Pampas, Anden, Amazonas, Guyanas

Das kann nicht sein. Da steht ein Mann und sagt, obwohl es bereits 8 Uhr ist, sei es kein Problem, die Fähre nach Suriname noch zu erreichen! Bisher ging fast täglich irgend etwas schief und richtig gut lief noch gar nichts. Sind die kleinen zermürbenden Ereignisse nun vorbei? Mit 150 km/h rast nun mein Fahrer zur Grenze, die einzige Fähre auf dem Weg wurde mittlerweile durch eine Brücke ersetzt. Vorbei an verunfallten Minibussen, Tieren auf der Strasse (die Menschen leeren oft eine Art Korn, so genau konnte ich es nicht erkennen, auf die Strasse und Tiere fressen dies dann), mit waghalsigen Überholmanövern erreichen wir um 10.30 Moleson Creek. Ferry point. Die Fähre fährt um 11 Uhr. Es wäre der erste Tag seit Cusco, an dem mal einfach etwas viel besser klappt als erwartet und erhofft. Ich bleibe skeptisch - und werde recht behalten.

Auf einer alten Fähre tuckeln wir über den mächtigen Correntine River. Hier gibt es Flüsse, von denen ich noch nie was gehört habe, wie Essequibo, Maroni, Berbice, Demerra etc., die aber an Mächtigkeit sämtliche europäischen Flüsse zu Rinnsalen verkommen lassen. Viele an Bord, die meisten Guyaner, können nicht, oder nicht gut, schreiben bzw. lesen und so erledige ich ihre Zollformalitäten. An Bord organisiere ich auch den Weitertransport nach Suriname. Als dann das Schiff in South Drain anlegt, geht das Wettrennen los. Jeder will der erste am Zoll sein, kein Wunder, in Suriname geht alles sehr langsam und man wartet ewig. Kaum steht man in der Reihe, kommen die Frauen und drängeln sich vorne rein. Eine schiebt sich vor mich mit einer Dreistigkeit und Hartnäckigkeit, der ich nicht gewachsen bin. Und ich ahne es, die Katastrophe naht.