Indian Summer in den Neuengland Staaten der USA

Reisezeit: September / Oktober 2008  |  von Franzi S.

Es geht wieder nach Hause

Ich habe schlecht geschlafen! Vermutlich liegt mir auf dem Magen, dass es heute nach Hause geht. Jürg sieht das lockerer. Er freut sich wieder auf unser Häuschen und vorallem auf sein Bett. Für mich hingegen ist das Ende der Ferien immer ein Greuel. Aber es ist unausweichlich...

Wir lassen den Morgen gemütlich angehen. Noch ein wenig vom Bett aus TV sehen, duschen und dann ein leckeres Frühstück geniessen. Zurück im Zimmer rufen wir beim Bell Desk an und lassen unsere Koffern und Taschen abholen. Spätesten um zwölf Uhr müssen wir ausgecheckt haben, unser Flug geht aber erst am späten Abend. So lassen wir das Gepäck beim Bell Desk und checken aus.

Mit dem Taxi lassen wir uns nach Charlestown zur USS Constitution führen. Das Wetter, welches am Morgen noch bewölkt war, wird immer sonniger. An der Mole liegt nebst der USS Constitution auch ein Zerstörer aus dem zweiten Weltkrieg, die USS Cassin Young. Das Schiff dient heute als Museum, das man gratis anschauen darf, was wir auch machen. Es ist sehr interessant die verschiedenen Räume zu begutachten wie der Funkraum, die Offiziersmesse, das Sanitätszimmer oder die Küche. Natürlich hat man auch eine perfekte Aussicht auf die schöne Skyline Bostons.

USS Cassin Young

USS Cassin Young

Da das Schiffe gucken grad so Spass macht, begeben wir uns auch auf die USS Constitution. Da dies immer noch ein aktives Schiff ist, müssen wir zuerst durch Metalldetektoren und unsere Taschen öffnen. Jedoch wird das schöne Segelschiff im Moment restauriert, so dass man herzlich wenig anschauen kann. Ein Spaziergang auf dem hölzernen Deck ist aber recht eindrucksvoll.

Blick zur USS Constitution

Blick zur USS Constitution

Zu den beiden Schiffen gehört ein Visitorcenter, das einerseits ein kleines Museum bietet und andererseits einen tollen Film über den Navy Yard zeigt. Der tiefe Hafen von Boston und die langen Gezeiten empfahlen Charlestown als Standort für eine der ersten Werften der US Marine. Im Jahr 1800 gebaut, spielte der Charlestown Navy Yard 174 Jahre lang, bis die Marine statt Segelschiffe aus Holz, Giganten aus Stahl baute, eine sehr wichtige Rolle für die Atlantikflotte. Als die Werft stillgelegt wurde, übergab man sie dem Nationalpark Service.

Sehr berühmt wurde die Werft im zweiten Weltkrieg als die männlichen Werftarbeiter alle in den Krieg zogen und die Frauen begannen die schwere Arbeit der Männer zu übernehmen. Der Film zeigt die harte Arbeit zu dieser Zeit und die vielen Frauen, die in ihren Überkleidern zu Beispiel am Schweissen sind. Ein Bild geht um die Welt: die Frau im roten Kopftuch, die im Überkleid ihre Muskeln zeigt und meint "we can do it"!

Jürg als Matrose ... das wär doch mal was'

Jürg als Matrose ... das wär doch mal was'

Wir spazieren noch einmal zum Bunker Hill hoch und geniessen auf einem Bänkli den herrlichen Sonnenschein. Danach bummeln wir wieder über die Charlestown Bridge über den Charles River zur Faneuil Hall. Im Hard Rock Café trinken wir ein Bier und Jürg kauft sich sein obligates T-Shirt, das er schon aus manchen Städten heimgebracht hat.

Nochmals am Bunker Hill

Nochmals am Bunker Hill

Danach spazieren wir durch den ganzen Quincy Market und führen uns in der Waterfront im Marriott Hotel bei Starbucks einen leckeren Kaffee zu Gemüte. Auf dem Pier draussen sitzen wir über eine Stunde auf einem Bänkli, geniessen den angenehmen Sonnenschein, beobachten die vielen Schiffe und Flieger, die auf dem Logan Airport landen. Es ist äusserst friedlich und wehmütig hängen wir unseren Gedanken nach.

Schöne Stimmung am Pier

Schöne Stimmung am Pier

Um halb vier geht's zur Aquarium U-Bahnstation und zurück zum Hilton. Dort essen wir noch etwas kleines und lassen die Zeit auf einem der bequemen Polstersessel in der Lobby vorbeigehen. Um halb sechs geht's dann mit dem Hotelbus zu unserem Gate. Zum Glück haben wir es nicht eilig. Der gute Chauffeur kreist sicher drei Mal ums Hilton und lädt immer wieder Gäste an andern Gates aus bevor er endlich zum Internationalen Gate fährt. Immerhin geht hinter der Skyline Bostons die Sonne in herrlichster Abendstimmung unter, so dass wir in den Genuss dieses schönen Anblicks kommen. Snieff...

Ein letzter Blick auf die schöne Skyline

Ein letzter Blick auf die schöne Skyline

der letzte Sonnenuntergang während der Busfahrt zum Flughafen

der letzte Sonnenuntergang während der Busfahrt zum Flughafen

Endlich können wir den Hotelbus verlassen. Beim Check In hat es kaum Leute, so dass wir sehr schnell eingecheckt haben und unser umfangreiches Gepäck loswerden. Wie üblich lassen wir zwei Gepäckstücke nach Bern schicken, zwei werden wir in Kloten mitnehmen. Auch die Sicherheitskontrolle verläuft erstaunlich locker. Da wurde die Sache in Kloten weitaus ernster genommen...

Wir begeben uns in die Lounge der Northwestern Airline. Mit der Priority Card haben wir pro Jahr zwei Aufenthalte in einer Lounge zu gut. An diesen Ort gelangt man sonst nur mit einem Ticket der Business oder First Class in der Tasche. Die Lounge ist ziemlich überfüllt. Northwestern Airline gehört in den selben Verbund wie KLM. Da demnächst ein Flug nach Amsterdam geht, hat es viele Holländer, die wie wir auf den Abflug warten. Wir erhaschen uns noch zwei bequeme Plätze vor einem TV, so dass wir noch die letzten News auf CNN schauen können. Natürlich ist die Präsidentenwahl das Hauptthema. Das Buffet ist eher mickrig. Crackers, Käse und Cookies sind nicht grad eine berauschende Auswahl. Wenn man mal die Malaysia Lounge in Kuala Lumpur gesehen hat, ist alles andere nur noch Abklatsch.

Dazwischen gehe ich noch einmal auf Wanderschaft zum Duty Free Shop. Doch der ist so mickrig wie das Buffet in der Lounge. Anscheinend baut man um und so ist die Auswahl ein Witz.

Um halb neun begeben wir uns ans Gate, wo es bereits viele Leute hat. Der Flug wird wohl wieder ausgebucht sein. Obwohl angeschrieben steht, dass man zehn Minuten verspätet boarden wird, geht alles so schnell, dass wir fünf Minuten vor der Zeit das Dock verlassen. Ein Vorteil so spät zu starten ist die Tatsache, dass der Flugraum nicht mehr so überlastet ist. Relativ rasch sind wir bei der Startpiste und schon geht's rasant in die Höhe. Unter uns verschwinden langsam die Lichter der Küste und wir verabschieden uns innerlich von der USA. Immerhin grinsen wir zufrieden, denn in acht Monaten werden wir bereits wieder im Anflug sein. Da kommt doch Freude auf...

Zuerst lese ich ein wenig, Hunger habe ich keinen mehr. Dann schlucke ich eine Schlaftablette und nicke ein. Ab und zu spüre ich Jürgs Hände auf meinen Beinen, der mich ein wenig schüttelt. Als ich wieder erwache meint er, ich wäre so verknortzt gelegen, dass er schon Angst hatte, ich könnte mir da eine Trombose auflesen.

Es wird schnell wieder Morgen, dauert der Flug doch nur 6 Stunden 50 Minuten. Das Frühstück geniesse ich hungrig. Fast eine Stunde zu früh landen wir in Kloten. Statt um elf Uhr landen wir bereits zehn nach zehn. Müde schleppen wir uns zum Kofferband. Es dauert immer endlos lange bis das Gepäck endlich kommt. Dann begeben wir uns zum Zoll, und zwar durch den roten Bereich. Doch dort steht niemand und müde laufe ich einfach weiter bis mich ein Zöllner leicht genervt aufhält. Ob ich denn bescheissen wolle. Aber meine müden Augen sprechen wohl Bände, und nach einer Entschuldigung gibt er sich wieder zufrieden. Wir präsentieren ihm die Quittungen und bezahlen die 7,6 % Mehrwertsteuer.

Tja und so findet unsere Reise in den Indian Summer ihr Ende. Es waren drei herrliche Wochen und wir können jedem nur empfehlen, die herrlichen Herbsttage in den Neuengland Staaten selber zu erleben. Sie sind es wert...

Yeah ... in 8 Monaten starten wir wieder zur nächsten Reise....

Yeah ... in 8 Monaten starten wir wieder zur nächsten Reise....

© Franzi S., 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Alle schwärmen vom Indian Summer in den Staaten. Wir wollten es mit eigenen Augen sehen... und wurden nicht enttäuscht!
Details:
Aufbruch: 26.09.2008
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 17.10.2008
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Franzi S. berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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