Pampas, Anden, Amazonas, Guyanas

Reisezeit: September - Dezember 2009  |  von Roland E.

Schlaflos nach Pucallpa

Ein bequemer, gut temperierter Bus mit einer tollen, umsichtigen Hostess empfängt mich in einem schäbigen Busbahnhof von Lima. Ein Elternpaar mit einem ein paar Monate alten Baby sitzt getrennt, ich tausche die Sitze, sodass die beiden nebeneinander sitzen können. Sie sind so dankbar, dass sie jedesmal, wenn ich zu ihnen Blicke, mir zuwinken und strahlen. Von allen Südamerikanischen Völkern sind mir die Peruaner die Liebsten. Nirgendwo fällt der Kontakt so einfach, überall wird mir der Eindruck vermittelt, dass sie Gringos lieben. Ich fühle mich herzlich willkommen.

Auch bei einem Halt in einem Restaurant winkt mir die Familie, denen ich Platz gemacht habe und strahlt übers ganze Gesicht. Ein alter Mann setzt sich zu mir, wir unterhalten uns darüber, wie Peru vor fünzig Jahren war. Herrlich.

Doch eben. Wir befinden uns auf den spektakulären Weg in den peruanischen Amazonas und hier sind Kinder das ein und alles. Viele Kleinkinder hat es an Bord und die halten mich die ganze Nacht wach. Besonders das Kleine hinter mir blärt laut und fast die ganze Nacht und lässt die Mutter verzweifeln. Gemeinsam mit der tollen Hostess versuchen sie es zu beruhigen, nach x-Stunden gelingt es ihnen. Die Sonne geht auf.

Ich habe nun genügend Zeit, über Reisen mit Kleinstkinder nachzudenken. Im Ferienflieger in die Karibik habe ich dafür null Verständnis. Die trockene Luft, der Druck bei der Landung ist doch eine Qual für das Kind, das Geheule Stress für Eltern und Passagiere. Nun, im Bus mag es etwas anderes sein. Ich weiss es nicht. Manchmal geht es wohl auch nicht anders.

© Roland E., 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Eine Reise mit Hindernissen
Details:
Aufbruch: September 2009
Dauer: 3 Monate
Heimkehr: Dezember 2009
Reiseziele: Brasilien
Argentinien
Bolivien
Peru
Guyana
Suriname
Der Autor
 
Roland E. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.