag konnten ich Dank Sara, die mich in die Tiefen des anfangs etwas verwirrenden Bahnsystems (es gibt 4 unterschiedliche Bahngesellschaften) eingeführt hat, Martin mit der billigsten Variante - Limited Express der Keisei Linie - am Flughafen abholen
Martin hat mich hier für eine Woche besucht, was mich total gefreut hat.
Für alle die mal nach Tokyo kommen und ein paar Tage bleiben: Empfehlenswert ist die PASMO-Karte, die man mit unterschiedlichen Beträgen aufladen kann und sich somit keine Gedanken über das Hin- und Her-Springen zwischen der einzelnen Bahngesellschaften machen muss.
Tokyo ist ganz anders als jede Großstadt, die ich bisher gesehen habe. Sie ist bunt, vielseitig und extrem sauber. Ich kannte als wirklich saubere Stadt bisher nur Singapur, aber Tokyo kann hier definitiv mithalten. Entgegen meiner Vorstellungen ist Tokyo gar nicht so laut, dreckig und hektisch. Obwohl man dazu sagen muss, dass es je nach Stadtgebiet und Tageszeit sehr unterschiedlich sein kann. Wir haben extrem ruhige und wenig überlaufene Gegenden gesehen. Auf der anderen Seite haben wir aber auch das hektische und laute Treiben miterlebt. Nachmittags und am Wochenende wird es überall wesentlich überlaufener.
Tokyo ist aber vorallem groß!
Ein Blick von oben...
...ganz schön riesig
Man muss in Tokyo keine Angst haben, dass man verdurstet, denn es gibt wirklich an jeder noch so einsamen Ecke einen - wenn nicht mehrere - Getränkeautomaten mit Softdrinks, Kaffee und Tee.
Die Lieblingsaccessoires von Japanern scheinen Hüte, Taschen und Brillen (oft ohne Stärke) zu sein. Daher sind auch solche Läden keine Rarität hier.
Kaufhäuser gibt es hier wie Sand am Meer und man hat das Gefühl, dass Tokyo ein einziges, riesieges Kaufhaus ist. Hier hat man allerdings statt 4 - 5 mindesten 6 - 13 Etagen, auf denen man so ziemlich alles finden kann, was das Herz begehrt.
Was brauch man mehr...
Louis Vuitton und andere Edel-Geschäfte gibt es hier auch fast in jedem Viertel
Einen Modestil bei Jugendlichen festzustellen ist extrem schwierig. Es reicht von modischem Schick über Eigenkompositionen und "Doll-Look" bei den Mädels. Der Grund, weswegen sich manche Mädchen kleiden wie eine Puppe hat anscheinend damit zu tun, dass sie es von der Schule her gewohnt sind, Uniformen zu tragen. Durch eine andere Art von "Uniform" wollen sie ihrem inneren Bedürfnis nach Freiheit Ausdruck verleihen. Einige tragen beispielsweise auch ein Superman-Kostüm.
Sich in einer Schlange anstellen, um auf etwas zu warten, ist hier keine Seltenheit. Immer und immer wieder haben wir Schlangen von Menschen gesehen, die sich für irgendetwas angestellt haben: Sei es fürs Lotto-Spielen, eine Neueröffnung eines Geschäftes oder etwas komplett Unverständliches...warten tut man hier gerne mal in Tokyo.
Ansonsten ist Tokyo riesig, die Straßen sind total verwirrend und haben kein System und kaum Straßennamen, aber mit einer guten Karte kann man sich bestens zurecht finden. Martin hat mich zumindest immer wieder gut nach Hause geführt
Das Essen ist bis auf einige Sachen sehr lecker, obwohl mein Magen manchmal etwas rumort hat.
Nein, es ist kein Fasching...manche Mädels laufen wirklich so rum
Ganz viele Restaurants stellen ihre Gerichte als Wachsmodell aus, was es den nicht Japanisch sprechenden Touristen sehr viel einfacher macht. Sie sehen teilweise wirklich sehr real und appetitlich aus.
Wie gesagt, in japan stellt man sich gerne mal in eine Schlange
Toll war der Tsukiji-Fischmarkt. Gestartet wird morgens um 5:00, aber wir haben uns erst um 7:00 Uhr ins Getümmel gestürzt. Der Fischmarkt ist riesig und war, da wir ihn bereits am 2. Tag besucht haben, der hektischste Platz, den wir bis dahin gesehen hatten. Ein buntes Treiben von Anbietern, großen und kleinen Händlern, Personen die für den Eigenbedarf einkaufen und natürlich Touristen kann man hier wunderbar beobachten. Man muss allerdings höllisch aufpassen, dass man von den vielen kleinen Gefährten, Fahrrändern und Autos nicht über den Haufen gefahren wird.
Nach so viel Fisch haben wir unseren Tag um 8:00 Uhr mit einem Sushi-Frühstück begonnen. Sehr ungewöhnlich für westliche Verhältnisse, aber extrem lecker! So frisches Sushi hatten wir noch nie gegessen.
Wie alles in Japan ist es auch auf dem Fischmarkt exrem sauber
Riesigen Thunfische, die morgens um 5 Uhr bei einer Auktion verkauft werden
Im Hintergrund wird der Fisch in äußerster Präzision in z.T. feine Sushi-Stücke zerlegt.
Das beste Sushi, was ich jemals gegessen habe...
Die Viertel Shinjuku und Shibuya sind sicherlich die bekanntesten, da auch für westliche Verhältnisse typischsten Viertel, da sie jeglichem Klischee entsprechen: hektisches Treiben, verrückt gekleidete Leute, bunte Reklameschilder mit vielen japanischen Schriftzeichen, sternförmige Kreuzungen und Unmengen von Leuten.
In Shibuya findet man auch ein Viertel mit den bekannten Lovehotels, in denen sich entweder Jugendliche oder aber Business-Männer mit Ihren Liebhaberinnen treffen. Anscheinend werden den Damen gerne teure Geschenke gemacht. So sind neben Louis Vuitton Taschen neuerdings kleine Hunde oder Katzen sehr beliebt.
Uns hat am besten das Viertel Harajuku gefallen. Viele kleine Straßen mit kleinen Geschäften und Cafés. Hier haben wir im Restaurant Sakuratei (www.sakuratei.co.jp) eine ganz besondere Spezialität Tokyos bzw. Japans gegessen: Monjayaki (Tokyo) und Okonomiyaki (eher bekannt aus Osaka und Hiroshima). Wir mussten uns von dem Kellner erstmal zeigen lassen, wie es genau funktioniert, aber danach hat es ganz gut geklappt.
Mit Englisch kommt man hier auf alle Fälle zurecht, aber es ist tatsächlich erstaunlich, dass viele Japaner kaum oder gar kein Englisch sprechen. Aber mit Händen und Füßen kann man sich meist verständlich machen...ich bin sogar beim Frisör gewesen und es war fast so, wie ich es haben wollte
Es sieht nach vielen Leuten aus...kann aber noch viel voller werden
Seit dem Film "Lost in Translation", die bekannteste "Stern-Kreuzung" in Japan
Ah, so funktioniert das also...
...leckeres Okonomiyaki (links) und Monjayaki (rechts)
Warten auf die sehr leckeren Takoyakis (Teigbällchen mit Oktopus gefüllt)
Bunt, bunt, bunt...
Hier einfach noch ein paar Eindrücke, die verdeutlichen, wie vielseitig Tokyo ist.
Ein typisches Bild in der Tokyoter U-Bahn. Egal ob sitzend oder stehend: hier wird viel geschlafen.
Bessere Toiletten haben ein nettes Spielzeug an der Seite. Hier kann man sich sein Hinterteil säubern lassen und während man auf Toilette ist auch noch ein "Spülgeräusch" abspielen.
Eine japanische Hochzeits-Zeremonie
Die Schulkinder tragen hier zum Teil noch für uns eher konservative Schulranzen
Nachmittsga kann es dann schon mal etwas voller werden
Die Häuser können hier wirklich sehr niedrig sein
Rollende Verkaufläden sieht man hier häufiger
Im fortschrittlichen Japan, trifft man immer mal wieder auf doch eher altertümliche und konservative Bilder
In Tokyo ist viel Platz rar...daher sieht man häufig schmale, aber hohe Häuser, in die alles reinpassen muss.
Man zeigt gerne mal Farbe
Eine "Bento-Box" - wird häufig an Bahnhöfen mit den lokalen Spezialitäten verkauft und kann dann im Zug gegessen werden.
Einige Läden können ganz schön bunt und vollgestopft sein
Pashinko - das Lieblingsspiel der Japaner. In den Pashinko-Hallen ist es immer extrem laut, voll und man trifft primär Männer an.
Hier haben wir ein stilles, gemütliches Café gefunden
Aufbruch: | 06.02.2009 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 13.08.2009 |
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