Pampas, Anden, Amazonas, Guyanas

Eigentlich wollte ich per Zug von Buenos Aires nach Tucuman. Aber ausgebucht, auch nach Cordoba. Posadas hat noch Platz, aber der fährt erst am Freitag, heute ist Montag. Der Dauerregen haben mich zermürbt, ich will weg aus der Nässe. In meinem Bus nach Villazon sind nur wenige Passagiere, alles Bolivianer. Die Landschaft ist zum Gähnen langweilig.

Am nächsten Morgen ist die Landschaft wie ausgewechselt. Die Fahrt von Juyui nach Villazon und weiter nach Tupiza gehört zu den Eindrücklichsten der ganzen Reise. Felsen in den herrlichsten Farbtönen und mit verschiedensten Gesteinsmustern ziehen an meinem Auge vorbei. Ich kann mich kaum sattsehen.

Villazon bekommt nicht gerade gute Noten in meinem Reiseführer. Gefährlich, langweilig, öde. Ich finde es aber für eine Nacht genau richtig. Die Leute sind sehr freundlich, ich habe ein sehr gutes und preiswertes Zimmer im Hotel Real und am Abend werden die Strassen ziemlich lebendig. Ich laufe zum Bahnhof, es zieht sich, esse viel, trinke ein Bier und wumm. Was für grausames Kopfweh befällt mich, mein Oberkörper fühlt sich unwohl an. Mein Puls rast. Es kann doch nicht die Höhe sein? Als mir aber der witzige Hotelier versichert, dass Villazon auf über 3400 Metern liegt, komme ich aus dem Staunen nicht mehr heraus. Ich habe keine Ahnung, wie man auf der Strecke von Salta nach Villazon 2300 Höhenmeter zurücklegen konnte, denn eine steile Steigung ist mir nicht aufgefallen. Wasser kaufen, ab ins Bett und am nächsten Morgen bin ich wieder fit.