Philippinen

Reisezeit: April / Mai 2012  |  von Georg Hoffmeier

Manila: Rizal Park

Obwohl es morgens um neun Uhr noch nicht so heiß ist, suchen sich die Leute lieber ein schattiges Plätzchen. Im Hintergrund ragt der Kilometer-Zero-Obelisk über die Bäume. Auf ihm sind die Entfernungen zu den wichtigsten philippinischen Städten notiert.

Obwohl es morgens um neun Uhr noch nicht so heiß ist, suchen sich die Leute lieber ein schattiges Plätzchen. Im Hintergrund ragt der Kilometer-Zero-Obelisk über die Bäume. Auf ihm sind die Entfernungen zu den wichtigsten philippinischen Städten notiert.

Der Rizal Park gehört bestimmt zu den schönsten Teilen Manilas. Vielleicht ist das auch ein Grund dafür, dass er von Stadtbewohnern gern aufgesucht wird. Die Rasenflächen sind hier recht gepflegt und es liegt nicht, wie in der übrigen Stadt Müll herum.

Der Park wurde 1902 auf dem geschichtsträchtigen Boden südlich der Altstadt Intramoros angelegt. Anfang des 19. Jahrhunderts erstreckte sich hier noch ein Sumpfgebiet, dass die spanischen Besatzer ab 1820 trockenlegen ließen. Auf dem neugewonnenen Land errichteten die Spanier einen Platz, auf dem sie philippinische Widerstandskämpfer und Patrioten hinrichten ließen. Der prominenteste von ihnen ist zweifellos der Dichter José Rizal der am 30. Dezember 1896 erschossen wurde. Nach ihm ist der Park benannt worden und beherbergt das Nationalmonument der Philippinen.

Ein dreiteiliges Tor bildet den Eingang zum chinesischen Garten.

Ein dreiteiliges Tor bildet den Eingang zum chinesischen Garten.

Ein Park im Park ist der chinesische Garten. Hierher dringt der Straßenlärm der Metropole kaum noch durch. Verspielte Brücken die, über grünlich-trübe Wasserflächen führen und kleine schattenspendende Pavillons machen dies zu einem erholsamen Ort.

Manila von seiner Schokoladenseite: die hübsche Parkanlage mit den Palmen und den kleinen Pavillons täuscht über die hässliche Seite der Stadt, welche nur wenige hundert Meter vom Park beginnt, hinweg.

Manila von seiner Schokoladenseite: die hübsche Parkanlage mit den Palmen und den kleinen Pavillons täuscht über die hässliche Seite der Stadt, welche nur wenige hundert Meter vom Park beginnt, hinweg.

Ein Park mit kleinen Schönheitsfehlern: undurchsichtige und wahrscheinlich schon längst umgekippte Wasserflächen und nicht versteckte Stromkästen und Pumpenanlagen stören etwas die chinesische Ästhetik.

Ein Park mit kleinen Schönheitsfehlern: undurchsichtige und wahrscheinlich schon längst umgekippte Wasserflächen und nicht versteckte Stromkästen und Pumpenanlagen stören etwas die chinesische Ästhetik.

verschachtelte Brücken...

verschachtelte Brücken...

... Wandelgänge ...

... Wandelgänge ...

... und eine Konfuzius-Statue machen einen chinesischen Garten aus und fehlen auch hier nicht.

... und eine Konfuzius-Statue machen einen chinesischen Garten aus und fehlen auch hier nicht.

Georg macht eine Fotopause im überdachten Wandelgang

Georg macht eine Fotopause im überdachten Wandelgang

Zwischen dem chinesischen und den japanischen Garten wirkt die silberne Kuppel des Planetariums ein bisschen wie ein Fremdkörper.

Zwischen dem chinesischen und den japanischen Garten wirkt die silberne Kuppel des Planetariums ein bisschen wie ein Fremdkörper.

An einigen Teilen des Parks werden die Gehwege instand gesetzt. Die Arbeiter schützen sich mit um den Kopf gebundenen Pullovern vor der Sonne

An einigen Teilen des Parks werden die Gehwege instand gesetzt. Die Arbeiter schützen sich mit um den Kopf gebundenen Pullovern vor der Sonne

Der Ostteil Teil des Parks wird von Straßen durchzogen. Im Zentrum des Teodoro F. Valencia Circle ragt etwas martialisch das Sentinel of Freedom in den Himmel. Es stellt Lapu Lapu, den Häuptling von Mactan, gestützt auf seinem Schwert dar. Mit ihm soll er einst Magellan getötet und die spanischen Truppen von den Philippinen vertrieben haben. Da schlagen wohl zwei Herzen in der Brust der Filipinos. Dem Häuptling, der den ersten Invasionsversuch der Spanier erfolgreich abgewehrt hatte, widmen sie viele Denkmäler und Ortsnamen. Andererseits sind sie gläubige katholische Christen, und üben die Religion aus, welche sie von den Eroberern übernommen haben.

Das Sentinel of Freedom.

Das Sentinel of Freedom.

Eines der Highlights der Parkanlage ist sicher-lich die große Reliefkarte von den Philippinen. Über Stege komme ich den einzelnen Teiles des Landes näher und kann ein paar Details erkennen.

Durch das trübe Wasser ist leider nicht zu erkennen, ob das Modell auch das Relief des Meeresbodens wiedergibt. Dafür dann umso besser sind geographische Strukturen mit den Vulkanen, Gebirgsketten und Ebenen der einzelnen Inseln zu erkennen.

Im trüben Wasser: die Reliefkarte des philippinischen Archipels.

Im trüben Wasser: die Reliefkarte des philippinischen Archipels.

Unter Plastikzelten zu Füßen des Lapu-Lapu-Denkmals wird ein Schachturnier vorbereitet. Während die Großen noch mit dem Aufbau beschäftigt sind, brüten die Kleinen über die beste Strategie.

Unter Plastikzelten zu Füßen des Lapu-Lapu-Denkmals wird ein Schachturnier vorbereitet. Während die Großen noch mit dem Aufbau beschäftigt sind, brüten die Kleinen über die beste Strategie.

© Georg Hoffmeier, 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
ein Reisebericht über Manila, Cebu und Boracay
Details:
Aufbruch: April 2012
Dauer: circa 4 Wochen
Heimkehr: Mai 2012
Reiseziele: Philippinen
Der Autor
 
Georg Hoffmeier berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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