Unterwegs in Asien
Smiling in Thailand
Nur wenige Stunden bin ich in Bangkok und habe schon einige Male die vielzitierte Gastfreundlichkeit der Thailaender erfahren.
Eine Flughafenangestellte wechselte mir ganz selbstverstaendlich aus ihrem Geldbeutel einen 20 Bhatschein in Muenzen zum Telefonieren um.
Als ich mit dem Muenzfernsprecher nicht zurecht kam, verliess eine andere Angestellte ihren Schalter und schritt selbst zur Tat.
Wenn man ein Land wechselt, fallen einem die wesentlichsten Unterschiede zum vorherigen Land ganz schnell auf. Nach meiner Erfahrung ist es wohl so, dass jedes Land seine Nationalpsyche hat. So erging es mir beim Wechsel von Nepal nach Indien, so ergeht es mir jetzt von Indien nach Thailand.
Zum Beispiel:
Wo in Indien alles maennerdominiert war, treten jetzt wieder Frauen in Erscheinung. Mit Highheels und Minirock das Personal am Flughafen, an vielen Schaltern sitzend und geduldig und hoeflich Auskunft gebend und selbstverstaendlich hilfsbereit auch dort, wo man kein Geld verdienen kann.
Ein angenehmer Einstieg in ein neues Land.
Ich fahre mit dem Expressbus in die City von Bangkok und muss an der letzten Station aussteigen, wenn ich in das von mir vorgesehene Hotel will.
Immer wieder nicke ich bei der einstuendigen Fahrt ein. In der letzten Nacht war nur wenig Schlaf moeglich. In Chennai geht mein Flug um 21.15 Uhr nach Sri Lanka, dort warte ich 3 Stunden auf das naechste Flugzeug , das um 1.50 am folgenden Tag endlich Richtung Osten abhebt. Nach einer kurzen Nacht fliegen wir schon wieder dem Sonnenaufgang entgegen. Nach dreieinhalb Stunden um 6.15 Ortszeit ist Ankunft in BAngkok. Immerhin habe ich diesmal keinen sich ausbreitenden Sitznachbarn neben mir, nein, der Sitz ist frei und so kann ich es mir auf zwei Sitzen einigermassen bequem machen.
Jetzt aber ein Beispiel, dass Nettigkeit nicht immer selbstlos ist und es oft schwer ist, die Spreu vom Weizen zu trennen.
... Nun bin ich mit dem Bus an der Endstation angelangt und steige aus. Dann versuche ich mich zu orientieren, um herauszufinden, wie es zu meinem ausgewaehlten Hotel geht.
Da ist schon ein Taxifahrer zur Stelle, der mich darauf hinweist, dass ich am besten mit einem Tuctuc ( dreiraedriges Fahrzeug, wie in Indien die Rickshaw) zur TAT, zur oeffentlichen Touristeninformation fahre und von dort zum Hotel, das waere billiger, da das Tuctuc von diesem Unternehmen gesponsert waere. Nun gut, warum nicht. Es ist 9 Uhr morgens, im Hotel ist sowieso noch kein Zimmer frei, dann kann ich ja die Zeit nuetzen, um schon mal weitere Informationen fuer meine Reise einzuholen.
In der Touristeninfo ist noch nichts los, so kann sich mir der aeltere gut beleibte Mann ganz ungestoert widmen. Er nimmt mir schon bald jeden Optimismus. Es sei ganz schwer an Zugtickets zu kommen, da die Ferienzeit in Thailand angefangen haette und viele Reservierungen vorliegen und ich mindestens 4-5 TAge im voraus anfragen muesste.
Ich bin gerade angekommen und habe noch ueberhaupt keinen Plan, fuehle mich aber gedraengt, schon Entscheidungen zu treffen.
Was man da machen koenne? Er schlaegt mir eine "offene" Reservierung vor, bei der ich im Voraus bezahle. Bei den Argwoehnischen klingelt hier schon das Gloeckchen. Nachdem er bei der Zugreservierung angerufen hat, nennt er mir einen Preis, der mir zu hoch ist, um mich an Ort und Stelle festzulegen. Ich sage ihm, dass ich noch Zeit brauche, um ueber mein Vorhaben im Klaren zu sein und jetzt nichts veranlassen moechte. Beleidigt wendet er sich seinem Computer zu.
Der Rickshawfahrer wartet die ganze Zeit draussen und murrt auch nicht, als er den Minibetrag von 20Baht plus 5 Trinkgeld von mir bekommt.
.... Erst als ich mich von einer Travelagency eines Hotels beraten lasse, werde ich stutzig. Fuer die geplante Strecke in den Norden werden laut Liste gerade mal ein Viertel von dem im TAT Buero genannten Betrag faellig. Als mich dann am Nachmittag wieder eine scheinbar Hilfsbereiter auf der Strasse anspricht und mich auf die TAT hinweist, ist mir klar, dass da Gauner am Werk sind. Als ich das der Polizei erzaehle, interessiert sie sich kaum dafuer. Es ist ja schliesslich nichts passiert. Na gut, ich wollte ja nur das andere Reisende gewarnt werden und ihnen eine ueble Erfahrung ersparen ...
Ansonsten: Bangkok war am Ankunftstag in jeder Hinsicht schon ein Erlebnis.
Ein Bad in der Menge in der Einkaufsmeile San Koan Road mit seinen unzaehligen Staenden habe ich genossen. Und es war nicht das in Indien ueblich Spiessrutenlaufen vorbei an aufdringlichen VErkaeufern, sondern eine eher gelassene und entspannte Stimmung.
Trotzdem wird es ein Shoppingnachmittag. Aber nicht aus Lust und Laune, sondern weil echter Notstand herrscht. Meine bisherige Kamera tuts nicht mehr. Also mache ich mich auf die Suche nach einem Fotogeschaeft, um die von mir favorisierte Casio Exilim zu kaufen ... Daraus wird aber nichts und entscheide mich fuer ein anderes Fabrikat, in das ich mich erst wieder einarbeiten muss, seufz
Und ein neuer lonely planet muss auch her. Finde eine Buchhandlung mit Englishbooks und die gewuenschte Ausgabe von Suedostasien.
Das Abenteuer Thailand hat begonnen und kann weitergehen!
Aufbruch: | 04.10.2009 |
Dauer: | 9 Monate |
Heimkehr: | Juli 2010 |
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