Rund um die Welt in 365 Tagen
Argentinien 09.06.06. - 29.06.06: Ushuaia - El Calafate 13.06.06. - 17.06.06
Die Strecken in Argentinien unterschaetzt man leicht. Liegt Ushuaia doch rd. 3.500 km von BA entfernt und noerdlich von BA geht es auch noch ein ganzes Stueck weiter. Zum Glueck hatte ich noch ein Flugticket ergattern koennen, da auf Grund der Jahreszeit (hier ist gerade Beginn des Winters) nur ein eingeschraenkter Flugbetrieb herrscht. Inlandsflug 3 1/2 h Kostenpunkt rd. 130 EUR. Das war noch verkraftbar. Die Alternative waere eine rd. 50h dauernde Busfahrt gewesen, die ich wohl in jeweils kleinen Teilstrecken wieder in Richtung Norden in Kauf nehmen werde.
So ging es also weiter gen Sueden oder zum Ende der Welt, sprich nach Ushuaia der suedlichsten Stadt auf der Erde. Und damit wird hier die Werbetrommel ordentlich gekurbelt. Da ich jedoch in der Nebensaison, sprich im Winter ankomme, finden sich in der Stadt kaum Touristen, dabei gehen die Temperaturen tagsueber nur minus 5 Grad nachts dann im zweistelligen Minusbereich. Und das ist erst der Beginn des Winters. Die kurzen Tageslichtzeiten sind hier allerdings bereits als ob tiefster Winter herrscht. Hell wird es langsam gegen 10.00 Uhr, dafuer ist es aber auch bereits gegen 17.00 Uhr duster. Da kann ich fast verstehen das man leicht depressiv werden kann, oder wie die skandinavischen Kollegen auf der Nordhalbkugel gerne mal zu einem Schluck Hochprozentigen greifen.
Ushuaia
Muelltonne
Und noch eine Besonderheit hat es hier. Da es von streunenden Hunden hier nur so wimmelt, die die Autos gehoerig anklaeffen, die Menschen jedoch zum Glueck in Frieden lassen, bestehen die Muelltonnen aus Koerben die an einer Stange ein ganzes Stueck oberhalb des Bodens angebracht werden und somit ausserhalb der Reichweite der meisten Tiere sind.
Den Seglern wird die Stadt wohl als letzter Hafen, wenn man ums Kap Horn will, bekannt sein. Oder auch als Startpunkt manch einer Arktisexpedition.
Leider habe ich gerade keinen Rahsegler finden koennen der ums Horn rum wollte, denn sonst waere ich in die Liga der Caphornis aufgenommen worden und haette nach altem Brauch den Caphornohrring tragen duerfen, da bei der Umrundung dem Teufel ein Ohr abgesegelt wurde. (mancheiner wird vielleicht froh sein, das mir dies nicht moeglich war )
Segler die auf gutes Wetter zur Umrundung des Cap Horns warten
Nachdem es mit dem Segeln nicht geklappt hatte, sollte es wenigstens bei einem Ausflug mit dem Motorboot ein Stueck auf den Beagle Kanal (Teil der Magelan Strasse) gehen,
bei dem diese unwirkliche und lebensfeindliche Umgebung von der Ferne des Wassers deutlich besser betrachtet werden konnte.
Landgang in der Magelanstrasse (im Hintergrund ganz klein Ushuaia)
Und auch hier wieder Seehundskollonien, denen das Wasser nicht zu kalt war. Verstaendlich das die Ureinwohner ihre Kleidung aus Seehundfellen gemacht hatten.
Und dann hatte ich ihn entdeckt, der Toblerone Berg ist gar nicht in der Schweiz der ist in Argentinien, oder will mir da irgend wer wiedersprechen?
Mt. Toblerone
Neben dem Bootsausflug ging es noch zum Tierra Del Fuego Nationalpark. Und auch hier hatte das Tourismusbuero einen weiteren Superlativ zurhand. Der suedlichste Nationalpark. Das mit den Superlativen scheint wohl ein beliebtes Ding der Tourismusbranche zu sein.
Bedingt durch die Nebensaison und den teilweise nur schwierig passierbaren Wanderwege (der Shouttelbus hatte ersteinmal Schneeketten aufgezogen und auf den Wanderwegen lag z.T. ein Meter Schnee) war im Park nicht viel los.
Sprich ich hatte den ganzen Nationalpark mit vielleicht 20 weiteren Ausflueglern fuer mich. Im Sommer soll hier Massenbetrieb herrschen. Gelohnt hat es sich alle mal. Ganz fuer sich, nichts was einen stoert, fast wie in den Bergen Nepals.
Eiswasserfall
Als es dann auf den Abend zuging, sollte mich der Shuttelbus wieder am vereinbarten Treffpunkt abholen. Da ich etwas zu frueh dran war hatte ich also noch etwas Zeit in aller Ruhe meine Vesperbrote rauszuholen und noch ein kleines Picknick zu veranstalten. Nur das leider nach kurzer Zeit zwei dieser Greifvoegel erschienen die ca. 1 Meter gross waren und mit deren Klauen ich lieber keinen Kontakt haben wollte. Dementsprechend habe ich denn schneller gegessen denn wo nichts mehr ist kann auch nichts mehr weggeholt werden.
Weiss jemand um was fuer einen Vogel es sich hierbei handelt?
Anders als die Voegel erschien der Shuttelbus nicht nur nicht zum vereinbarten Zeitpunkt, nein er erschien gar nicht.
Nur war ich von naechsten Dorf rd. 20 km entfernt und es wurde bereits dunkel. Im Sturmschritt habe ich es dann noch zur naechten Genadarmerie geschafft, die im Nationalpark liegt. Dort wurde ich dann zunaechst gefragte was ich denn hier noch machen wuerde, der Park sei schon geschlossen usw. usw. Zum Glueck haben Sie mich dann wenigstens zum Ausgang des Parks gefahren und mir ein Taxi gerufen.
Als naechstes Ziel Stand El Calafate rd. 600 km und 14h Busstunden weiter noerdlich auf dem Programm um einen der aktivsten Gletscher, soweit man hier ueberhaupt von aktiv sprechen kann, zu sehen. Und tatsaechlich nicht nur das dieser alle Nase lang kalbte, er tat dies mit einem ohrenbetaeubenden Laerm getan.
Moreno Gletscher
Special Essen und Trinken in Argentinien
Mit eines der guenstigstens Nahrungsmittel in Argentinien, richtig geraten, ist das Rindfleisch.
Deutlich zarter als daheim und die Portionen sind Portionen zu denen man Sie sagen kann. Standertgroesse Tellerfuellend. Und da ist nicht so ein kleiner Desserttellerchen gemeint.Ich glaube ich bin im Paradis.
Etwas gewoehnungsbeduerftiger ist allerdings das Nationalgetraenk Mate. Hierbei handelt es sich um einen Tee der zu jedem Anlass durch einen Strohhalm mit Filter (Autsch schon wieder beim trinken den Mund verbrannt) getrunken wird.
Geschmacksrichtung fluessiger Spinat. Nach einiger Zeit gewoehnt man sich aber daran. Das hierfuer benoetigte heisse Wasser welches man in einer Thermoskanne mit sich fuehrt kriegt man ueberall von der Tankstelle bis Restaurant umsonst.
Getrunken wird auch nicht allein sondern in der Gruppe und der Matebecher wird immer reihum gereicht. Man trinkt seinen Becher aus, er wird wieder befuellt und so weiter und so weiter.
Mal sehen welche kullinarischen Besonderheiten ich hier noch entdecke.
Aufbruch: | 16.09.2005 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | 13.09.2006 |
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