Rund um die Welt in 365 Tagen
Nepal 30.09.05 - 24.10.05
Nach meiner Rueckkehr aus Indien wurde ersteinmal Bernd in Kathmandu aufgelesen. Danach gings dann auch gleich weiter in den Chitwan Naitionalpark. Die meisten haben von Nepal soweit Sie sich uerberhaupt mit diesem Land beschaeftigt haben Berge in Hinterkopf. Und in der Tat ist in Nepal die groesste Dichte der hoechsten Berge bzw. der hoechste Berg wiederzufinden. Aber neben diesen Hoehenrekorden, die sich nur in einem verhaeltnismaessig kleinen Streifen abspielen, besteht Nepal hauptsaechlich aus einem breiten tropischen Streifen und dementspreched haben wir einen kleinen Abstecher in den Jungel gemacht. Und in der Tat hier findet man alles was man sich unter einem Jungel vorstellt.
Unser Guide durch den Jungel
So haben wir neben einer Jungelsafari bei der uns die Pflanzen bis weit ueber den Kopf standen und bei der wir auch nicht von Blutegeln verschont geblieben sind (wirklich biestige Biester die sich trotz langer Hose irgendwie an der Hose vorbei in die Struempfe gemolgelt haben) einen Ausritt mit einem Elefanten sowie eine Flussfahrt unternommen.
Flusspilot: mit dem Strom gings ja ganz schnell aber gegen den Strom zurueck ...
Nachdem wir uns einige viel zu schnell vergehende Tage ausgeruht hatten, ging es per Bus nach Besisahar um dort mit dem Rest der Wandertruppe zusammenzustossen.
Hierbei kommt der Busfahrt eine ganz andere Bedeutung als in Deutschland zu, da der Bus das zentrale Fortbewegungsmittel ist. Allerdings mit der Geschwindigkeit hapert es noch etwas. So ist es nicht ungewoehnlich, dass fuer 200km etwa 7h eineplant werden mussen.
Der Geschwindigkeitsverlust ist dabei nicht den ueblicherweise auf dem Dach Mitreisenden zuzuschieben, sondern vielmehr den Strassenverhaeltnissen, sowie den obligatorischen Breakfast, Lunch und Dinner Pausen der Fahrer (wenn da mal nicht ein wenig provision der Restaurants im Spiel ist). Kommt man allerdings in die Berge handelt es sich bei diesen Geschwindigkeiten um fantastische Werte. Denn hier wird noch das meiste per Eselskaravane
oder per Traeger zu den Doerfern gebracht. Autos, Motorrad etc. Fehlanzeige. Hierbei haben die Nepalis das Tragen zu einer Kunst entwickelt, die von klein auf geuebt wird.
Erste Trageversuche der Kinder
Die erwachsenen Tragaen dabei im flachen Land 80 - 100 kg welche in den Bergen auf "nur noch" 50 kg reduziert werden. Was bedeutet die Traeger tragen genausoviel wie die Esel, nur werden ihnen die zerbrechlicheren Sachen anvertraut. Dabei kommt man dann schon ins gruebeln ob man wirklich ein Cola oder ein Bier aus der Glasflasche in 5.000 m Hoehe benoetigt, wo doch wirklich alles hochgetragen werden muss!
Die Wanderung begann dann in tropischen gefilden mit Bananenbaeumen und Reisplantagen,
Reisfelder
aenderte sich jedoch bald in schroffe Felsformationen und Gletscher.
Gerade der sich meisst langsam vollziehende Wandel war hierbei ueberwaeltigend.
Annapurna
Nicht nur das dass meiste per Fuss in die Berge getragen werden muss, auch die Arbeit selber geht meistens noch in althergebrachter Weise von statten.
So ist das Bild eines Pflugs der durch Ochsenkraft gezogen wird, oder die Ernte bzw. das Verlesen der Ernte per Hand das uebliche Bild. Es geht halt alles etwas ruhiger zu und dass Leben richtet sich absolut nach den Tageslicht.
Ab 19.00 Uhr ist meist keiner mehr auf den Strassen bzw. darf in manchen Staedten keiner mehr auf den Strassen sein, da dor mancherorts noch eine Sperrstunde herrscht.
Die Angst bzw. Sorge gegenueber den Moisten ist allgegenwaertig und man muss daher auch staendig Militaerkontrollen ueber sich ergehen lassen (hierzu spaeter). Aber es gibt auch die fuer Nepal typischen froehlichen Eindruecke die einen faszinieren.
Gebetstrommeln/ -muehlen
Die Gebetstrommeln beinhalten dabei jeweils vorgeschriebene Gebete die in Papierform in den Trommel/ Muehlen liegen und durch drehen der Trommel gen Himmel gesandt werden. Es steht einem dabei allerdings frei, seine eienen Gebete mit anzuschliessen. Eine aehnliche Funktion erfuellen daneben die Gebetsfahnen.
Nur muss hier noch nicht einmal etwas bewegt werden. Die Gebete sind auf die Fahnen geschrieben und werden durch den allgegenwaertigen Wind wie ein Trommelfeuer gen Himmel gesandt.
Nach all den Muehen und Eindruecken war dann endlich auch Summit Time (Gipfelzeit) und somit der hoechste Punkt unsere Wanderung gekommen.
Am Gipfelpunkt angekommen
Hierbei handelt es sich bei uns mit 5.416 Meter ueber dem Meeresspiegel wohl um den hoechsten Punkt den ich jemals erwandert habe und erwandern werde. Denn hoeher geht es mit normaler Wanderausstattung kaum anders auf der Welt. (Die Vegetationsgrenze liegt hier bei 3.600 Metern und auf 2.500 Meter findet man noch Laubbaeume. Da ist bei uns daheim schon lange nur noch Steinwueste.)
Ich haette Streckenweise nicht gedacht, dass ein Mensch in der Lage ist derartig zu schwitzen.
Und zum Beweis das Gipfelfoto unsere Gruppe
Zur Belohnung gab es eine der beruehmten weissen Mauese aus Mama's Kueche. Nein nicht selbtgebacken, Haribo. (Die letzte von der Maeusekollonie hat bis zum letzten Tag der Wanderung ueberlebt) und haben mich neben dem obligatorischen taeglichen Snickerriegel am Leben erhalten.
Die Beweismaus in der rechten Hand
Neben dem Suesskram gibt es in Napal eine sehr praktische Sache bzw. Speise. Das Dal Baht hierbei handelt es sich um ein Reisgericht welches ueblicherweise mit Gemuese gegessen wird. An sich nicht ungeowhnliches. Der Clou an der Sache ist nur, man bekommt hiervon soviel wie man moechte. Der Rekord wurde bei uns mit zwei Nachschlaegen (helpings) gehalten, jedoch nicht von mir aufgestellt
Dal Baht wie es serviert wird
Dal Baht nach der Vermengung
Dabei haben wir es uns natuerlich nicht entgehen lassen es den Einheimischen gleich zu machen. Denn ortsueblich wird dies Gericht mit den Haenden gegessen. (Dies Bild erspare ich euch jedoch) Nach 2 Wochen dauer Dal Bahr war ich dann jedoch froh als ich zurueck in der Zivilisation wieder etwas anderes gegessen habe. Nicht das es nicht ueberall auch Pizza oder Spaghetti gegeben haette, aber das Angebot mit dem Nachschlag ...
Hotels und Preise Bei unsere Wanderung haben wir die unterschiedlichsten Lodges durchlebt. Wobei hier Preisspannen von 10 Rupis (20 Cent) bis 300 Rupis (3.80 EUR) fuer ein Doppelzimmer vorhanden waren. Das eigentliche Geld machen die Inhaber der Lodges jedoch mit den Mahlzeiten die ein Vielfaches des Zimmerpreises ausmachen, jedoch immer noch niedirg meist um die 2 EUR pro Gericht lagen.
Uns wurde von Anfang an gesagt, dass wir hoechstwahrscheinlich mit den Maoisten (kurz Maos) in Beruehrung kommen wuerden die von einem Wegezoll verlangen, einem ansonsten aber nichts tun. Der uebliche Preis liegt hierbei bei 100 Rupis pro Wandertag (1.30 EUR). Da in den Zeitraum unserer Wanderung ein wichtiger Feiertag in Nepal gefallen ist (eigentlich eine ganze Woche) zu dem die alle Familienangehoerigen zu Hause zusammenkommen, sah es eine ganze Zeit so aus, als ob wir ungeschoren davon kommen wuerden. Am letzten Tag der Wanderung, quasi auf der Zielgeraden hat es uns dann jedoch doch noch erwischt und wir wurden abkassiert. Dabei sahen die Maos wie die ganz normale Bevoelkerung aus. Bei den "Preisverhandlungen" konnten wir sie ueberzeugen, dass wir nicht mehr als 500 Rupis pro Person zahlen wuerden, womit sie letzendlich einverstanden waren. Also nochmals guenstig davongekommen.
Lustigerweise wird einem sogar eine Quittung ueber die gezahlte "Spende" ausgestellt, die man bei der naechsten Kassierstation vorzeigen kann. Mahl sehen ob diese "Spendenquittung" bei der naechsten Steuererklaerung in Deutschland anerkannt wird. Schliesslich gibt es ja eine maoistische Partei in Deutschland ,-)
Quittung
Kurz nach der Ankunft in Pokahra, den Endpunkt der Wanderung mussten wir in der Zeitung lesen, dass auf dem von uns gewanderten Treck in den vergangenen 24 h 1 Meter Neuschneegefallen war und derzeit eine Rettungsaktion fuer eine dort festsitzende, bzw. verschollene 20 koepfige Reisegruppe am laufen ist. Also nochmal ein riesen Schwein gehabt.
Jetzt bin ich bereits wieder zurueck in Kathmandu und bereite mich auf Thailand vor. Von dort demnaechst mehr.
Aufbruch: | 16.09.2005 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | 13.09.2006 |
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