Pampas, Anden, Amazonas, Guyanas

Zahlreiche Hotels, Restaurants und Diskotheken gibt es in Ponte Negra, dem schönen Strand nahe Natal. Und natürlich die berühmte Sanddüne, die Morro do Careca. Es ist Saison, das merkt man an den Hotelpreisen und zahlreiche Menschen säumen das Ufer. Als ich bei Beginn der Dämmerung an der Strandpromenade ankomme, hat es zahlreiche Leute die flanieren oder in den Kneipen sitzen. Schnell aber leert sich das Ganze. Die wenigen noch geöffneten Restaurants sind von gähnender Leere gezeichnet, meist bin ich der einzige Gast. Es ist Montag. Meine Hoffnung, dass die Leute später am Abend noch eintreffen, entpuppt sich, spätestens als dann auch noch die meisten Kneipen viel zu früh zumachen, als Wunschdenken. Dabei ist dies so ein freundlicher Ort. Zum ersten Mal wieder seit Tabatinga, lächeln Kellnerinnen herzlich, werde ich so freundlich bedient. So macht es Spass. Aber irgendwann mag ich nicht mehr lesen, fange mich an zu langweilen.

Auf dem Heimweg finde ich oben an der Hauptstrasse doch noch eine Kneipe mit ein paar wenigen Leuten drin. Da ist ein Schwede, gestern angekommen. Fand sein Hotel nicht, da setzte er sich halt in eine Kneipe und betrank sich und lernte dabei, an seinem ersten Tag, noch eine hübsche Brasilianerin kennen. Und die knuddeln nun miteinander. Wehmütig schaue ich den beiden zu, neidisch. In solchen Momenten meldet sich meine selbstgewählte Einsamkeit schmerzhaft zu Wort. Dann will ich auch geherzt werden, knuddeln, aber nicht vom schwulen Kellner, der, obwohl ich ihm schon 1000x gesagt habe, dass ich mich nur und ausschliesslich von Frauen knuddeln lasse, mir nun gehörig auf den Geist geht. So macht mir das keinen Spass mehr. Die Welt ist doch ungerecht. Und so verziehe ich mich.