Philippinen
Manila: Robinsons Place
Am Clark Airport hatte ich nur wenige Pisos getauscht. Gerade einmal so viel, wie ich für Busfahrt nach Manila brauchte. So muss ich jetzt erst einmal Geld tauschen. An der Rezeption frage ich nach, wo das hier in der Nähe sich das am besten bewerkstelligen ließe. Klare Antwort ist: in der Robinson Mall. Weil ich mich in Manila noch nicht auskenne, beschließe ich ein Motorrad-Taxi zu nehmen. Der Fahrer wird den Weg kennen. Wie ich schnell merke, sind die meisten Motorrad-Taxis ohne Motor. Es sind einfach Fahrräder an denen einen Beiwagen angeschweißt ist. Mühsam strampeln sich die kleinen, drahtigen Fahrer durch die mit Abgas geschwängerten Straßen. Ich habe jedoch großes Glück, weil nach kurzem Warten eine ähnliche Konstruktion, aber mit Motor, des Weges vorbeikam. Die Fahrt ist kurz, aber dafür sehr holprig.
Der Fahrer lädt mich am Haupteingang der Mall ab. Ich genieße den klimatisierten Lufthauch aus dem Inneren. Die Mall selbst ist ein überdimensionierter Kasten mit verschiedenen Flügeln. Auf dem Bild ist der Haupteingang an der Schmalseite des Gebäudes zu sehen. In Wirklichkeit ist das Einkaufszentrum noch viel größer. Es nimmt den ganzen Block in Anspruch. Es ist unmöglich dort schnell eine gute Orientierung zu finden. Auf fünf Stockwerken gibt es hier unzählige Geschäfte. Ich sehe nirgendwo eine Wechselstube. Also einmal nachfragen. Ein Sicherheitsmann schickt mich in den ersten Stock. Dort finde ich auch eine Bank, aber mit einer langen Schlange davor. Ich stelle mich hinten an. Als sich nach etwa 10 Minuten die Schlange keinen Zentimeter nach vorne bewegt hat, gebe ich mein Vorhaben auf. Ich weiß nicht was die Leute an dieser Bank wollen und warum es so lange dauert.
Außerhalb dieser Bankfiliale habe ich keine Wechselstuben gesehen. Im Reiseführer wird vor unautorisierten Geldwechsler gewarnt. Manchmal bekommt man falsche Geldscheine ausgezahlt oder man wird nach dem Verlassen des Geschäftes gleich ganz ausgeraubt. Abgesehen davon sind die Einwohner Manilas sehr freundlich. Neben der Bank steht ein Geldautomat, vor dem sich ebenfalls eine Kundenschlange gebildet hat. Diese bewegt sich aber wenigstens. Nach weiteren zehn Minuten habe ich dann mein Geld.
Die Filipinos lieben ihre riesigen Einkaufszentren. Die meisten Besucher wollen eigentlich gar nichts kaufen, sondern halten sich in den riesigen Hallen einfach nur gerne auf. Ob es daran liegt, das ist hier schön kühl ist? Oder weil hier alles so sauber und geordnet ist? Offenbar ist man hier vor der Heimsuchung von Räuberbanden sicher. Die Kontrolleure an den Eingängen vermitteln zumindest das Gefühl von Sicherheit, obwohl sie nur einen Bruchteil von einer Sekunde in die Tasche der Besucher sehen. Es dauert noch eine geraume Zeit und mehrere Nachfragen, bis ich den Ausgang finde. Mein erster Besuch in einem philippinischen Einkaufszentrum endet mit einem angestrengten Gefühl.
Hinzu kommen dann auch einige Sicherheitsbedenken. Ich habe schon im Reiseführer gelesen, das in Manila vor allem nachts Vorsicht geboten ist. Nach Einbruch der Dunkelheit, kann es vorkommen, dass jemand mit einem Messer in der Hand auftaucht und mir den Rucksack abnehmen will. Schon bei der Vorstellung bekomme ich Gänsehaut. Was hat es für einen Sinn sein Gepäck zu verteidigen, wenn ich dann ein Messer im Bauch habe? Andererseits wenn sich der Räuber mit allen Bankkarten, Geld und vor allem mit meinem Pass aus dem Staub macht, stecke ich in den größten Schwierigkeiten. Wahrscheinlich wäre in beiden Fällen der Urlaub vorbei. Ich entschließe mich nur das nur das Nötigste und Verschmerzbare mitzunehmen. Besonders das Touristenviertel Malate soll nicht ungefährlich sein. Zu allem Überfluss soll es auch noch kriminelle Taxifahrer geben, die gerne mit einer Waffe rumfuchteln und dann mehr als die Fahrgebühren abnehmen.
Aufbruch: | April 2012 |
Dauer: | circa 4 Wochen |
Heimkehr: | Mai 2012 |