Unterwegs in Asien
Namaste Nepal!: Hindernisse und Hilfsbereitschaft
Ich genoss den Flug ueber das von tiefen Einschnitten und hohen Berggipfeln zerklueftete Nepal und besah mir die schneebedeckten Bergriesen also von ganz oben.
In Phokara, auf tropische 900 Hoehenmeter am Fewasee gelegen, musste ich mir erst mal einen Bankautomaten, hier ATM, suchen, da mein Bargeld aufgrund des Fluges gegen Null geschrumpft war.
Mit einem Taxifahrer klapperte ich an diesem Montag an die 6 oder 7 ATMs ab, keiner funktionierte.
Nach dem er dann auch noch eine Kollision mit einem Motorradfahrer hatte, brachen wir die Suche erstmal ab. Ich suchte mir erstmal ein Restaurant zum Mittagessen. Mein Appetit erwachte wieder.
In einem kleinen Restaurant traf ich auf 4 nette Oesterreicher, 3 davon Lehrer in Auszeit, einer - der Sepp - ehemaliger Fahrdienstleiter bei der Bahn und Gruener- Gemeinderat. Er bot mir gleich an, mir Geld zu leihen. Ich wehrte ab, mein Mittagessen konnte ich ja noch zahlen und spaeter wuerden die ATMs sicher wieder funktionieren. Da ahnte ich noch nicht, dass ich sein Angebot schon dringend benoetigte!
Denn als er mir netterweise einen ATM zeigte und ich meine EC/Karte herausholen wollte, war mein Maeppchen mit Sparkassen und Postbankkarte spurlos verschwunden! Nicht mehr auffindbar!!
(Ja, ich weiss, jetzt werden einige schmunzeln, aber ich erzaehl es trotzdem ... )
Ich konnte es nicht fassen! Gerade noch gluecklich, im warmen Phokara angekommen zu sein, wieder Appetit zu haben und gerade nette Leute kennengelernt zu haben - war schon das naechste Hindernis zu ueberwinden! Ich hatte fast kein Bargeld mehr, nur noch eine Kreditkarte ohne PIN Nummer!
Waehrend Sepp erstmal ins Hotel ging - ich sollte dann nachkommen - geschah das naechste unfassbare : ) Waehrend ich noch ratlos herumstand und ueberlegte, was ich tun koennte, begegnete ich einem jungen Burschen wieder, den ich zuvor schon an einem der unzaehligen Bankautomaten traf. Er fragte mich, ob ich schon Erfolg gehabt haette? Ich erzaehlte ihm, was mir widerfahren war, und er bot sich sofort an mir Geld zu leihen - falls er welches auf seinem Konto habe sollte. Gemeinsam suchten wir eine ATM auf, ich wartete, kurz darauf kam er freudestrahlend heraus und meinte, seine Oma haette ihm wohl Geld ueberwiesen, er konnte umgerechnet 200 Euro abheben, wovon er mir die Haelfte gab.
Ich war ueberwaeltigt von solcher Hilfsbereitschaft und Vertrauen. Ich sicherte ihm zu, dass er das Geld dank eines lieben Freundes in Aichach, der mir alle Bankgeschaefte erledigt, schnellstmoeglich wieder auf seinem Konto haben wird ...
Wenig spaeter gab mir Sepp den Tip, mittels Kreditkarte das payback-Verfahren anzuwenden.
Als mich am Abend einer der vielen Verkaeufer, die auf Kundschaft lauern ansprach, gab ich gleich mein Anliegen bekannt. Er sicherte mir sofort seine Hilfe zu ...
Am naechsten Morgen fuhren wir dann gemeinsam mit dem Taxi zur Bank - er uebernahm die Kosten - damit ich sehen sollte, dass da kein Schwindel passiert - und ich konnte das Geld abzueglich der Kommission entgegennehmen ... ....
Auch wenn mich die Geschichte ganz schoen in Atem gehalten hat, muss ich rueckblickend sagen, nicht alles was negativ scheint, muss auch negativ sein. Ich habe durch diesen Vorfall so viel Hilfsbereitschaft erfahren, wie ich es nie gedacht haette!
Aufbruch: | 04.10.2009 |
Dauer: | 9 Monate |
Heimkehr: | Juli 2010 |
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