Unterwegs in Asien

Hallo ihr lieben,
wird wohl Zeit, dass ich mich mal wieder melde ...
bei der Gelegenheit erst einmal allen ein glueckliches und gesundes Jahr 2010!!
Seit 10. Dezember befinde ich mich nun schon in Pune, 230km entfernt von Mumbai, im International Meditation Resort. (erraten?), das inmitten des Koregaon Park liegt. Tropische Pflanzen wie Palmen, riesiger Bambus und Baeume mit weitausladenenden Kronen legen sich wie ein schuetzendes Dach ueber die Anlage, zu der Meditationshallen, ein grosser freier Platz (die Buddha Grove), die Plaza (ein Organisationszentrum und Tanzflaeche), zwei Restaurants, ein Cafe gehoeren. Schwimmbad und Tennisplatz befinden sich gerade in Renovierung.

Die Tage sind angefuellt mit Meditieren und Tanzen von frueh um 6 bis nachts um 11. Wenn ich es erst mal geschafft habe, mich um 5.15 Uhr aus dem Bett zu hieven, um 15 Minuten spaeter Richtung Auditorium aufzubrechen, ist der Anfang schon gemacht. Wenn ich Glueck habe, sammelt mich ein Shuttle Bus auf und bringt mich zur Meditationshalle, zu der um diese Zeit von allen Seiten die Menschen einstroemen.
Um Punkt 6 Uhr gehts dann los. 10 Minuten chaotisches Atmen, 10 Minuten Katharsis- da wird es dann ziemlich laut - 10 Minuten Springen, was den Kreislauf fuer den ganzen Tag in Schwung bringt, 15 Minten still stehen und 15 Minuten frei tanzen.
Nach der Dynamischen Meditation goenne ich mir dann erst mal einen Chai und blicke noch etwas versonnen auf die spiegelnde Wasserflaeche vor dem Auditorium. Langsam bewege ich mich dann Richtung Buddha Grove, um dort auf der Yogamatte meine mueden Glieder zu strecken.
Nach einer weiteren Stunde, es ist dann ca 8.30am, lasse ich mir das Fruestueck, meist Porridge mit Joghurt, Banane und Granatapfel und ein Croissant schmecken. Wenn ich Glueck habe, ist noch ein Sonnenplaetzchen frei.

Nach dem Fruehstueck goenne ich mir erst mal eine Pause und lasse mich von der Sonne bescheinen ... bis um 10.45 die Dance Celebration mit Disco Musik in der Buddha Grove lockt. Nach diesem Start in den Morgen habe ich einen wahren Grund den Tag zu feiern!!
Um 11.45am kann ich mir dann ueberlegen, ob ich gleich in die naechste Meditation sause z.B. Chakra Breathing oder Nataraj oder ... noch mal ein Paeuschen bis zum Lunch einlege. Vielleicht treffe ich jemanden zum Ratschen, oder gehe in den Buchladen oder ins Cafe ... je nachdem wie es sich gerade ergibt.
Manchmal gehe ich um 3pm in eine stille Meditation, die ich sehr zu schaetzen gelernt habe. Ich weiss jetzt dass Stille wirklich Musik in meinen Ohren sein kann ... und einen tiefen Frieden in mir hinterlaesst.
Um 4.15 pm ist die naechste aktive Meditation mit Schuetteln, Musik, Tanzen und Stille.
Der Hoehepunkt eines jeden Tages aber bildet das Evening Meeting. Dazu muessen alle Teilnehmer in weisser Robe kommen.
Allein der Einlass, wenn die weiss gekleidetetn Menschen bei Daemmerung ueber den Steg vorbei an der spiegelnden Wasserflaeche die Treppe hinauf in die schwarze Meditationshalle stroemen, ist schon ein Ereignis.
Wenn dann die Menschen ausgelassen zur Livemusik tanzen oder in grosser Konzentration der Rede Oshos ueber Video lauschen, herrscht schon eine besondere Energie im Raum.
Nach anderthalb bis zwei Stunden ist diese Meditation zu Ende.
Als ich am Silvesterabend das Auditorium verlasse, strahlt mir der Vollmond entgegen. Auf den Wasserflaechen schwimmen viele Kerzenlichter um eine riesige bunte schwimmende Lampe. Ein wirklich ueberwaeltigender Anblick!

In den letzten 2 Wochen hat sich das Meditationscenter immer mehr mit Menschen aus aller Welt, darunter viele Deutsche, angefuellt.
Ich kenne inzwischen Elena, eine junge Rumaenin, die work as meditation betreibt, ein junge Israelin, die ihre erfolgreiche Stelle kuendigte und sich neu orientieren will, einen Koreaner, der bereits seit 9 (!) Jahren taeglich Gast ist, eine deutsche pensionierte Kunst- und Sportlehrerin, einen Inder, der 12 Jahre in Zuerich gearbeitet hat und nun wieder in seiner Heimat lebt (nicht arbeitet) und viele mehr. Nach 3 Wochen kennt man viele Gesichter und alle fuehlen wir uns wie in einer grossen Familie. Die meisten kommen seit vielen Jahren regelmaessig her.
Aus geplanten 10 Tagen sind bei mir nun schon 3 Wochen geworden und bin nun regelrecht geschafft von den ganzen Aktivitaeten. Eine Woche werde ich noch dranhaengen, bevor ich mich dann in Goa erholen werde ...