Unterwegs in Asien
Namaste Nepal!: Auf den Spuren von Yak und Yeti
Auf den Spuren von Yak und Yeti
Drei Tage lang das durchaus liebenswerte Chaos von Kathmandu zu erleben,war wirklich genug, um den Wunsch zu wecken, diesem zu entfliehen und mich nun der Natur und den Bergen Kathmandus zu naehern. Ziel war, das Annapurnamassiv, ca 8000m hoch zu umrunden. Um alle wohlwollenden Ratschlaegen gerecht zu werden aber mit etwas Widerstrebern, entschied ich mich ueber eine Agentur, die mit dem International Guesthouse Kathmandu zusammenarbeitete, einen Traeger zu buchen. Schon auf dem Weg zum Fotogeschaeft zu dem er mich fuehrte, um fuer das nationalparkpermit noch ein Passfoto zu machen, merkte ich, dass das mit ihm nicht gutgehen kann. Er sprach ein kaum verstaendliches Englisch, war von der Statur her ungefaehr wie ich, hatte eine nichtssagende Ausstrahlung und wollte mir unbedingt noch eine Daunenjacke aufschwaetzen. Als guide-Autoritaet konnte ich den nun wirklich nicht anerkennen. Ich schlief eine Nacht darueber und war mir am naechsten Tag klar, dasss ich lieber meinen Rucksack selber tragen wollte, als mich 2 Wochen an einen Typen zu binden, den ich schon von Anfang an nicht ausstehen konnte. Die Agency stellte mir zwar dann noch einen anderen, durchaus sympathischen Kerl vor, aber meine Entscheidung war gefallen, auch wenn ich dafuer draufzahlen sollte, da er 40 Prozent Stornokosten verlangte. Einen Teil der Guidekosten konnte ich dann auch in einen Flug nach Neu Delhi umwandeln.
Ich merkte, wie erleichtert ich ueber meine Entscheidung unabhaengig zu sein war. Aber die vermeintlich gewonnene Unabhaengigkeit sollte sich noch am ersten Trekkingtag aendern!!
Zur lunchtime traf ich den jungen Australier und seinen guide wieder, beide waren sie mit mir in Kathmandu in den Bus nach Besisahar, dem Ausgangspunkt der geplanten Annapurnaumrundung eingestiegen. Zusammen gingen wir weiter und da es mit den beiden ganz lustig war, schloss ich mich ihnen an. Fuer die naechsten fuenf Tage - dann war Schluss mit lustig. Da sie ein Wahnsinnstempo vorlegten und ich ja versuchte hinterherzu kommen war ich schon nach drei Tagen voellig erschoepft und eine dicke Erkaeltung packte mich am naechsten Tag. Trotzdem nahm ich erstmal den Weg wieder auf und verschaffte mir abends jeweils mit einer Aspirin Erleichterung.
Am 6. Tag der Tour streikte ich. Mit einem 10 Kilo Rucksack einen Berg zu besteigen widerstrebte mir voellig und ich liess Nick und Gopal ziehen. Wir vereinbarten, uns am uebernaechsten Tag in Manang zu treffen. Sie nahmen die Panoramastrecke ueber den Icelake und ich entschied mich die eigentlich einfache Tagesetappe auf zwei Tage zu verteilen und mir einen Traeger zu nehmen.
In Manang erstmal Wiedersehensfreude. Aber ich sah mich immer noch ausserstande, weiterzuwandern. Zumal jetzt jeden Tag Hoehe gewonnen werden musste, um den Pass zu erreichen.
Also liess ich sie diesmal endgueltig ohne mich ziehen. Auch die anderen, denen ich waehrend des Trekkings begegnete, Eltjo dem Dutchman, das lustige Australierpaerchen, deren Vorfahren aus Deutschland stammten, John, der andere Australier, Yang aus Singapur, Kike aus Valencia und viele andere kurze Weggefaehrten wuerden jetzt ohne mich ihre Tour fortsetzen ...
Ich gab mir zwei weitere Erholungstage in Manang: am ersten schloss ich mich einer franzoesischen Gruppe an, die eine kleine Akklimatisationstour Richtung Kloster machten. Nach einer guten Stunde, wir waren jetzt auf gut 4000m verspuerte ich leichtes Unwohlsein und Schwindel und setzte mich kurz auf einen Stein - um 2 Sekunden spaeter wieder auf dem Boden aufzuwachen!
Zwei junge nepalesische guides begleiteten mich wieder hinab.
Am naechsten Tag traf ich ein finnlaendisches Ehepaar, die Frau war Aerztin. Sie empfahlen mir Diamox, ein gutes Mittel gegen Hoehenkrankheit. Noch auf der Stelle gaben sie mir eine Tablette und empfahlen mir abzusteigen. Ich gehorchte!
Jetzt musste aber eine endgueltige Entscheidung fallen. Mache ich die Passueberquerung ueber den ThorungLa (5400m)oder kehre ich um, und fliege mit dem Flugzeug (um die Berge herum) nach Phokara.
Der Eigentuemer des Guesthouses versuchte mich zu ueberreden, mit Hilfe von Pferden den Pass zu erreichen. Auch das erschien mir ein fragwuerdiges Unternehmen. Die Hoehenkrankheit kann damit ja nicht ausgeschaltet werden. Und Medikamenteneinnahme zur Erreichung eines fragwuerdigen Ziels? Das widerstrebte mir auch!
Seit Tagen hatte ich keinen Appetit. Ich wollte kein Gesundheitsrisiko mehr eingehen!
Am Nachmittag faelle ich die Entscheidung:
Ich trete den Rueckweg nach Hongde an (von Mangang aus gemuetliche zwei Stunden zu Fuss) und nehme das Flugzeug!
PS1: In Manang, einem Paradies fuer Kuchenliebhaber und Fleischesser sind
Applepie und Yaksteak sehr beliebt!
Dank German Bakerys ist eine gute Versorgung mit Backwaren aller Art gewaehrleistet - auch "black forest"
PS2: Kennst du den?
Treffen sich zwei Yetis. Sagt der eine zum anderen: Weisst du, wen ich gesehen habe? - Nein, wen? - Sagt der eine: Den Reinhold Messner!! - Antwortet der andere: Was, den gibts wirklich?
Also, ich hab die Yetis bis jetzt nur in zotteliger Wollausgabe in Souvenirlaeden gesehen ....
Aufbruch: | 04.10.2009 |
Dauer: | 9 Monate |
Heimkehr: | Juli 2010 |
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