Unterwegs in Asien

Reisezeit: Oktober 2009 - Juli 2010  |  von Eva S.

Welcome India!: Markt in Mysore

Von Hampi aus habe ich diesmal den Nachtzug zur Weiterreise gewaehlt.
Als der Zug nach einer guten halben Stunde endlich einfaehrt,
finde ich meinen Wagon 12 nicht. Zum Fragen ist kein Personal da, nur tausende andere Inder und ein paar Touristen, die auch schnellstmoeglich mit unzaehligen Gepaeckstuecken zu ihrem reservierten Platz wollen. Also steig ich dort ein, wo er stehen sollte.
Bin natuerlich im falschen Wagon, dann finde ich tatsaechlich einen hilfsbereiten Zugbegleiter, der mir mein Zusatzkoefferchen traegt und mich zum richtigen Sleeperwagon fuehrt. Ich selbst schleife mich mit meinem etwas zu breit gepackten Rucksack vorbei an den anderen Fahrgaesten ... Excuse me ...
Auf meiner Liege sitzen ungefaehr schon 5 andere Inder, von denen aber 3 davon gleich bereitwillig den Platz raeumen. Ich bin nur froh, meinen sicheren Platz fuer die naechsten 10 Stunden zu haben. Geschafft!

Mein bester Freund reist mit!

Mein bester Freund reist mit!

Dass mich neugierige Blicke als alleinreisende europaeische Frau staendig begleiten, daran habe ich mich schon gewoehnt.

Auf der Sleeperliege richte ich es mir halbwegs angenehm ein und mit Ohrenstoepsel und einem Schal der vor dem FAhrwind schuetzt (oder wars ein Ventilator?) ist Schlaf moeglich!

In Bengaluru angekommen, will mich schon der naechste Rikshafahrer grapschen, aber ich brauche nur die Auskunft, auf welchem Bahnsteig der Zug nach Msore abgeht. Ich vertraue ihm, schleppe mich und mein Gepaeck dahin, finde diesmal auch meinen reservierten Platz und kaum sitze ich, faehrt der Zug auch schon ab - eine halbe Stunde eher als auf meinem Fahrschein angegeben!

In Mysore dasselbe Spiel: ich bin noch nicht ausgestiegen, ruft schon ein Rikshafahrer ins Abteil hinein. Ich ignoriere. Aber ich kann ihm nicht entgehen. ICh muss ja aussteigen. Einer will mir gleich meinen Koffer abnehmen. Nur keine Verbindlichkeiten schaffen, also behalte ich ihn erstmal, auch wenn es ganz angenehm gewesen waere
ICh folge ihm, so finde ich wenigsten zum Ausgang ....
Er erklaert mir, dass ich fuer 30 Rupies zu jedem Platz in der Stadt gefahren werde ... Ok, was solls. Ich brauche sowieso jemanden.
Dann uebergibt er mich seinen Kumpel. Er war nur der Zulieferer.
Ich achte darauf, dass ich zumindest ein offizielles Fahrzeug erwische oder signalisiere, dass ich mir seine Nummer merke.

Das erste von mir gewuenschte HOtel ist ausgebucht, das zweite von ihm vorgeschlagene gefaellt mir nicht, das dritte passt. Nur die Zimmer muessen noch gereinigt werden. Dazwischen gehe ich erst mal fruehstuecken - das habe ich mir jetzt verdient!

Nun zu dem, was ich eigentlich erzaehlen wollte:
Ein bunter Wollschal verfuehrt mich dazu ein Geschaeft zu betreten mit Schals aus Wolle und Seide aus heimischer Produktion ... Looking is free ...
Ein Verkaeufer fuehrt mir Schals in den praechtigsten FArben und Mustern in aller Ruhe vor ... Ich verliere dieselbe langsam.
Nein, ich kann doch nicht schon wieder kaufen!! Ich ziehe 5 in die engere Auswahl und beschliesse erst noch mal darueber zu schlafen. Mit einem Becher Tee beschliesse ich die Session.
Der Markt in Mysore soll etwas besonders sein. Mal sehen. Kaum habe ich das Eingangstor passiert, faengt mich schon ein gewievter Verkaeufer ab, indem er mich mit ein paar Worte in Deutsch zu beeindrucken versucht und schleppt mich zu seinem Parfuemstand mit der Bitte bzw. Ausrede, etwa fuer ihn uebersetzen zu koennen. Nachdem er mir sein Empfehlungsbuch von deutschen Kunden zeigt, versucht er mich mit seinen unzaehligen Parfuemdueften zu betoeren. Jasmin, Vanille, Safran, Sandelholz und was weiss ich noch alles .... ich komme ins Schwitzen. Schon wieder soll ich kaufen!! NEEEIIIN!! ICh entfliehe, nicht ohne zuvor noch ein Parfuemflaeschchen umgeschmissen zu haben....

Nun schaue ich mir erst mal in aller Ruhe den Markt an. Noch nie habe ich so viele Blumenblueten gesehen. Meterlange Girlanden werden verkauft. Ein Inder erzaehlt mir danach, dass am naechsten Tag ein Hindufestival ist, fuer das der Blumenschmuck gebraucht wird.

Blumengirlanden meterlang!

Blumengirlanden meterlang!

Eine Strasse nur mit Bananen, noch nie hab ich so viele Bananen auf einen Fleck gesehen. Aber auch sonst jedes erdenkliche Obst und Gemuese in Koerben oder Saecken, auf dem Boden haeufchenweise oder zu kleinen Tuermchen angeordnet. Indien ein wirklich gesegnetes Land fuer Vegetarier!

In der Bananenstrasse

In der Bananenstrasse

Dann der naechste - unvermeidliche Parfuemstand. Diemal fuehlte ich mich schon wohler, nicht mehr so ueberrumpelt. Lasse mir wieder Duefte vorfuehren. Inzischen gibt es fast keinen Fleck mehr auf meinen Armen, der nicht eine orientalische Duftnote hat ... Verschiebe alle Kaufabsichten erst mal auf Morgen ....

Die verfuehrerischen Flaeschen

Die verfuehrerischen Flaeschen

© Eva S., 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Bald soll die Reise los gehen: am nächsten Vollmondtag wird mein Flugzeug nach Kathmandu abheben und den Beginn einer neunmonatigen Reise durch verschiedene Länder Asiens markieren ...
Details:
Aufbruch: 04.10.2009
Dauer: 9 Monate
Heimkehr: Juli 2010
Reiseziele: Nepal
Indien
Thailand
Laos
Vietnam
Kambodscha
Indonesien
Singapur
China
Der Autor
 
Eva S. berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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