Philippinen

Reisezeit: April / Mai 2012  |  von Georg Hoffmeier

Cebu: Taoistischer Tempel

Ein bisschen wie Disneyland wirkt der Taoistische Tempel schon. Besonders das Stück nachgebauter chinesischer Mauer und der grüne Drachen tragen zu diesem Eindruck bei.

Ein bisschen wie Disneyland wirkt der Taoistische Tempel schon. Besonders das Stück nachgebauter chinesischer Mauer und der grüne Drachen tragen zu diesem Eindruck bei.

Ich weiß nicht warum der Lonely Planet den taoistischen Tempel in Cebu seinen Lesern vor-enthält. Vielleicht weil er ein wenig versteckt in den "Berverly Hills", einem Vorort der sich an den Hügel nördlich von Uptown schmiegt. Hier wohnen vor allem reiche Chinesen, die sich vom einfachen Volk abschotten. Ich nehme an, dass mich dorthin kein Jeepney bringen wird. Am Capital nehme ich mir ein Taxi. Am Fuße des Hügels bahnt sich der Wagen zunächst den Weg durch ein Slumviertel aus Wellblechhütten, bevor es bergauf vornehmer wird.

An einem Security-Posten muss der Taxifahrer seinen Personalausweis hinterlegen. Villen und Bungalows folgen. Obwohl es hier recht sauber ist, wirkt dieses Nobelviertel bei genauerem hinsehen doch etwas heruntergekommen. Der Putz bröckelt an den Häusern. An einigen Stellen ist der Asphalt aufgeplatzt und der Bordstein beschädigt.
Im einem ruhig gelegenen Wendehammer setzt mich der Fahrer ab. Ich hoffe nur, dass ich nachher eben so leicht wegkomme wie ich hier hingekommen bin.

Von einem bunten Pavillon führt eine Treppe mit abgenutzten roten rotgestrichenen Stufen auf die erste Tempelebene. Doch Vorsicht: das Fotografieren ins Innere der großen Halle ist strengstens verboten.

Von einem bunten Pavillon führt eine Treppe mit abgenutzten roten rotgestrichenen Stufen auf die erste Tempelebene. Doch Vorsicht: das Fotografieren ins Innere der großen Halle ist strengstens verboten.

Eine steile, verzierte Treppe führt mich zur ersten Tempelebene. Von hier aus habe ich einen schönen Blick auf Cebu City bis hin zur Mactan-Insel. An den Hängen ist die Anlage mit einem gepflegten Garten umgeben. Überall stehen runde Schilde mit Hinweisen was alles nicht erlaubt ist: hier nicht Rauchen, dort nicht auf den Boden spucken, nicht aufs Geländer setzen, leise sein und vor allem nicht die heiligten Figuren fotografieren. Am Eingang habe ich sogar einen Zettel mit der Hausordnung bekommen.

In jeder orthodoxen Moschee wird entspannter mit den Besuchern umgegangen. Der zentrale Schrein ist in einer verglasten Halle untergebracht. Mit fällt auf, dass die Gläubigen immer wieder etwas auf den Boden werfen. Gleich um die Ecke ist ein Schild mit einer Erklärung angeschlagen. Es handelt sich bei den hingeworfenen Gegenständen um zwei gewölbte Hölzer. Man benutzt sie um Antworten auf Fragen zu bekommen. Zeigen nach dem Wurf bei beiden Hölzern nach oben heißt das "nein", zeigt nur eine nach oben dann bedeutet das "ja".

Einen wunderbaren Blick auf Cebu City habe ich von der ersten Tempelebene. Im Vordergrund schmiegen sich die Villen der reichen Chinesen von den Beverly Hills an den Hügel. Der Blick reicht bis zu dem Meer. Ich kann sogar die Insel Mactan am Horizont ausmachen.

Einen wunderbaren Blick auf Cebu City habe ich von der ersten Tempelebene. Im Vordergrund schmiegen sich die Villen der reichen Chinesen von den Beverly Hills an den Hügel. Der Blick reicht bis zu dem Meer. Ich kann sogar die Insel Mactan am Horizont ausmachen.

Die chinesischen Pagoden scheinen überall gleich auszusehen. Diese hier ähnelt der, die ich im taoistischen Tempel auf Penang gesehen hatte.

Die chinesischen Pagoden scheinen überall gleich auszusehen. Diese hier ähnelt der, die ich im taoistischen Tempel auf Penang gesehen hatte.

Zeigen jedoch beide Wölbungen nach unten, so bekommt man die vieldeutige Antwort "vielleicht". Auf der nächsthöheren Ebene befindet sich ein weiterer, kleinerer Schrein, den ein Pagodendach bedeckt. Natürlich ist auch hier im Inneren das Fotografieren verboten. Doch es scheint kein Aufpasser zugegen zu sein. Nur ein Typ in schmutzigen Hosen, der sein Handy auf den Schrein richtet und daran rumfummelt. Siehe da, er will auch ein Bild machen. Ich postiere mich verschwörerisch mit meiner Kamera um den Schrein zu fotografieren, schon herrscht mich der Typ in seinen schmutzigen Hosen an, dass das hier verboten ist und weist auf die vielen Schilder. Es war der Aufpasser.

Ich verziehe mich zu einem kleinen Pavillon in der Nachbarschaft in dem drei Figuren mit einem Heiligenschein in einem Wasserbecken ohne Wasser stehen. Der Weg zu Ausgang führt über ein nachgemachtes Stück chinesischer Maurer. Diese Sehenswürdigkeit gehört nicht zu meinen Favoriten. Vielleicht hatten die Autoren im Lonely Planet ähnliches erlebt und den taoistischen Tempel in ihrer Philippinen-Ausgabe verschwiegen. Außer einem strengen Wachmann ist am Ausgang niemand. Wenigstens mit dem Taxi zurück habe ich Glück. Ich warte keine fünf Minuten, als wie aus dem Nichts extra eins für mich an diesen einsamen Ort vorbei kommt.

ein kleines Stück Chinesischer Mauer führt zum Ausgang. Im Wachtturm ist tatsächlich ein Wachmann postiert und passt darauf auf, dass hier alles mit rechten Dingen zugeht und verhindert vor allem, dass kein Tourist ein unerlaubtes Foto macht.

ein kleines Stück Chinesischer Mauer führt zum Ausgang. Im Wachtturm ist tatsächlich ein Wachmann postiert und passt darauf auf, dass hier alles mit rechten Dingen zugeht und verhindert vor allem, dass kein Tourist ein unerlaubtes Foto macht.

Am Wachturm ist ein kleiner chinesischer Garten angelegt in dessen Mitte eine kleine Kopie der Tempelpagode aufgestellt worden ist.

Am Wachturm ist ein kleiner chinesischer Garten angelegt in dessen Mitte eine kleine Kopie der Tempelpagode aufgestellt worden ist.

© Georg Hoffmeier, 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
ein Reisebericht über Manila, Cebu und Boracay
Details:
Aufbruch: April 2012
Dauer: circa 4 Wochen
Heimkehr: Mai 2012
Reiseziele: Philippinen
Der Autor
 
Georg Hoffmeier berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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