Kleines on tour

Nach der GOC ging es mit Jetstar (die Tochterfirma von Quantas) nach Ballina an die Ostküste, von wo aus ich eigentlich nach Byron Bay wollte. Am Flughafen haben ich dann aber einen Flyer von einem Hostel in Lennox Head (ca. 20 km vor Byron Bay) gesehen, was mir viel besser gefallen hat und ich nicht mit 10 anderen Leuten in einem Zimmer schlafen musste.
Es war eine gute Entscheidung, in diesem Hostel zu übernachten, denn ich hatte fast die ganze Zeit ein 4er Zimmer für mich alleine

Schon als der Flieger sich der Ostküste näherte, sah ich, dass einige Teile des Hinterlandes überflutet waren. Ich hatte gar nicht damit gerechnet, dass es regnet. Ich hatte mich auf Sonne, Strand und hübsche Surfer eingestellt, aber nicht auf Regen. 5 Tage habe ich gewartet und gehofft, dass das Wetter besser wird, aber es regnete jeden Tag...zum Glück mit einigen Unterbrechungen.

Da es trotz des Regens recht warm gewesen ist, war es kein Problem, sich in die Wellen zu stürzen. Leider konnte ich schon am 2 Tag nicht mehr ins Wasser, da der Wind das Meer ganz schön auf gewirbelt und bluebottle jellyfish (eine bestimmte Quallenart) an den Strand gespühlt hat, die nicht sehr angenehm auf der Haut sind.
Der Lake Ainsworth (der dirket neben dem Hostel liegt) bot allerdings eine gute Schwimmalternative. Der See ist umrandet von Teebäumen, die ihn dunkebraun färben. Das Baden im See soll sehr gut für Haut und Haar sein (habe noch nicht bemerkt, dass ich hübscher geworden bin .

Einige Male bin ich morgens am Strand joggen gegangen und dachte, dass ich um 6 Uhr morgens die Einzige am Strand bin. Ich musste aber feststellen, dass ich nicht alleine war. Die Leute in Lennox Head (uns sicherlich auch in den anderen Städten)sind morgens schon richtig aktiv: sie gehen joggen, mit ihren Hunden spazieren, machen Yoga am Strand oder gehen einfach nur spazieren und genießen das stetige Rauschen des Meeres.
Generell treiben die Australier sehr viel Sport und sind gerne draussen in der Natur. Sicherlich mit ein Grund, war um die Australier so entspannt und freundlich sind. Eine Aussage, die jeder Backpacker lernt, wenn er eine Weile in Australien ist, ist "no worries" (es wird schon alles klappen, keine Sorge...keine Hektik).

Ein paar Mal habe ich einen Ausflug nach Byron Bay gemacht. Es war eine willkommene Abwechslung zu dem doch sehr ruhigen Lennox Head, aber ich bin froh, dass ich dort nicht übernachtet habe, denn es ist eine reine Party-Stadt.

Jeden ersten Sonntag im Monat findet ein sehr schöner Markt in Byron statt. Es gibt verschiedene Essenstände, Obst und Gemüse von dem Farmen im Hinterland, lokalen Schmuck und Kunsthandwerk, Klammotten, Massagen, Handlesen und, und, und... Generell zieht der Markt viele Alternative und Hippies an, was die Atmosphäre wieder sehr relaxt wirken lässt.
Auf dem Markt habe ich einen Deutschen getroffen, der ebenfalls Früchte von seiner Farm verkauft hat. Er ist bereits seit 50 Jahren hier, hat aber noch Verwandtschaft in Deutschland. Er nimmt ab und zu Leute bei sich zu Hause auf, die bei ihm arbeiten können und dafür Kost und Logie frei haben. Wäre er über Ostern da gewesen, hätte ich direkt zugeschlagen.

Viele Bachpacker arbeiten hier auf Farmen, allerdings eher für Geld als für freie Kost und Logie. Das Arbeiten auf Farmen - speziell das Fruit Picking - hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Der Grund dafür ist, dass die Backpacker dadurch ihr s.g. Work & Holiday Visum für ein weiteres Jahr verlängern können. Eigentlich erhält jeder Tourist zwischen 18 - 30 nur einmal die Möglichkeit, ein solches Visum zu bekommen. Arbeiten man allerdings 3 Monate auf einer Farm, wird das Visum für ein weiteres Jahr verlängert...gerade die Jüngeren wollen sich die die Möglichkeit, noch einmal nach Australien zurück zu kommen, natürlich dadurch offen halten.

Nachdem ich insgesamt 5 Nächte in Lennox Head verbracht habe, musste es endlich mal weiter gehen.
Ich wusste nicht so wirklich, welcher Ort mein nächstes Ziel sein sollte, denn der Regen hat meine komplette Planung über den Haufen geworfen. Eigentlich wollte ich einen Kanutrip in Noosa machen. Der Nationalpark war allerdings aufgrund von Überflutung geschlossen.

Ich hätte zwar noch ewig in Lennox Head bleiben können, da ich mich dort sehr wohl gefühlt habe, aber es musste einfach mal weiter gehen. Die Leute waren super nett. Andreas und Dominik (beide aus Deutschland) Majuko (Japanerin) und Chris aus England waren schon seit ein paar Monaten in dem Hostel, da sie in der Nähe gearbeitet haben. Es war wie eine kleine Familie, die sich morgens und abends immer wieder getroffen hat. Der Hostel-Manager hat jeden Tag super leckeren Chocolate Cake gebacken und einmal in der Woche gab es für jeden eine 10minütige kostenlose Massage Wer möchte da nicht länger bleiben...

Ich habe mich dann endlich doch durchgerungen, weiter zu ziehen. Es ging ins Hinterland nach Murwillumbah (ca. 40km von Byron entfernt). Von Byron Bay kann man einen lokalen Bus nehmen, der einen in ca. einer Stunde ins Hinterland bringt.