Rund um die Welt in 365 Tagen
Cuba 05.05.06 - 05.06.06: Sprachschule und Havanna 05.05.06 - 27.05.06
In la Havanna angekommen funktionierte der Transfer der Sprachschule natuerlich nicht. In der Sprachschule wusste keiner davon das ich an diesem Tag ankommen sollte, zum Glueck hatte ich bereits die Adresse meiner Unterkunft. Kaum aus dem Flughafengebaeude hinausgetreten wurde ich wieder einmal von einer Hitzewelle ueberwaeltigt. 35 Grad C und 80 % Luftfeuchtigkeit. Eigentlich fast wie in Fiji okay diese Luftfeuchtigkeit war nicht vorhanden. Aber scheinbar hatte ich mich in den wenigen Tagen in LA bereits an die kuehleren Temperaturen gewoehnt.
Der Taxifahrer der mich dann zu meiner Unterkunft brachte, stieg in seinen nagel neuen Lada ein, der gerade mal 400 km gelaufen und war stolz wie Oskar auf sein gutes Stueck. Ich wusste gar nicht das diese Autos ueberhaupt noch gebaut werden. Und auch hier wieder, wer bei Cuba an die alten Strassenkreuzer denkt hat nur noch teilweise recht. Zwar fahren diese immer noch durch die Strassen, werden aber bereits von neuen, meist japanischen Automarken verdraengt.
In meiner Privatunterkunft fuer die naechsten 3 Wochen wurde ich dann von den Vermietern in Empfang genommen, die zum Glueck Englisch sprachen. Mit meinem Spanisch ist es ja noch nicht so weit. Ansonsten findet man bei den Taxifahrern und Hotels immer wieder Personen die Englisch sprechen, beim Grossteil der Bevoelkerung ist man mit dieser Sprache jedoch aufgeschmissen. Aber deshalb bin ich ja da, um zumindest ein wenig Spanisch zu lernen.
In Cuba hat man noch das Gefuehl in einem Land zu sein das dem kommunistischen Gedanken am naechsten kommt und teilweise eine Zeitreise zu unternehmen. Und spaetestens als ich die Ostseebutter im Supermarkt endeckte, wurde mir klar, das frueher engere Beziehungen zum "Bruder" Cuba zwischen der DDR und Cuba bestanden haben muessen. Nein so alt war die Butter nicht, vielleicht bauen wir hier auch nur unseren Butterberg ab, obwohl Butter fuer Cubaner unerschinglich ist und bereits als Luxusgut gehandelt wird.
Theoretisch kann man in den Laeden zwar fast alles bekommen, jedoch nur in speziellen Laeden in denen mit einer konvertiblen Waehrung dem "CUC" gezahlt werden muss. Und auch hier ist das Angebot eher sperrlich. Geht man in die normalen Laeden, in denen mit der einheimischen Waehrung "Monea Nacional" gezahlt wird, ist dies jedoch noch karger. Zwar sind die Grundnahrungsmittel bis auf Milch und Rindfleisch fuer alle gesichert, dies jedoch meist nur gegen Lebensmittelmarken.
Einer der ueblichen Strassenlaeden
An Hunger muessen die Einheimischen jedoch nicht leiden. Reis und Bohnen gibt es immer. Und fuer vieles andere muss halt angestanden werden und dies ertragen die Cubaner mit einer Gelassenheit und Disziplin, die erstaunlich ist. So hoert man immer wieder wenn man sich in die Reihe einreiht das Wort "ultimo" wo nach dem letzten in der Schlange gefragt wird.
Anstehen fuer ... Schuhe.
Anstehen fuer den Bus
Denkt man an Cuba denken die meisten, zumindest jedoch ich, an alte Haueser, Autos, Zigarren, Salsa, Buena Vista Social Club und natuerlich Fidel Castro. Und alle diese Klischees werden hier bedient, bzw. sind Realitaet.
Obwohl die Altstadt Havannas zum Weltkulturerbe erkoren wurde und die hiermit verbundenen Foerdermittel auch fliessen, fallen jedes Jahr rd. 300 Haueser in der Altstadt zusammen und der gewisse Charm dieser vergaenglich ist allgegenwaertig.
Vielleicht haengt dies auch damit zusammen das manche Gebauede wie z.B. das Capitolio besonders gut gepflegt werden und daher fuer andere Bauten weniger Geld vorhanden ist.
Die alten Autos, die Amikreuzer sind wohl eher den schlechten wirtschaftlichen Verhaeltnissen als der besonderen Freude an diesen Autos zuzuschreiben. Meist ist an diesen Vehikeln mehr Spachtelmasse als Blech zu sehen
und viele werden als Taxis genutzt, die allerdings keine Touristen transprotieren duerfen.
Diese sollen doch bitte schoen die offiziellen Taxis nehmen in den mit CUC gezahlt werden muss und natuerlich ein vielfaches kosten.
Generell ist alles auf Devisenbeschaffung ausgelegt. So muessen auch die Privatunterkuenfte in denen Auslaender wohnen duerfen mit einem Schild "Arrendador Devisa" gekennzeichnet sein. Bei allen anderen Privatunterkuenfte die dieses Schild nicht aufweisen handelt es sich um illegale Unterkuenfte und das gegenseitige anschwaerzen bzw. falls es hier so etwas wie einen Blockwart gibt funktioniert noch und schwups steht die Polizei vor der Tuer.
Ist mir zum glueck nicht passiert.
Neben den normalen Taxen gibt es auch hier einige Sonderformen des Transportmittels, die einfach erwaehnenswert sind. So z.B. das CoCo Taxi
oder der quaqua Bus
Der quaqua Bus
Die Zigarre gehoert wohl ebenfalls aehnlich wie Fidel Castro unabdingbar einfach zu Cuba dazu. Und geraucht werden darf ueberall. Egal ob im Restaurant, im Bus, Taxi oder auf dem Klo. Und da diese "Freude" auch fuer Einheimische billig ist (eine lokale Zigarre, nicht die Exportmarken kostet umgerechnet lediglich 4 EUR Cent) wird dieser auch ueberall gefroehnt,
Selbst bei der Hochzeit wird nicht auf die Zigarre verzichtet
haeufig gepart mit einer Runde Dominospielen und dem obligatorischen Rum der hier vorzugsweise immer gleich Flaschenweise getrunken wird.
Mit dem Salsa und Buena Vitsa Social Club ist das so eine Sache. Man hat das Gefuehl das von der Regierung lediglich 10 Lieder genehmigt worden sind, und diese hoert man dann auch den ganzen Tag ueberall dudeln.
Davon das die Cubaner Meister im improvisieren sind haben wohl die meisten schon gehoert oder kennen dies alleine aus alten Zeiten. Kein Wunder wenn das Angebot wenn auch sehr gering im Prinzip vorhanden ist, aber fuer die Masse der Leute einfach unerschwinglich bleibt. Der Monatsverdienst liegt bei rd. 13 CUC was in etwa 11 EUR entspricht. Wenn da ein lokales Bier 1 CUC sind halt keine grossen Spruenge drin und man muss sehen wie man sich mit allen am besten arrangiert. Und die veraenderte Politik Buschs hat dabei nicht gerade zur Erleichterung beigetragen.
Das angespannte Verhaeltnis zur USA ist haeufig zu spueren. So hat die Interessenvertreung der USA (es gibt ja keinen offiziellen politischen Kontakt von Seiten der USA mit Cuba und somit auch keine Botschaft) ein Laufband an ihrem Gebauede angebracht, auf dem staendig Meldungen der USA veroeffentlicht werden. Da dies wohl von Seiten Cubas nicht untersagt werden konnte, wurde kurzerhand ein Meer von Fahnen vor dieser aufgestellt, so dass dieses nicht mehr sichtbar ist.
Auch finden sich ueberall in der Stadt Plakattafeln, die sich recht drastisch gegen Bush richten. Denn gegen die Amerikaner an sich haben die Cubaner nichts, nur halt gegen Busch der ihnen mit seiner veraenderten Politik das Leben erheblich erschwert hat.
Neben meinen Erkundungen von la Havanna gepaart mit dem einen oder anderen Tauchgang steht das erlernen der spanischen Sprache im Vordergrund. Da ich in der ersten Woche der einzige in meiner Leistungsstufe war, (wir fangen bei null an, also absoluter Beginner okay okay ein Bier konnte ich schon bestellten) bekam ich dann auch gleich Einzelunterricht was doch ganz schoen anstrengend, meinem Lernfortschritt jedoch zutraeglich war. Mal sehen wie weit mein Spanisch am Ende des Kurses gediegen ist. Weiter gehts nach dem Ende des Spanischkurses und der Rundreise durch Cuba. Hasta Mañana
Aufbruch: | 16.09.2005 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | 13.09.2006 |
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