Philippinen
Manila
Der Bus nach Manila lässt Angels links liegen und braucht geraume Zeit bis er auf die Auto-bahn auffährt. Mein erster Eindruck von den Philippinen ist bunt. Die Filipinos scheinen grelle Farben zu mögen. Die Häuser sind unterschiedlich bemalt. Einige von ihnen haben nur ein Wellblechdach. Die Wäsche auf den Leinen macht das Bild noch bunter.
Der Bus braucht gute zwei Stunden bis nach Manila. Die letzten Kilometer geht es quälend langsam durch den Stadtverkehr. Nach einer guten halben Stunde kommen wir am Busbahnhof in Makati an. Kaum bin ich ausgestiegen stürzen sich Taxifahrer wie die Geier auf mich und machen Anstalten mein Gepäck in ihre Autos zu zerren. Die Gefahr im Gewühl bestohlen oder übervorteilt zu werden ist hier nun mal gegeben. Ich kämpfe mich frei um am Schalter die Abfahrtzeiten für die Rückfahrt zu checken. Nachdem ich den Busbahnhof verlassen habe stehen an der Straße weitere Taxis bereit. Ein zahnloser Greis kommt auf mich zu, tut als hätte er eine offizielle Funktion hier, weist auf ein Taxi und öffnet mir ungefragt die Tür zu selbigen. Natürlich ist aus seiner Sicht diese aufgedrängte und vor allem wertlose Dienstleistung kostenpflichtig.
Ein zweiter Mann steckt ebenso seine Hand aus um zu kassieren - für was, kann ich mir beim besten Willen nicht erklären. In dieser Situation nervt mich. Das aggressive Betteln und sorgt für unnötigen Stress an einem mir fremden Ort. Verärgert weise ich die ausgestreckten Hände zurück. Ich schließe die Autotür und ein sehr angenehmer kühler Hauch von der Klimaanlage umgibt mich. Hier fühle ich mich sicherer. Wie groß doch die Armut in Manila sein muss, wenn sie solch merkwürdigen "Berufe" hervorbringt.
Ich komme fast unkompliziert zu meinem Hotel. Der Taxifahrer hat zu Beginn der Fahrt "vergessen" den Taximeter zu starten. Mich ärgert die Trickserei und ich weise ihn erst nach einem Kilometer darauf hin. Wortlos schaltet er die Uhr an und holt kurz vor dem Ziel den nicht berechneten ersten Kilometer durch einen kleinen Umweg wieder herein - Taxifahrerspielchen. An der Lobby der Leesma Residences herrscht freundliches Misstrauen. Die Frau hinterm Tresen will mich erst zu meinem Zimmer lassen, wenn ich tausend Pisos als Kaution hinterlegt habe. Weil ich im Flughafen nicht viel getauscht hatte, krame ich aus meinem Gepäck einen Zwanzig-Euro-Schein hervor. Der genügt ihr als Pfand.
Mein Zimmer ist im vierten Stock. Zum Glück trägt mir der freundliche Securitymann meinen Koffer hoch. Meine vier Wände sind zwar einfach eingerichtet, besitzen zwei Betten, einen Kühlschrank und eine kleine Küchenzeile. Meinem Koffer "gehört" das Bett am Fenster unter der Klimaanlage. Ich ziehe es vor mit ein bisschen Abstand zur Klimaanlage zu schlafen, um mir nachts vom Gebläse keine Erkältung zu holen.
Aufbruch: | April 2012 |
Dauer: | circa 4 Wochen |
Heimkehr: | Mai 2012 |