Kleines on tour
Australien IV - die Ostküste: Red Center/Uluru
Der Flug ging von drei Stunden Flugzeit fast 2/3 über die Wüste. Unter mir war nichts ausser rotem Sand und ab und zu ein paar Flußläufen und Bäumen zu sehen. Es war beeindruckend und hat verdeutlicht, wie groß nur ein Teil der Wüstenlandschaft Australiens ist.
Für die Tour musste man seine Teilnahme einen Tag vorher persönlich bestätigen. Auf dem Weg in die Stadt begegneten mir viele Aboriginies, die unangenehm nach Alkohol rochen. Es ist anscheinend sehr schwer, die Aboriginies in die Gesellschaft zu integrieren. Es gibt zwar Einrichtungen für sie, in denen sie beispielsweise Englisch oder verschiedene Berufe erlernen können, aber die Besucherquote ist wohl relativ gering. In einigen Teilen Australiens funktioniert es anscheinend sehr gut, dass die Weißen mit den Aboriginies zusammen arbeiten, aber eben nicht überall.
Am nächsten Morgen sind wir um 6 Uhr von unserem Hostel abgeholt worden und mussten erstmal 7 Stunden fahren, bis wir zu unserer ersten "Station" gelangten: Kings Canyon.
Hier ging es für 2 Stunden auf eine kleine Wandertour. Die Weite, die Rotfärbung des Gesteins und des Sandes war beeindruckend. Man könnte vielleicht denken, dass die Rotfärbung der Felsen durch die komplette Gesteinsmasse geht. Es handelt sich aber nur um die obere Schicht, darunter ist der Fels grau. Die Rotfärbung bildet sich durch die Witterung und eine chemische Reaktion (ähnlich wie bei der Entstehung von Rost).
La, la, la, la.....
Kings Canyon
Ghost Gum Tree: Dieser Baum kann sich durch seine Wurzeln aus einer enormen Tiefe Wasser ziehen. Hält man sein Ohr an den Stamm, kann man das Gluckern des Wassers hören. Ziemlich beeindruckend.
Wirkt fast wie eine alsphaltierte Straße
Bei der Wanderung trifft man auf die verschiedensten Steinformationen
Uff, ganz schön schwer
Danach ging es - nachdem wir Holz für unser Lagerfeuer gesammelt hatten - auch schon zu unserem Nachtlager. Neben einem leckeren Chili hat uns unser Guide Jason ein super leckeres Brot mit Kräutern und Käse gebacken: Einfach den Teig in einen Eisentopf, oben und unten Glut drauf, und nach ca. einer Stunde ist das frisch gebackene Brot fertig.
Genächtigt wurde übrigens unter freiem Himmel in s.g. Swags (in einer festeren Hülle integrierte, dünne Matratze). Obwohl es nachts sicherlich um die 4 Grad hatte, konnte man wunderbar in ihnen schlafen, ohne zu frieren. Bevor es allerdings ins Bett ging, sind wir noch auf die Suche nach "Bush Tuckers" gegangen. Eine Art Larve, die sich in Wurzeln bestimmter Bäume befinden. Die Aboriginies suchen noch heute danach, um sich davon zu ernähren. Wir haben mehrere versuche gestartet, haben aber leider immer nur leere Wurzeln gefunden.
Beim Holzsammeln
Hmmmmm, das Brot war einfach soooo lecker! Wird beim nächsten Zeltlager auch gemacht!
Bei der Essenszubereitung
Unser Schlafgemach: Die Swags unter freiem Himmel. Leider hatten wir Vollmond, so dass kaum ein Stern zu sehen war. Der Sternenhimmel hier muss umwerfend sein.
Am nächsten Morgen hieß es um 5 Uhr aufstehen, frühstücken und zusammenpacken. Unser erster Stop war Kata Tjuta (wurden auch mal "Olgas" genannt). Eine "Ansammlung" von 36 roten, abgerundeten Felsen. Ich fand Kata Tjuta sehr beeindruckend: die rote Farbe, der blaue Himmel und die spezielle Form waren einfach faszinierend. Mir haben sie sogar besser gefallen als der Uluru (Ayers Rock) selbst, der unser nächstes Ziel gewesen ist.
Es war zwar früh, aber dafür gabe es einen tollen Sonnenaufgang.
Eine ganz schön müde Truppe.
Von weitem konnten wir schon mal den Sonnenaufgang am Uluru sehen.
Die Formgebung ist für uns doch eher ungewöhnlich
Einfach nur schön
Katrin und ich
Welcome to Jurassic Park
Hier fand ich einfach spektakulär, dass dieser Berg als riesiger Monolit einfach mitten in der Wüste Australiens trohnt (es ist allerdings nicht der Einzige). Der Uluru ist ca. 348 Meter hoch und geht mindestens doppelt so weit in die Tiefe. Man vermutet, dass Uluru und Kata Tjuta sich ca. 5 - 6 km unter der Erde weiter ausbreiten. Wow!
Der Uluru ist für die Aboriginies ein sehr heiliger Ort, daher habe ich mir auch verkniffen, den "Gipfel zu erklimmen", was mich wirklich gereizt hatte. Aufgrund des starken Windes war der Aufstieg allerdings sowieso gesperrt.
Die Aboriginies bestehen aus verschiedenen Stämmen, so ist also nicht allen Ureinwohnern dieser Berg heilig.
Die Art und Weise, wie die Aboriginies ihre Kultur, Tradition und Lehren an ihre Nachfahren weitergegeben haben, nennt sich "Tjukurpa". Erzählungen und Bilder sind Basis dieser Art von Kommunikation. Einige Traditionen und Riten werden heutzutage mit uns "Außenstehenden" geteilt, andere werden uns wohl für immer verborgen bleiben.
Da ist er endlich: der Uluru/Ayers Rock
Wandmalereien zur Verständigung und Weitergabe von Informationen
Sieht aus wie ein Wal
Den Sonnenuntergang haben wir uns von einem speziellen Busparkplatz angeschaut. Unser Guide hat unser Essen zubereitet und wir konnten während des Speisens genüsslich die Sonne untergehen sehen. Leider waren die Farben nicht ganz so brillant, da eine Wolke vor der Sonne war. Viel schöner ist eigentlich der Aufgang des Mondes gewesen, der als riesiger, leuchtender, weißer Ball hinter dem Uluru hervor kam.
Ist gar nicht so schwer
Es werden richtige Touren nur für den Sonnenuntergang angeboten mit Champagner und leckeren, kleinen Häppchen. Das Bier und unsere asiatischen Nudeln war aber auch sehr lecker.
Prost!
Der spektakuläre Mondaufgang
Unser Frühstück haben wir am nächsten Morgen mit tausend anderen Leuten zum Sonnenaufgang vor dem heiligen Berg eingenommen.
Am nächsten Morgen ging es dann zurück nach Sidney, wo ich noch ein paar Tage verbracht habe, bevor ich über Auckland nach Japan geflogen bin.
Morgens um 6 Uhr...zur Hauptsaison muss hier die Hälle los sein.
Da glüht er so gigantisch, dass ihn meine Kamera noch nicht mal ganz erfassen kann.
Aufbruch: | 06.02.2009 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 13.08.2009 |
Australien
Japan