Ans andere Ende der Welt: Denise erfüllt sich Ihren Traum... AUSTRALIEN!!!

Reisezeit: Mai - September 2009  |  von Dienice Denise

Cairns. Oder auch nicht: Cape Tribulation: The best of the best: Great Barrier Reef

An einem herrlichen Tag ging es auf der Trip der Trips, den ich lange erwartet hatte...
Ein Segeltoern mit der Ocean Free zum Great Barrier Reef inklusive Introductory Dive.

Los ging es frueh am Morgen und unsere uebersichtliche Truppe von ca. 18 Leuten (auf einem Boot, dass eigentlich fuer 30 Personen ausgelegt wurde, also vieeeel Platz zum Sunbaking) wurde mit koestlichen Muffins begruesst.Das ist ja ein guter Start. Yammi.

Die Sonne lachte...

und unser Stopp sollte Green Island sein. Eine kleine - wie der Name schon sagt - gruene Insel, im Great Barrier Reef.

Hier wurden wir am Strand abgesetzt und hatten einige Stunden Zeit, um am Strand zu liegen oder die Insel zu umrunden.

Ich habe mich fuer letzteres entschieden und die Umrundung der Insel, die genau ein Hotel beherbergt, hat keine 30 Minuten gedauert.

Da trifft man ja auch kaum eine Menschenseele, obwohl die Insel sooo winzig ist.

Oder gerade deswegen?
Einfach schoen.

Und als es dann zurueck zum Boot ging, wurden wir auch auf den blinden Passagier aufmerksam.

Und weitere interessante Tiere, die unsere Reise begleiteten

So. Und dann ging es zum spannenden Teil. Also raus aus der Sonne, rein in die "Stingersuit", denn man weiss ja nie, was fuer Tiere sich in den Tiefen des Great Barrier Reef herumtreiben, auch wenn die Saison der Stingerfish laengst vorbei ist. Die Taucheinfuehrlung hatten wir bereits bei Abfahrt des Schiffes hinter uns. Also, alles hatte ich zwar nicht vestanden, aber darum machte ich mir keine Gedanken, denn unser Guide wuerde ja die ganze Zeit bei uns sein. Ausserdem war ich bis zu diesem Zeitpunkt weiterhin der Ueberzeugung, dass Tauchen nichts anderes ist, als Schnorcheln mit einer Sauerstoffflasche auf dem Ruecken. Und eben diesem komischen Anzug. Soweit, so gut. Ausserdem war in meiner Grupppe ein Deutscher, der sich kritisch auesserte und hoffe, nicht in Panik, zu verfallen, da er bei der Bundeswehr beim Tragen der Gasmaske schon das ein oder andere Mal nahe der Panik war. Ich fuehlte mich also noch mehr auf der sicheren Seite. Soll er mal Panik bekommen, wird bei mir bestimmt nicht schlimm.
Dann ging es ans Eingemachte: noch einmal tief Luft holen und von der Plattform direkt ins Wasser gesprungen. An der Seite des Bootes war eine Metallstange befestigt, an der wir uns festhalten und die Atmung ueben konnten. Hier fing das mulmige Gefuehl im Magen langsam an. Atmen sollte ja eigentlich kein Problem sein... Alles andere aber. Ich hatte die ganze Sache voellig unterschaetzt. WArum hatte mir keiner gesagt, wie laut ich mich selbst atmen hoere? Und warumm hatte mir keiner gesagt, dass beim Ausatmen ueberall diese Blasen aufsteigen???

Es haette ein schoener Tag werden koennen... Da ich aber nunmal den Dive bezahlt hatte und dieses Erlebnis auf keinen Fall missen wollte, habe ihc verscuhte, mich zusammenzureissen und auf die goldene Regel zu hoeren: atmen. Das ging so lange gut, bis ich merkte, dass irgendjemand offenbar die Stange ein Stueck weiter nach unten, also weiter unter WAsser bewegt hatte. Das Eizige, was ich in diesem Moment erinnerte, war das Zeichen fuer "ich will hoch". Also aufgetaucht und erstmal einige strapazierte Nervenstraenge regeneriert. Zusammenreissen und wieder herunter. Atmen nicht vergessen. Und einfach dieses furchtbar laute Gerausch meines eigenen Atmens igenorieren. Und die ganzen Bubbles. Und die Angst, dass Wasser in meine Taucherbrille kommt und meine Kontaktlinsen wegschwimmen. Und die Angst, das erste Mal in meinem Leben eine Panikattake zu bekommen. Und die Angst, sich dabei eingie Meter unter Wasser zu befinden. Und die Angst, panisch aufzutauchen und dabei der Gefahr platzender LUngen und was da sonst noch passieren kann, ausgesetzt zu sein... Oh Mann. Ich hatte das wirklich voellig unterschaetzt. Es sollte doch eigentlich ein toller erster Unterwasserausflug in die Welt des Great Barrier Reef sein... Also ein letztes Mal zusammenreissen. Habe dem Guide todesmutig ein Zeichen gegeben, dass ich bereit bin und daraufhin ging es mit unserer Truppe, bestehend aus drei Personen plus Guide, an dem ich mich panisch festklammerte los: unter dem Boot entlang und dann immer ein Stueckchen tiefer. Ich glaube, ich muss ein recht lustiges Bild abgegeben haben, denn ich bin das erste Mal mit Taucherflossen getaucht und bin an seinem Arm immer entweder nach oben weggeschwommen bzw weggetrieben worden oder nach unten. War heilfroh, dass ich diejenige war, die direkt am Arm des Tauchlehrers schwimmen konnte. Er fand das sicher weniger witzig und ich frage mich, wie lange er die Male meiner krampfhaft in sein Fleisch geklammerten Finger mit sich trug... Letztendlich war es kein Spass. Ich bin wirklich ein entspannter Mensch, habe aber letztlich hier das erste Mal in meinem Leben gegen eine Panikattake angekaempft. Ich wusste vorher nie, was man sich darunter vorzustellen hat, aber so in etwas muss sich das anfuehlen. Aus Panik, Wasser in meine Taucherbrille zu bekommen, habe ich selbige die ganze Zeit mit einer Hand fest auf mein Gesicht gedrueckt (was den Guide dauerhaft dazu veranlasste, unter Wasser zu fragen, ob ich ok sei), ausserdem habe ich versucht, unter Wasser mit diesen Flossen irgendeine konstante Balance zu finden... Einmal war der Guide nicht ganz aufmerksam, so dass ich - mal wieder- nach unten abdriftete - und heute immer noch die Verletzung mit mir trage, die mir die Korallen zugefuegt haben, die ich dann mit dem Schienbein gestreift habe (Stingersuit hatte kurze Arme und Beine). Letztlich war ich unter Wasser mehr damit beschaeftigt, mich gedanklich zu beruhigen, mir zu sagen, dass alles in Ordnung sei, solange ich nur atme, dass schon nichts passieren wird, dass das Team andauernd mit Anfaengern taucht, dass ich nicht sterben werde, dass es ueberhaupt keine Anormalitaet darstellt, 7 Meter unter Wasser einzig und allein auf eine Sauerstoffflasche zum Ueberleben angewiesen zu sein. Und ich betete. Betete, dass die 30 Minuten tauchen bald vorbeigehen.... Und dann war es so weit. Nachdem ich mich mit den schweren Geraetschaften aus dem Wasser gewuchtet habe und wieder Boot-Boden unter den Fuessen hatte, fuehlte ich mich, wie nach einem 1000 Meterlauf. Ich war nervlich und koerperlich voellig fertig. Aber froh, dass ich durchgehalten hatte. Dieses Erlebnis sollte meinen Tag nicht weiter belasten und bereits wenige Minuten spaeter konnte ich wieder lachen. So habe ich wenigstens einmal meine Grenzen kennengelernt. Und urspruenglich wollte ich einen Tauchkurs hier machen. Nix da!

Also habe ich die letzten Sonnenstrahlen lieber ueber dem Meeresspiegel genossen,

mich von der netten Crew belustigen lassen,

auch von Dieter Bohlen,

bevor es zurueck nach Cairns ging.

Trotz meiner Nahezu-Panikattacke, ging ein wunderschoener Tag zuende. Und ich bereue nichts

© Dienice Denise, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Hallo meine Lieben. Für alle, die es bereits wissen und alle anderen: mitten in der Weltwirtschaftskrise habe ich meinen Job geschmissen, um ans andere Ende der Welt zu reisen un mir meinen lang ersehnten Traum, von dem ich seit sicher 10 Jahren sprechen, zu erfüllen: ein paar Monate durch Australien zu reisen und dort zu arbeiten. Am 1.5 gehts los. Über HongKong nach Australien. Die Spannung steigt...
Details:
Aufbruch: 01.05.2009
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: 01.09.2009
Reiseziele: Australien
Hongkong
Der Autor
 
Dienice Denise berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.